Update, 30.05.2012: auf der Basis neuer Spyshots, die autoevolution.com vorliegen, hat Ivan Martinovic von psgarage.com einen neuen Entwurf des kommenden neuen Range Rovers der Modellgeneration 2013 gebastelt. Auffälligste Merkmale des neuen Renderings: der etwas größere vorderer Überhang (der auf insgesamt leicht gewachsene Dimensionen hinweist), sowie die komplett neuen Leuchtendesigns, die sich am Range Rover Evoque orientieren.
Fahrbericht: Peugeot 208
„Ich will nicht nach Berlin“ singen die Jungs von Kraftklub. Doch als Peugeot mich zu einer Fahrveranstaltung rund um den Peugeot 208 nach Berlin eingeladen hat konnte ich nicht nein sagen, denn schließlich ist der Peugeot 208 für den französischen Hersteller der vermutlich wichtigste Wagen in den nächsten 5 Jahren. Was erwartet uns? Vier verschiedene Benzinmotoren, zwei Selbstzünder und eine Neuigkeit die „anders zu fassen“ ist.
Das Lenkrad ist anders(aber artig)!
Egal ob man sich für die Austattungslinie Access, Active oder Allure entscheidet, der große Unterschied zu anderen Automobilen wird sofort nach dem Einsteigen klar: Das Lenkrad! Das Lenkrad ist nicht nur kleiner als die Lenkräder der Mitbewerber, nein auch die Position ist verändert. Man blickt nicht mehr durch das Lenkrad auf die Tachoeinheit, man schaut drüber. Am Anfang ggf. etwas ungewohnt, nach einer kurzen Eingewöhnung jedoch kein Grund mehr um darüber nachzudenken. 35 cm breit und 33 cm hoch ist das Lenkrad, nun könnt ihr ja mal nachmessen was ihr für ein Bus-Lenkrad im Auto habt, die Servolenkung wurde auf die kleinere Lenkradgröße angepasst und somit wird das kurbeln hier zum Vergnügen.
Die Bedienungselemente sind alle gut zu erreichen und erklären sich von selbst, die Tachoeinheit im sportiven Design erinnern mich entfernt an Auspuffendrohre von einem Sportwagen, die Art das Lenkrad zu greifen unterstützt den Gedanken.
Der erste Fahreindruck entscheidet…
Kommen wir doch mal zum Fahreindruck. Bitte habt Verständniss dafür, dass ich nach einer kurzen Probefahrt durch Berlin mir keinen umfassenden Eindruck verschaffen konnte. Subjektiv betrachtet hängen alle Fahrzeuge ganz gut am Gas und die Benziner freuen sich über etwas Drehzahl. Während der 90 PS Diesel Motor auch untertourig noch keine Schwächen zeigt, mag dieses der Benziner nicht und zwingt den Fahrer förmlich zum runterschalten. Die Schaltung ist kurz und knackig, so wird der Schaltvorgang selber wenigstens zum Vergnügen und das Fahrwerk verfügt über eine gelungene Mischung aus komfortabler und sportlicher Abstimmung. Der 208 ist übersichtlich und das erleichtert natürlich auch das Einparken. Gerade in einer Großstadt wie Berlin muss man sich oft in eine kleine Lücke quetschen, kein Problem mit dem kleinen Löwen!
Unter der Haube hat man auch vieles in die letzte Lücke gequetscht, der Motorraum ist voll gepackt bietet aber dennoch einen Vorteil. Auch der Otto-Normal-Nutzer kann hier noch selbstständig das Wisch-Wasser auffüllen, den Ölstand kontrollieren und einen Blick auf das Kühlwasser werfen.
Ein Meilenstein in der Entwicklung!
Wer einen Peugeot 207 gefahren ist wird sich über das neue Peugeot 208 Armaturenbrett freuen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht vor allen in Punkt Haptik, Optik und Anordnung der Schalter. Optional gibt es ein großes Panorama-Glasdach für den Peugeot 208, welcher aktuell ja (noch) nicht als Cabrio angeboten wird, wer also etwas mehr Sonne im Innenraum hat darf zum großen Glasdach greifen, welches man zur Not auch verdunkeln kann.
Der Peugeot 208 GTI kommt!
Den Peugeot 208 gibt es als 3- und als 5-Türer, für junge Familien empfehle ich den 5-Türer, dadurch wird der Einstieg auf die hinteren Plätze zum Kinderspiel. Für die sportliche Fraktion lohnt sich sicherlich noch etwas zu warten, denn eines ist Gewiss: Der Peugeot 208 GTI wird kommen und der französische Hersteller hofft damit an die Erfolge vom Peugeot 205 GTI anknüpfen zu können.
Fazit:
Ein kleiner französischer Charmeur ist der Peugeot 208, der 3-Zylinder Benziner soll laut NEFZ mit einem Verbrauch von 4,3 Liter auskommen. Das dieser Wert stark von der Gaspedal-Stellung abhängig ist dürfte unbestritten sein. Wer auf einen Peugeot 208 mit Selbstzünder setzt, soll beim sparsamsten Diesel mit einem Verbrauch von 3,4 Litern rechnen dürfen. Meine Empfehlung: Ab der Ausstattunglinie Active gibt es das große Touchscreen-Display, das sollte man sich nicht entgehen lassen, denn damit hält man sich die Zukunft offen, wer weiß was Peugeot noch alles auf das kleine Display zaubert?!
Fahrbericht: Renault Twizy
Beim „créateur d’automobiles“ kann man nun „the Change“ erfahren. Renault spielt beim Thema Elektromobilität ja schon eine gewisse Vorreiter-Rolle und brachte dieses Jahr ein ganz besonderes Gefährt auf den Markt welches eigentlich gar nicht so richtig zum Automobil-Blog passt: Der Renault Twizy! [Weiterlesen…]
Der Audi A6 von Abt im Fahrbericht
Bei einer Ingolstädter Kombivariante mit 313PS aus einem V6 Bi-Turbo-Diesel, kommt vermutlich nur bei den abgebrühtesten Langstrecken-Piloten der Wunsch nach noch etwas mehr Leistung auf. Zum Glück gibt es da im Allgäu eine Firma, die diesen speziellen Freunden des Drehmoments (wir sprechen über die Region in der Lokomotiven zu Hause sind) weiterhelfen kann.
Abt AS6 Avant
Die Firma Abt aus dem Allgäu hat eine lange Tradition in der Leistungssteigerung von Fahrzeugen aus dem Hause Volkswagen und Audi. Klar das man bei einer gefühlten Historie von 100 Jahren Tuning nicht in Ehrfurcht erstarrt, wenn man bei Audi den großen Avant A6 mit einem 313PS starken Power-Diesel vorstellt. Im Gegenteil. Viel ist in diesem Fall noch nicht genug und so setzt der Allgäuer Tuner noch eine kräftige Leistungsspritze an und spendiert dem Allrad-Avant eine Gesamtleistung von 360PS und beeindruckenden 700Nm.
Days of Elektro-Sound
Ein 360PS starker Kombi muss natürlich „rocken“ während er wie am Gummiband gezogen die Insassen und den Familien-Hund im Kofferraum über die Autobahn katapultiert. Dummerweise hat der Erfinder des Diesel-Motors den Sound nicht als Schwerpunkt gesetzt und so klingt auch heute noch das Selbstzünder-Geräusch eher nach einem Familien-Ausflug auf den Bauernhof. Dafür kann Audi nichts und Abt erst recht nicht. Aber dagegen – und so schufen die Sound-Gestalter aus Ingolstadt einen elektronischen Sound, der sich per Bordcomputer beeinflussen lässt. Tief brabbelnd und glaubhafter im Klang als ein echter V8 Benziner, lässt sich der 3 Liter V6 Diesel durch die Ortschaft treiben. Der synthetische Sound klingt so glaubwürdig, wie das Erdbeer-Aroma in Fruchtjoghurts die nie zuvor eine Erdbeere gesehen haben.
Doch es gefällt. Schaltet man die synthetische Scheinwelt per Bordcomputer-Menu auf „comfort“, zerplatz die Blase des wohligen Motoren-Sounds. Dank perfekter Abschirmung und höchster Motorraum-Dämmkunst, dringt danach im Prinzip nichts mehr in den Innenraum was auf das Selbstzünder-Prinzip hinweisen könnte, noch im Stand die baldige Freude der Drehmoment-Explosion verrät.
Beam me up, Rudolf Diesel
Der Erfinder des Diesel-Motors dürfte auf einer ekstatischen Welle des Glücks schwimmen, würde er erfahren können, was Audi und die Allgäuer Buben von Abt aus dem schnöden und 120 Jahre alten Prinzip des Selbstzünders für Motorfahrzeuge gemacht haben. Mit dem Drehmoment von 700Nm erinnert der Anzug des an eine 8-Gang Automatik gekoppelten Triebwerks mehr an den Dampfhammer eines startenden Flugzeuges. Dank des in Serie gelieferten Allradantriebes „quattro“ bekommt jeder Reifen die ihm verträgliche Leistungsdosis zugeteilt. Wäre das „beamen“ nicht bereits in den 60zigern durch die Besatzung des Raumschiffes Enterprise erfunden worden, die Testfahrt im Abt’schen Drehmoment-Laster wäre ein guter Anlass gewesen, nach einem neuen Synonym für das Wort Beschleunigung zu suchen. Und „beamen“ wäre just das passgenaue Adjektiv hierfür.
Eulen nach Ingolstadt tragen
Erwarten Sie einen Kommentar über die Verarbeitung im Audi A6? Oder über den Luxus eines Testwagens der mit allem geliefert wurde was das Leben auf der linken Spur des Lebens angenehm und schön macht? Sicher nicht. Audi ist schon lange in der Liga der „glücklichen Premium-Hersteller“ angekommen. Anstelle über die Eulen, sollten wir daher über den Kuckuck reden.
Wer den selbigen nicht auf seinem Hab und Gut sehen möchte, der sollte sich über die Finanzierung des Dienstwagen-Fahrers-Traum ein paar Gedanken machen. Ein 313PS starker Audi A6 Avant schlägt bereits mit dem Basispreis von knapp 60.000€ über die Portokasse hinaus einen tiefen Krater in die übliche Firmenfahrzeug-Kalkulation. Dank einer beeindruckend ausführlichen Aufpreis-Liste beim Hersteller Audi und einer, noch einmal – besondere Fahrfreude und Nachbars-Neid versprechenden Zubehör-Liste aus dem Hause Abt kann man, wer sich an beidem ungeniert bedient, den Kaufpreis des Abt AS6 locker an die 100.000€ Grenze und darüber treiben.
Was bleibt nach der Testfahrt im Abt AS6?
Neben dem Abdruck der Ledernarbung im Fahrer-Hemd, ist es vor allem eines was im Hinterkopf des Fahrers verbleibt. Der zwanghafte Versuch, die richtigen Argumente für die nächste Dienstwagen-Verhandlung zu finden.
Video: Lamborghini Aventador LP 700-4
Unserem Namen wirklich gerecht zu werden dürfen kompromisslose, italienische Supersportwagen nicht fehlen. Wir freuen uns sehr, Euch bei dieser Ausgabe von AutoEmotionenTV die 6. Generation des Zwölfzylinders aus Sant’Agata präsentieren zu können. Allerdings ist dies nur ein Vorgeschmack auf den ganzen Fahrbericht, diesmal in englisch. Wir haben sehr viel Material, aber die Rufe nach einer ersten Version verstummen einfach nicht.
Die Daten kennt Ihr sicherlich alle. 1575 kg Leergewicht, 700 PS, Allradantrieb, Pushrodaufhängung, V12 – 6,5l. Wir haben den Kampfstier auf einem Flugplatz geärgert und sind durch den Rheingau gerollt. Der Lamborghini ist zu jeder Zeit, an jedem Ort, sofort im Mittelpunkt des Geschehens, ob man möchte oder nicht.
Viel Spass mit unserem Teaser „Raging indoor Bull“ und bleibt gespannt auf mehr Geschichten von Automobili Lamborghini. Ein Werksbesuch und eine Ausfahrt dort sind auch in Planung. (DM, AutoEmotionenTV)
Porsche Panamera S Hybrid im Fahrbericht
Schön. Schnell. Sportlich. Sparsam? Sollte es möglich sein, einen Gran Tourismo anzubieten, der sowohl den Wunsch nach Größe und Luxus erfüllt, als auch das Verlangen nach Sportlichkeit, Eleganz und Effizienz? Der Porsche Panamera S Hybrid im Fahrbericht:
Mit dem Porsche Panamera S Hybrid durch das Umland am Sachsenring.
Nein, von hinten kann man dem Porsche Panamera noch immer nicht die hohen Weihen des eleganten und sportlichen Fahrzeug-Designs verleihen. Zu plump geriet das Hinterteil des Gran Tourismo. Was sich jedoch herzlich gut verschmerzen lässt, hat man erst ein Mal Platz genommen hinter dem Lenkrad des großen Porsche. 4 Erwachsene reisen im Zuffenhausener GT mit dem Komfort der First-Class von Lufthansa und dem Speed eines Transrapid.
Wer von einer normalen Limousine der Oberklasse in den Porsche Panamera einsteigt, kommt nicht umhin die wundervolle Welt der perfekten Sitz-Ergonomie des großen Porsche bereits in der Sekunde des ersten Lederkontaktes zu würdigen. Zigfache Verstellmöglichkeiten für Lenkrad und Sitzmöbel geben jeder Fahrerstatur die Chance auf eine perfekte Adaption des Fahrerplatzes an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Wer auf einem der beiden Sitzplätze in der zweiten Reihe Platz nimmt, verpasst die wunderbare Porsche-Welt aus der Fahrer-Perspektive, ist jedoch mit dieser Einschränkung bereits durch mit allen Nachteilen. Über Ellenbogenfreiheit, Kopffreiheit und Oberschenkel-Auflage der Rücksitze diskutieren zu wollen, entspräche der Diskussion über die Tauglichkeit des St. Andrews Old Course als Golfplatz.
Willkommen in der Oberliga.
Unser Panamera S Hybrid Testwagen war in der Version „volle Hütte“ zum Test angetreten. Leder soweit die Hände fassen, die Nase riechen und die Hände tasten können. Kombiniert in der edlen Perfektion, die klare Kunde überbringt vom Reifegrad der Automobilen-Perfektion in Stuttgart-Zuffenhausen.
Doch bei Porsche überlässt man die Eindrücke vom Fahrzeug nicht nur den subjektiven Gütemessern in Form von haptischen Erlebnissen der Besatzung, sondern evolutioniert mit jedem Modelljahr die technische Reife der, in der Theorie schlicht unbegreifbaren, Faszination „Porsche“. Nicht alles was technisch machbar ist, muss sinnvoll und zielführend sein. Was technisch Zielführend ist, wird bei Porsche jedoch auch machbar und für den Käufer eines Panamera wurde nicht schlicht ein e-Motor in Addition zum Benzinmotor summiert, sondern das gesamte Package für einen „Hybrid“ nach Porsche-Format angepasst.
Parallel-Vollhybrid.
Der 3 Liter V6-Motor unter der mächtigen vorderen Haube wird durch einen Kompressor beatmet und würde alleine mit 333Ps und 440Nm auftrumpfen. Als Parallel-Vollhybrid ist der Panamera S Hybrid in der Lage, auch rein elektrisch zu fahren. Damit dies bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 85 km/h und einer Reichweite von bis zu 2 km funktioniert, kommt ein 47PS starker Elektromotor mit einer Kraft von 300Nm zum Einsatz. In Kombination erreicht der Panamera S Hybrid damit eine Leistung von 380PS und 580NM – verbrauch im Euro-NEFZ Meßverfahren jedoch nur 7,1l auf 100km.
Effizienz im Alltag.
Der genormte Meßzyklus ist derzeit für den Deutschen Autofahrer eher eine theoretische Dimension. Umso überraschender scheint die Tatsache, dass es uns gelungen ist auf einer Landstraßen-Etappe über 30km einen Verbrauchs-Mittel von unter 8,5 Litern zu erreichen. Mitverantwortlich ist dabei der niedrige cW-Wert von nur 0,29.
Sport im Alltag.
Eine Porsche Panamera Hybrid S ist aufgrund seines doch immensen Leergewichtes von knapp 2 Tonnen kein Langeweiler, aber er animiert auch nicht ständig zu Spurts und Sprint-Attacken zwischen 2 Kurven. Da gibt es im Porsche-Programm Fahrzeuge die bereits im Motoren-Sound die größere Sport-Lust transportieren. Der „Dicke“ erledigt den Standard-Sprint auf Tempo 100 dennoch in beachtlichen 6 Sekunden und verwandelt sich auf Wunsch zu einem tief fliegenden Business-Jet mit Tempo 270 auf der geeigneten Autobahn.
Facts:
Perfektion kostet Geld. Den Preis – wert? Das entscheidet jeder für sich.
Wobei der Basis-Preis von 106.291€ nur selten als Endpreis auf der Rechnung stehen dürfte – im Gegenteil, die Aufpreisliste von Porsche ist die vermutlich süßeste Versuchung seit dem es die Möglichkeit zur Individualisierung von Automobilen gibt.
Autor: Bjoern Habegger | mein-auto-blog.de | Mai 2012
Video: Fahrbericht Mitsubishi i-Miev versus Pajero
Bei diesem Titel fragt Ihr Euch bestimmt zurecht, wie zwei so unterschiedliche Fahrzeugkonzepte in einem Fahrbericht erwähnt werden können. Da gebe ich Euch Recht, den ausser des annähernd gleichen Grundpreises, haben die beiden wirklich nicht viel gemeinsam auf den ersten Blick. Mitsubishi feiert dieses Jahr in Deutschland 35-jährigen Jahrestag und den Pajero, unter anderem bekannt als Paris-Dakar Legende, gibt es seit fast 30 Jahren auf dem Markt.
Seit 2009 ist der i-Miev zu haben. Ein vollwertiger Kleinwagen, ohne Einschränkungen im Fond und Kofferraum. Im Stadtbetrieb bin ich wirklich mehr als positiv überrascht, wieviel Spass ohne Sound und Rauch möglich ist. Die Reichweite hat sich bei unseren Fahr.- und Ladebedingungen auf etwa 130 km belaufen. Aber nun Film ab für die Zukunft gegen gereifter Klassiker. (DM, AutoEmotionenTV)
Škoda Citigo: erster Fahrbericht
Individueller Stadtverkehr entspricht der Quadratur des Kreises, will man alle Belange unter einen Hut bringen. Der Volkswagen Konzern hat 3 „Neue Ideen“ für die Zukunft in den Urbanen Ballungszentren vorgestellt. Eine davon, den Škoda Citigo sind wir bereits jetzt gefahren – in einer der schönsten Städte Deutschlands: Hamburg.
Der neue „Urban-Mover“ von Škoda im Fahrbericht.
Der Automobil-Hersteller aus Tschechien entwickelt sich auch seit seiner Übernahme durch den Volkswagenkonzern prächtig. Škoda steht in der Kundenzufriedenheit besonders gut da, was aufgrund der Zweitverwertung der Fahrzeuge aus dem Mutterkonzern auf den ersten Blick ein wenig widersprüchlich scheint. Doch setzt man sich in die Modelle der Marke mit dem geflügelten Pfeil im Logo, versteht man das Erfolgsrezept. Es sind ausgereifte Modelle, Kosten-Effizient im großen Konzernverbund hergestellt und dabei durchweg günstiger im Angebot als die Wolfsburger-Originale.
Auch der völlig neu entwickelte Kleinstwagen macht da keine Ausnahme. Der Citigo konzentriert sich auf die wesentlichen Schwerpunkte für die Erfüllung der Mobilitätswünsche im Umfeld von Städten und unterwegs für Menschen mit ausgeprägten Verständnis für Kosten-Effizienz. Die Drillinge des Volkswagen-Konzerns, der VW up!, der Seat Mii und der Škoda Citigo unterscheiden sich durch Details, auf den ersten Blick ist der Stadtfloh aus Tschechien jedoch an seinem Kühlergrill vom Up! zu unterscheiden. Egal ob Mii, up! oder Citigo – alle drei verwirklichen im Design ganz konsequent die Konzentration auf das Wesentliche. Eine kompakte 3,56m lange Karosserie mit Rädern an jedem Eck und ohne verschwenderische Überhänge, weder vorne, noch hinten. Die Scheiben stehen mit Außnahme der Windschutzscheibe ungewohnt steil und garantieren so ein gutes Innenraumgefühl, trotz der wirklich gut überschaubaren Fahrzeugbreite von nur 1,46.
Im Hamburger-Stadtverkehr konnten wir uns davon überzeugen, wie ungewohnt übersichtlich der „clevere Kleine“ von Škoda geworden ist – ist man doch mittlerweile gewohnt, mit jeder neuen Fahrzeug-Generation ein wenig Übersichtlichkeit zu verlieren.
Škoda bietet den durch und durch praktischen Kleinstwagen mit 2 Motoren an. Beide Triebwerke sind 3 Zylinder und haben ganz knapp unter 1 Liter Hubraum. Durch unterschiedliche Motorsteuerungen erhalten die beiden Benziner ihre jeweils eigene Identität. Der Basis-Motor mit 60PS ist ein ebenso knurriger Geselle wie der 75PS Motor, reicht für den Stadtverkehr jedoch bereits völlig aus. Wer des öfteren auch einmal über die Landstraße und eventuell auch über Autobahnen auf eine längere Reise gehen möchte, dem empfehlen wir ganz klar den 75PS Antrieb. Mit 60PS geht dem kantigen Kleinen doch recht früh die Luft aus. Ein wenig später wird Škoda für den Citigo auch eine Erdgas-Variante anbieten. Ein Diesel ist jedoch nicht geplant und erscheint angesichts der im ersten Testlauf ermittelten Verbräuche von knapp unter 5 Liter auf 100km auch nicht notwendig.
Getriebe und Fahrwerk des Citigo sind ganz klar in der Stadt zu Hause. Sehr gut gefallen konnte die in Preußischer Korrektheit ausgeführte Schalthebelführung. Das Getriebe der beiden derzeit angebotenen Varianten ist gleich. Da beide Triebwerke auch mit dem gleichen Drehmoment von 95Nm von 3.000 bis 4.300 Umdrehungen an die Erfüllung ihrer Aufgaben gehen, wird die Wahl der motorischen Leistungsstufen für den jeweiligen Einsatzzweck ganz klar. 75PS für Menschen die mit dem neuen Citigo auf immer mal wieder auf Reisen gehen und 60PS für jeden der den Citigo in erster Linie dort bewegen wird, wo er sich zu Hause fühlt: In der Stadt.
Im Innenraum wird man vom relativ günstig ausgeführten Kunststoff nicht überrascht, etwas anderes wäre beim avisierten Einstiegspreis gar nicht möglich gewesen. Positiv überzeugen kann hingegen sowohl das Finish des Innenraumes, als auch die leider optional angebotenen cleveren Extras.
Außen klein genug um bei der täglichen Parkplatzsuche erfolgreich zu sein, ist der Innenraum dank des im Verhältnis besonders langen Radstandes sogar in der Lage, 4 Erwachsene ohne von ihnen großartige artistischen Leistungen ab zu verlangen, mit auf die Stadttour zu nehmen.
Getreu den Gepflogenheiten im großen und bunten Volkswagen-Konzern, bietet auch der Škoda bereits bei der Markteinführung des Citigo eine volle Bandbreite an individuell zu konfigurierenden Neuwagen. Ebenso getreu den bekannten Gepflogenheiten, hat leider auch Škoda eine Aufpreisliste mit teilweise wenig überzeugenden Vorstellungen von „Attraktivität“. So fällt im Besonderen die für das im Stadtverkehr absolut sinnvolle „Start/Stop-System“ notwendige Entscheidung zu einem „Green tec“ Sondermodell unangenehm auf. Hier wäre es zum einen logischer gewesen, jedem Citigo das Start-Stop-System als Benzin-Spar-System zu spendieren, als auch schlicht im Sinne des Kunden.
Wer sich für den neuen Citigo interessiert, der kann zusätzlich aus 3 Ausstattungsvarianten wählen. Die Basis-Version bekam den Namen „Active“ und fängt im Falle des 60PS Motors mit 9.450€ an. Einen überzeugenden City-Flitzer mit Talenten für die große Fahrt erhält man ab 12.275€. Das ist dann ein 75PS „Elegance“, der unter anderem mit elektrisch einstellbaren Außenspiegel geliefert wird und wie die Zwischenlösung „Ambition“ mit dem „City Safe Drive“ System bestellt werden kann.
„Simply clever“ – Und wir sagen: „Ja, das Konzept des Citigo kann aufgehen, die Talente für einen Erfolg sind vorhanden!“
Autor: Bjoern Habegger | mein-auto-blog.de | April 2012
Fahrbericht Porsche Boxster S
Mit 315PS in einem Mittelmotor-Sportwagen auf den Traditionsreichen Asphaltkurven in den Französischen Seealpen unterwegs. Es sind diese Momente die in keinem sachlichen Fahrbericht enden können.
Porsche Boxster S im ersten Fahrbericht
Kurz nach dem starten des Flat-Six direkt im Rücken des Fahrers ist es bereits vollständig über einen gekommen, das typische Porsche-Gefühl. Der 3,5 Liter Sechszylinder schnauft nach dem anlassen kurz durch, um daraufhin in ein herzhaftes röcheln im Leerlauf zu verfallen. Autofahrer die nicht an jedem Tag über das Vergnügen der Porschefahrt verfügen können, werden durch die im Takt der Boxer-Zündfolge 1–6–2–4–3–5 pulsierenden Nackenhaare enttarnt.
Im neuen Boxster S dürfen nun auch Männer offen zu Ihrer Leidenschaft stehen. Die 3.te Generation des ehedem als Sekretärinnen-Porsche verhöhnten Einsteigermodells der Zuffenhausener, verkörpert bereits von außen durch deutlich maskulinere Formen die Ernsthaftigkeit des gesteigerten Performance-Anspruchs. Natürlich eignet sich auch das aktuellste Modell der schwäbischen Sportwagenschmiede noch immer vorzüglich um vor der Eisdiele in der zweiten Reihe zu parken. Doch jetzt erfüllt der ehedem „kleine Porsche“ auch höchste Ansprüche an die Fahrdynamik.
Während unserer ersten Ausfahrt konnten wir das dramatisch gesteigerte Erfüllungsniveau an Längs- und Querdynamischen-Versprechen auf einer geschichtsträchtigen Route, im Geiste der Rallye Monte-Carlo durch die Seealpen, erfahren.
Wer das Vergnügen nicht kennt und zum ersten Mal in einem Porsche mit 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe im ersten/zweiten/dritten Gang ohne Unterbrechung der Dramatik von Kurve zu Kurve springt, wird an seiner bisherigen automobilen Leidenschaft zweifeln. In der Zukunft wird man bei Benzin-Gesprächen am Stammtisch die Frage nach der Oktanzahl des im Blut enthaltenden Sprits beim Gegenüber fragen und sofort nachsetzen, ob er denn bereits einmal in der Königsklasse der automobilen Fortbewegung das Gefühl der Explosionsartigen Vollzug von Beschleunigungsbefehlen erlebt hat.
Porsche hat per kluger Evolution, aus dem kleinen Boxster, einen ernsthaften Landstraßen-Enthusiasten geformt. Die Schmach von Spiegel-Eier Scheinwerfern scheint endlich vergessen. Die flacher stehende Windschutzscheibe, die in Blech geformte Spannung der Kotflügel, die optional bis zu 20 Zoll großen Räder und der knackige Heckabschluss sprechen bereits im Stand die verständliche Sprache der sportlichen Dramatik.
Dank breiterer Spur, dynamischen Motorlager und dem Porsche-Torque Vectoring-System erfüllt nun auch der Boxster alle Ansprüche die man in Addition der Formensprache und des traditionsreichen Hersteller-Namens im Hinterkopf behält.
Ein gut gemeinter Ratschlag: Legen Sie Ihren Führerschein immer gut sichtbar in die nun nach Porsche 911 und Panamera geformten Mittelkonsole. Denn das könnte die letzte Hürde im ausleben der im Blut des Sportwagenfan liegenden Dynamik auf öffentlichen Straßen sein und sollte Sie daran erinnern, nicht dem Rausch aus Boxermotor-Dynamik, Doppelkupplungs-Getriebe-Perfektion und weit geöffneter Frischluft-Lust, mit der Porsche-Eigenen Leichtigkeit, die Grenzen der StVzo zu überqueren.
Nach den ersten 200km See-Alpen, einer Erfahrung über die Grenzen der Querdynamik oberhalb von 1.000m Meereshöhe und in der Handbreiten-Nähe zu tiefen Schluchten erkennt auch der letzte Roadster-Ignorant, welche Sinne im offenen Automobil noch angesprochen werden. Sobald sich der Magen des Beifahrers meldet und die querdynamischen Grenzerfahrungen des im Mittelohr befindlichen Sinnesorgans verdaut hat, schaltet man das optionale und empfehlenswerte Sportfahrwerk in die softe Stufe, überlässt dem Getriebe außerhalb des Sport-Modus die Schaltstrategie und atmet tief die frische Luft ein.
Neben der Erfahrung wie auf der Route durch die Seealpen die frische Bergluft, auf der Etappe zum Mittelmeer, immer salzhaltiger wird, empfiehlt sich der Genuß auch einmal den perfekt umgesetzten Spagat zwischen Erlebnis-Roadster und Sportwagen unterhalb aller querdynamischen Erlebniswelten zu genießen.
Der neue Boxster kann beides. Ernsthaft sportlich. Ausgeprägt Tourentauglich.