Schon gefahren: Der neue Seat Ateca im Fahrbericht [+Video]

Mit viel Tam-Tam wurde der Seat Ateca auf dem Genfer Autosalon 2016 vorgestellt. Kein Wunder: Noch immer boomen die sogenannten Kompakt-SUV. Und in diesem Segment wollen die Spanier mit ihrem ersten SUV überhaupt mitmischen. Was der Seat Ateca kann, klärt unser Fahrbericht.

Seat Ateca Fahrbericht

Bereits zu Preisen ab 19.990 Euro (für den 1.0 TSI Ecomotive) ist der Ateca zu haben. Ein prima Preis für ein immerhin 4,36 Meter langes SUV. Wer Bock auf Allradantrieb hat, muss freilich tiefer in die Tasche greifen. Den Seat Allradantrieb „4Drive“ gibt es ab 22.310 Euro mit dem 1.4 EcoTSI in der Basis-Ausstattungslinie Reference. [Weiterlesen…]

Der neue Lexus GS F im Fahrbericht

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Mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ist es verdammt kalt, der Himmel Wolken verhangen. Die Eifel zeigt sich heute mal wieder nicht von ihrer besten Seite. Aber es gibt einen Lichtblick. Um genau zu sein sogar 477. Denn wir haben heute die Möglichkeit, den nagelneuen, 477 PS starken Lexus GS F auf dem Flugplatzkurs in Mendig zu fahren.

Während der Wettbewerb im Segment der sogenannten Power-Limousinen auf turbobefeuerte Aggregate vertraut, sorgt im GS F ein frei saugender 5-Liter V8-Motor für ordentlich Schub. Und ordentlich Schub bestehend aus knapp 477 Pferdchen und 530 Nm maximalem Drehmoment braucht die Limousine auch. Mit annähernd zwei Tonnen Gewicht ist der Luxusliner – zumindest auf dem Papier – fahrdynamisch nicht unbedingt gesegnet.

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Aber Theorie und Praxis waren immer schon zwei ziemlich unterschiedliche Angelegenheiten. Also ab ins Cockpit, um dem Japaner einmal ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Die Heizung läuft schon – und auch das Interieur vermittelt Wohlgefühl: Sehr hochwertige Materialien dominieren das Cockpit, die Verarbeitung ist top. Im Mittelpunkt des Blickfelds: ein schönes, kleines Lenkrad, das – entgegen des aktuellen Trends – unten glücklicherweise nicht abgeflacht ist. Mit zahlreichen, mehr oder weniger gut bedienbaren Knöpfen lassen sich unter anderem das Navi und das Telefon bedienen.

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Viel wichtiger aber: Die Schaltpaddel links und rechts hinter dem Lenkrad, mit denen sich die acht Gänge des Direktschaltgetriebes „SPDS“ (Sport Direct Shift) optional sortieren lassen. Die Getriebesteuerung bietet dem Fahrer eine Auswahl von Fahrprogrammen, die unterschiedlichen Fahrstilen und Bedürfnissen gerecht werden. Über einen Schalter im Cockpit lassen sich die Modi „Normal“, „Eco“, „Sport S“ und „Sport S+“ aktivieren und deaktivieren.

Von komfortabel bis rennstreckentauglich

Der „Normal“-Modus ist als Standard-Programm aktiv. Hier präsentiert sich der Lexus GS F kultiviert und komfortabel, wie man es von einer Lexus-Limousine eben so gewohnt ist. Im „Eco“-Modus unterstützt die Elektronik eine verbrauchsschonende Fahrweise. Im „Sport S“-Modus nutzt die elektronische Schaltkontrolle auch die Informationen des g-Sensors (der auch dann eine optimale Verzögerung und Bremsstabilität sicherstellen soll, wenn die Limousine einmal kurzfristig den Bodenkontakt verlieren sollte), um den für den ermittelten Fahrzustand passenden Gang einzulegen. Beim harten Anbremsen einer Kurve schaltet das Getriebe automatisch zurück, hält den niedrigen Gang in der Kurve und wählt am Kurvenausgang die passende Übersetzung, damit der Fahrer kraftvoll und mit maximaler Rückmeldung herausbeschleunigen kann. Hört sich kompliziert an, funktioniert aber tatsächlich nahezu tadellos. Im „Sport S+“-Modus werden die Gänge höher ausgedreht, das Zurückschalten erfolgt früher und bei höheren Drehzahlen als im „S-Modus“. Zusätzlich wird im „Sport S+“-Modus die elektrische Servolenkung EPS auf den Rennstreckeneinsatz abgestimmt und der neue „Sport“-Modus des Torque Vectoring-Systems aktiviert. Dazu später mehr.

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Gottlob dürfen wir die Sportlimousine heute über den geschlossenen Flugplatzkurs von Mendig prügeln – und uns etwaige kostspielige Auseinandersetzungen mit der Rennleitung ersparen. Die ersten Kurven nehmen wir gemächlich, schließlich sind die Michelin Pilot Super Sport (vorne 255/35 R19, hinten: 275/35 R19) noch kalt und der Asphalt macht angesichts des feucht-kalten Wetters auch nicht den besten Eindruck. Auf der ersten Gerade können wir aber ordentlich auf die Tube drücken. Und, ja, da geht was! Lexus gibt den Standardsprint von null auf huntert Sachen mit 4,6 Sekunden an. Und das glauben wir sofort. Der V8 hat keinerlei Probleme, die nicht eben leichte Fuhre ordentlich anzuschieben.

Das Motoren-Arrangement bestehend aus hochfesten Schmiedepleueln und leichten Titanventilen auf der Ein- und Auslassseite in Verbidnung mit einer reibungsarmen Auslegung des Ventiltriebs, sowie der erweiterte Verstellbereich der Variablen Ventilsteuerung VVT-iE (Variable Valve Timing-intelligent Electric motor) ermöglichen Drehzahlen bis 7.300 Umdrehungen in der Minute. Zwischen 4.800 und 5.600 Umdrehungen liegt das maximale Drehmoment von 530 Nm an.

Auf der abtrocknenden Strecke und mit wärmer werdenden Pneus wächst das Vertrauen in den Lexus GS F, die Kurvengeschwindigkeiten nehmen genauso zu wie das Grinsen in unseren Gesichtern. Das Fahrwerk mit Dämpfern von ZF Sachs arbeitet perfekt, lässt wenig Wankbewegungen zu und wirkt nicht zu straff. Einzig die Lenkung könnte um die Mittellage etwas direkter sein – ein bei schweren Sportwagen niht selten festgestelltes Problem.

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Die guten, sozusagen „mechanischen“ fahrdynamischen Eigenschaften des Lexus GS F werden vom Torque Vectoring Differential (TVD) zusätzlich unterstützt, indem es die Antriebsmomente an der Hinterachse gezielt verteilt und auf diese Weise das Kurvenverhalten des GS F optimiert, ohne dass der Fahrer die Eingriffe ins Fahrverhalten als alzu störend empfindet.

Im „Standard“-Modus sorgt das TVD-System im Lexus GS F für ein ziemlich ausgewogenes Verhältnis von Agilität und Stabilität. Der perfekte Modus also für den Einsatz im Straßenverkehr. Im Modus „Slalom“ arbeitet der GS-F bereits spürbar dynamischer, agiler und bietet eine direktere Rückmeldung. Im „Track“-Modus optimiert das System das Fahrverhalten in Richtung maximale Stabilität für hohe Tempi.

Erweiterter VDIM Sport Modus

Das von Lexus entwickelte Vehicle Dynamic Integrated Management (VDIM) fasst die einzelnen Fahrdynamik-Einrichtungen wie ABS, VSC und TRC zu einem integrierten System zusammen und soll so auf jeden noch so kleinen Traktionsverlust besser reagieren und sowohl im normalen Fahrbetrieb als auch im sportlichen Einsatz für maximale Fahrstabilität sorgen. Wie im Lexus RC F verfügt auch das Fahrdynamik-Management des GS F über einen erweiterten Funktionsumfang mit „Sport“ und „Expert“-Modus, der exklusiv den F-Modellen vorbehalten ist.

Im „Normal“-Modus arbeitet das System mit weichen Regeleingriffen und soll eine hohe aktive Sicherheit bei normaler Fahrweise sicherstellen. Im „Sport“-Modus sind die Regelschwellen höher, sodass der Fahrer mehr fahrdynamischen Spielraum erhält. Die Kennfelder für VSC und TRC sind dabei auf den Rennstreckeneinsatz abgestimmt. Der „Expert“-Modus ist nur etwas für erfahrene Sportfahrer, die den GS F im Drift über die Rennstrecke treiben möchten. Das TRC ist dann nicht aktiv, VSC, Motorsteuerung und Bremsanlage arbeiten mit deutlich höheren Regelschwellen und wirken lediglich einer Drehung des Fahrzeugs um die eigene Achse entgegen.

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Je länger unser Stint dauert, desto später setzen wir die Bremspunkte. Wirft man den Anker vor engen Kurven, bremsen die Brembo-Bremsen mit leichten, hoch steifen Monoblock-Festsätteln aus Leichtmetall mit sechs Kolben vorn und vier Kolben hinten den Boliden geradezu gewalttätig ein. Die beinahe zwei Tonnen des Japan-Bombers merkt man beim Bremsen kaum noch. So muss das sein! Ob die Bremsanlage mit dem Lexus GS F auch nach vielen Runden auf der Rennstrecke noch dasselbe leichte Spiel hat? Nach unseren lediglich 4-5 Runden am Stück auf dem Flugplatzkurs in Mendig kaum zu beurteilen. Immerhin: Die innenbelüfteten Bremsscheiben (Durchmesser 380 Millimeter vorn und 345 Millimeter hinten) mit spiralförmigen Schaufeln sind geschlitzt, um Fading vorzubeugen. Zur Kühlung der vorderen Bremse tragen zudem zwei Kühlluft-Einlässe in der Frontschürze bei.

Der Lexus GS F kommt fahrdynamisch vielleicht nicht an die auch motorseitig deutlich stärkere Konkurrenz aus Deutschland heran. Dafür ist er mit einem Startpreis von 98.700 Euro aber auch etwas günstiger – und nicht nur wegen seines frei atmenden V8-Motors eine interessante Alternative!

Flotter Lademeister: Opel Astra Sports Tourer im Fahrbericht

Mit dem neuen Astra fährt Opel auf der Erfolgsspur. Seit der Markteinführung des Fünftürigen Kompaktwagens im letzten Herbst wurden bereits 130.000 Fahrzeuge bestellt. Neben den vielen Kunden überzeugte er auch internationale Jurys. In elf Ländern wurde der neue zum Car oft he Year gewählt und in neun bekam er das Goldene Lenkrad. Nun endlich kommt mit dem Sports Tourer eine weitere Karosserie-Variante auf den Markt. Modern und praktisch aber keinesfalls unsportlich möchte der Rüsselsheimer wirken. Neben jeder Menge Oberklasse-Innovationen steckt nun auch ein neuer Dieselmotor mit zweistufiger Turbo-Aufladung und rund 160 PS unter der Haube. Wir sind den neuen starken Kombi gefahren.

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Der Mazda CX-3 Skyactiv-G150 im Fahrbericht

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Ich für meinen Teil bin ja bekanntermaßen nicht der Über-Fan von SUV. Aber man muss zweifellos anerkennen: Es gibt einen Markt für die so genannten „Sports Utility Vehicles“. Und der Markt ist sogar so groß, dass Automobilhersteller landauf, landab sogar Kompakt- oder gar Kleinst-SUV ins Rennen um die Käufergunst schicken. Zugegeben: Optisch haben sich vor allem die Kompakt-SUV in der Tat gemacht. Zum Beispiel der neuen Mazda CX-3. Der wirkt mit seinem modernen „KODO“-Design durchaus adrett. [Weiterlesen…]

Der Seat Ibiza Connect im Fahrbericht

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Mitte des Jahres hat Seat seinen Ibiza einem Facelift unterzogen. Kurz darauf gibt es den Ibiza, wie auch den Leon, Mii, Alhambra und den Toledo, in der Sonderedition Connect. Wir sind den Seat Ibiza Connect schon gefahren.

Wie der Name unschwer verrät, hat Seat dem Thema „Konnektivität“ hohe Bedeutung beigemessen. So können im Seat Ibiza Connect das Media System Plus und das Navi System per „Seat Full Link“ mit dem eigenen Smartphone verbunden werden. Das geschieht wahlweise via „MirrorLink“ (kompatibel mit Android Smartphones ab MirrorLink Version 1.1), „Google Android Auto“ (kompatibel mit Smartphones ab Android 5.0) oder „Apple CarPlay“ (kompatibel ab iPhone 5). Und weil´s so praktisch ist, werden die Connect-Sondermodelle bereits mit Smartphone ausgeliefert.

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Das voll kompatible Samsung A3 Smartphone kann dann in Verbindung mit der bereits vorinstallierten ConnectApp dank MirrorLink viele Smartphone-Inhalte auf das Fahrzeugdisplay „spiegeln“. Die Smartphone-Funktionen können über den 6,5 Zoll großen und präzise reagierenden Touchscreen gesteuert werden. Eine der zentralen Funktionen, das „Feed to speech“, liefert eine Vorlesefunktion von Nachrichten wie zum Beispiel aus Mail, SMS, Facebook oder Twitter. Die Antworten auf neue Nachrichten können dann gleich per Spracheingabe „diktiert“ werden. Gute Sache, das!

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Fahren kann das Smartphone auf Rädern natürlich auch. Konzipiert als Stadt-Auto eignet sich der Seat Ibiza vor allem für kurze Strecken von A nach B. Mit seinen schicken 16-Zöllern und Reifen im Format 215/45 R16 wirkt der Connect etwas sportlicher als seine Brüder in den Basisvarianten. Die Lenkung arbeitet superleicht und macht Rangierarbeiten zum Klacks. Dabei wird der Connect-Fahrer vom einfachen, aber prima funktionierenden Einpark-Assistenten unterstützt. Mit seinem 1.2 TSI und 90 PS ist unser Testwagen für den urbanen Einsatz sicherlich ausreichend motorisiert. Zwischenspurts sind aber nicht so seine Sache, dafür ist der kleine Spanier einfach zu schwach auf der Brust. Mit dem 1.0 Eco TSI-Benziner, der 110 PS leistet oder dem 105 PS starken 1.4 TDI bietet Seat aber potentere Alternativen für den Ibiza.

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Die Armlehne – erhältlich in Verbindung mit dem Comfort-Ablagen-Paket für 210 Euro – überrascht ein wenig in einem Stadt-„Flitzer“ wie dem Ibiza Connect. Auf längeren Strecken, die wenig Schaltarbeit erfordern, funktioniert die Armlehne natürlich perfekt. In der Stadt sollte man sie zurückgeklappt lassen. Denn wenn geschaltet werden muss, erweist sich die Lehne als ergonomische Katastrophe. Sie ragt soweit ins Cockpit und steht so hoch, dass nur noch mit Verrenkungen geschaltet werden kann.

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Ansonsten ist der Seat Ibiza Connect ein prima Auto für junge Städter, die beim Autofahren nicht auf ihr Smartphone verzichten wollen – und nicht regelmäßig auf der Autobahn unterwegs sein müssen.

Der Seat Ibiza Connect ist – gemessen an der Ausstattung – ab fairen 15.300 Euro erhältlich. Der Wert der zusätzlichen Ausstattung inklusive Samsung A3 beträgt schließlich immerhin 2.210 Euro. Der Aufpreis zur Ausstattungsvariante Style liegt bei nur 1.010 Euro, wodurch sich ein Kundenvorteil von 1.200 Euro ergibt. Allerdings können sich geneigte Käufer auch schon mal gepflegt hochkonfigurieren. Unser Testwagen etwa kam auf happige 21.320 Euro. Mit dabei unter anderem das „Comfort Drive Paket“ für 700 Euro, Bi-Xenon-Licht mit Kurvenlicht für 890 Euro, eine Ultraschall-Einparkhilfe für 410 Euro und das Navigationssystem für 400 Euro.

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Sportlich, effizient, Kompakt – der neue Astra mit 200 PS

Mit dem neuen Astra ist Opel ein großer Wurf gelungen. Die bisher verfügbaren Benziner und Diesel sind komfortabel abgestimmt. Für das Jahr 2016 plant Opel die Einführung einer sportlicheren Version. Wir durften bereits jetzt ans Steuer des 1.6 ECOTEC Direct Injection Turbo mit 200 PS!

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Mehr Luxus in der Kompaktklasse: So fährt sich der neue Opel Astra

Der Speck ist weg! Opel hat sich die Kritik am Vorgänger zu Herzen genommen und dem neuen Astra eine Schlankheitskur verpasst. Nicht nur das Fahrzeuggewicht ging runter, auch das Außendesign wirkt deutlich schlanker. Dazu verspricht Opel jede Menge Highlights aus der Oberklasse. Ob der neue eine gute Figur auf der Straße abgibt und womit er die Kunden in der Kompaktklasse überzeugen möchte, zeigt unser Fahrbericht mit dem 1.4-Turbobenziner und 150 PS.

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Der neue Mazda MX-5 im Fahrbericht

Der Mazda MX-5 darf in Deutschland gut und gerne als absoluter Publikumsliebling bezeichnet werden: Von den seit 1990 immerhin rund 116.000 verkauften Einheiten in Deutschland, sind heute noch über 80.000 zugelassen. Viele dieser MX-5 werden heute als veritable Sportgeräte auf Landstraßen und bei Trackdays auf der Rennstrecke bewegt. Mit der nunmehr vierten MX-5-Generation (interner Code „ND“) will Mazda genau da anknüpfen und den Sport- und Genussfahrern unter uns erneut einen dynamischen und emotionalen Roadster präsentieren. Ob´s geklappt hat, klärt unser Fahrbericht.

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Während der Himmel in Deutschland wolkenverhangen und geradezu lebensverneinend grau ist, knallt hier in Barcelona die Sonne mal so richtig. Perfekt getimed geht es um die Mittagszeit in den Testwagen. Im wahrsten Sinne Cabrio-erfahren, greifen wir auf alle Mittel zurück, die es uns als deutsche Weißbrote auch bei einer im Zenit stehenden Sonne erlauben, den neuen MX-5 auch ja offen fahren zu können. Basecap, Sonnenbrille und literweise Sonnencrème sollten es schon sein, wenn wir dem japanischen Roadster nicht binnen kürzester Zeit mit einem purpurnen Antlitz die Show stehlen wollen. Wir entscheiden uns selbstverständlich für die sportlichste Variante, den Mazda MX-5 „Skyactiv-G 160“ mit 160 PS in der „Sports Line“-Version.

Behände schälen wir uns in die Sportsitze des wenig ausladenden Cockpits. Dem traditionellen Motto „Jinba Ittai“ verpflichtet – und weil es Packaging-bedingt auch gar nicht anders möglich ist -, geht´s im MX-5-Cockpit recht eng zu. Aber um ehrlich zu sein: Genau das erwarten wir doch von einem Roadster wie dem Mazda MX-5, oder?

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„Maßgeschneidertes“ Fahrer-Cockpit

Denn wenn man die richtige Sitzposition gefunden hat, fühlt sich das Cockpit an wie eine zweite Haut. Die Ergonomie stimmt. Auch deshalb, weil dank der immerhin 20 Millimeter tieferen Sitzposition die Knie- und Kopffreiheit etwas größer geworden ist. Zudem wanderten die Sitzpositionen von Fahrer und Beifahrer um 15 Millimeter näher Richtung Mittelachse. Alles Maßnahmen, die der Fahrdynamik zugute kommen sollten.

Mazda MX-5 Cockpit

Komplett neu gestaltet wurde die schon fast elegante analoge Instrumenteneinheit mit drei chromumrandeten Rundinstrumenten: ein großer Drehzahlmesser im Zentrum, rechts davon der Tacho und links ein Informations-Display mit Tank- und Reichweitenanzeige sowie einer Anzeige für die Kühlwassertemperatur, die im Vergleich zum Vorgänger einen größeren Bereich abdeckt. Die qualitative Anmutung des gesamten Interieurs ist top und mit den Cockpits der Vorgänger einfach nicht mehr zu vergleichen. So gewappnet lässt sich gut Kurven räubern – also Motor an und ab auf die Landstraße!

Der neue Mazda MX-5 begrüßt seinen Fahrer nach Betätigung der Zündung mit einem motivierenden Gasstoß. Oha!  Sollte Mazda uns da etwa einen schön kernigen Motor- und Auspuffsound beschert haben? Nun ja, fast! Aber er macht mit seinem deutlichen vernehmbaren Klang schon Spaß – auch wenn sich eine besonders sportlich gesinnte Klientel vermutlich einen lauteren Sound gewünscht hätte. In der Sports-Line-Ausstattung kommt für beide Motoren zudem ein sogenannter „Induction Sound Enhancer“ zum Einsatz, der gezielt Motorgeräusche in den Innenraum überträgt.

Mazda MX-5 Auspuffendrohre

Der Schalthebel des manuellen Sechsganggetriebes fliegt nur so durch die engen Gassen. Jeder Schaltvorgang ist angesichts der dargebotenen Präzision eine echte Freude. Das Sportlenkrad ist mit 366 mm Durchmesser recht kompakt und liegt gut in der Hand. Auf kurvenreichen Straßen erlaubt es eine präzise Handhabung und weil es unten eben nicht abgeflacht ist – so wie es viele Hersteller aktuell machen – ein schnelles Übergreifen bei besonders engen Kurven.

Geringes Gewicht – hohe Fahrdynamik!

Bei schnellen Kurvenfahrten profitiert der Fahrer vom geringen Gewicht des neuen Mazda MX-5. Der MX-5 mit Skyactiv G-131-Motor unter der Haube wiegt laut Mazda-Angaben lediglich 1.050 Kilogramm inklusive (fast) vollem Tank und Fahrer. Damit ist der MX-5 „ND“ der leichteste Mazda MX-5 seit der ersten Modellgeneration. Der MX-5 mit Skyactiv G-160-Aggregat bringt lediglich 25 Kilogramm mehr auf die Waage. Wir sprechen bei der 160-PS-Variante also von einem Leistungsgewicht von  6,72 kg/PS – das heißt wir befinden uns hier fast in der Toyota GT86-Liga. Was erklärt, warum der MX-5 laut Werksangaben etwas schneller (7,3 Sekunden) von null auf Landstraßentempo beschleunigt als das Sportcoupé aus dem Hause Toyota (7,6 Sekunden).

Mazda-MX-5 Fahrbericht

Zur Verbesserung der Traktion und zur Unterdrückung von Untersteuertendenzen wurde der Nachlaufwinkel vorne angehoben. Die neue Struktur des hinteren Querträgers soll die Fahrwerkssteifigkeit erhöhen, während die neu positionierten hinteren Lenker für mehr Kontrollierbarkeit in Kurven sorgen sollen. In Verbindung mit dem Skyactiv-G 160-Motor verbessert eine serienmäßige Domstrebe an der Vorderachse nochmals die Präzision bei schneller Kurvenfahrt. So gerüstet lässt sich der neue MX-5 willig von einer Kurve in die nächste werfen. Mit ordentlich Drehzahl, die der Motor angesichts gerade einmal 200 Nm maximalen Drehmoments sowieso braucht, und/oder dem richtigen Lenkwinkel sind sogar kleine Drifts drin – so muss das sein! Der japanische Roadster lässt sich präzise (ein-)lenken, seine Lenkung (eine elektrische Zahnstange-Servolenkung ersetzt jetzt die hydraulische Servolenkung) könnte um die Mittellage vielleicht eine Idee direkter sein.

Mazda-MX-5 Chassis

Kurvenjäger sollten den Mazda MX-5 mit 160 PS-Motor und dem „Sports-Line“-Paket wählen. Dann unterstützt den Sportfahrer ein noch sportlicheres Fahrwerk mit Bilstein-Stoßdämpfern. Dabei arbeitet das Fahrwerk auch bei diesem Upgrade nicht bretthart, sondern lässt Raum für Komfort und Bewegungen um die Mittelachse zu.

Die Preise

Der neue Mazda MX-5 startet bei 22.990 in der „Prime-Line“ mit 131 PS-Motor (Skyactiv-G 131). Für den 160 PS starken MX-5 der vierten Generation sind mindestens 26.890 Euro an den freundlichen Mazda-Händler zu überweisen. Der Mazda MX-5 mit 160 PS in der „Sports-Line“ startet bei 28.990 Euro.

Unsere Empfehlung

Für den Roadster in Skyactiv-G 160 „Sports Line“-Spezifikation bietet Mazda optional ein 2.000 Euro teures Sport-Paket. Dieses beinhaltet richtig schicke Recaro-Sportsitze in Leder-/Alcantara-Kombination, dynamisches Kurvenlicht und – aufgepasst – einen Spurwechselassistenten und eine Ausparkhilfe! Was an letzteren Assistenzystemen nun besonders sportlich ist, weiß wahrscheinlich nur Mazda selbst. Sportliche Roadsterfahrer, die es einzig auf die Recaro-Sitze abgesehen haben, sollten genau abwägen: Die Standardsitze bieten bereits einen sehr guten Seitenhalt, während die Recaros im Schulterbereich etwas mehr Halt bieten.

Mazda-MX-5 Standard-Sitze

Mazda ist mit dem MX-5 wieder ein richtig guter Wurf gelungen. Für Frischluftfanatiker und passionierte Gelegenheitsfahrer, die wenig Platz benötigen, ist der MX-5 perfekt. Sportliche Fahrer sollten den japanischen Roadster mit 160 PS-Motor in der Sports-Line wählen. Für Hardcore-Roadsterfahrer ist die neue MX-5-Generation eine ziemlich perfekte Basis, um mit der ein oder anderen Tuningmaßnahme, zum Beispiel beim Motor, ein Optimum an Fahrdynamik herauszuholen.

Mazda-MX-5 Skyactiv-G 160 Motor Mazda-MX-5 Geschlossen Mazda-MX-5 Fahrbericht 06 Mazda-MX-5 Fahrbericht 05 Mazda-MX-5 Fahrbericht 04 Mazda-MX-5 Bilstein-Dämpfer Mazda MX-5 Cockpit und Schaltknauf

V10 und V10 plus: Der neue Audi R8 im Fahrbericht

Es sind Zutaten, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen: ein in Mittelmotorbauweise verbauter 5,2-Liter V10 mit 540 PS, doppelte Dreieckslenker für alle vier Räder und auf spektakuläre 20-Zöller gezogene Semislicks in den Formaten 245/30 vorn und 305/30 hinten. Was Audi mit dem neuen R8 V10 auf die Räder gestellt hat, gehört zum Allerfeinsten, was die Sportwagen-Welt momentan zu bieten hat. Und mit dem Audi R8 V10 mit dem Appendix „plus“ geht’s noch eine Ecke sportlicher zu. Der hat nicht nur 70 PS mehr unter der schicken Motorhaube, sondern ist dank diverser Fahrdynamik-Gimmicks auch die deutlich schärfere Waffe.

Audi R8 V10 plus

Soundtechnisch gibt’s bei beiden Varianten kaum Unterschiede. Die Experten am Straßenrand müssen es beurteilen können. Schließlich führt uns die Testfahrt mitten durch Portugal – und die Portugiesen gelten nicht erst seit seeligen Gruppe B-Zeiten als absolut begeisterungsfähige und über die Maßen kompetente Motorsport-Fans. Da wird der R8-Fahrer schnell zum Zeremonienmeister, dessen Hauptaufgabe es ist, dem Auditorium zu bieten, was es verlangt. Und das klappt mit dem neuen Audi R8 auch im gesetzlichen Rahmen bereits bei Geschwindigkeiten bei 50, 60 km/h. Der Mittelmotorsportler betört mit seinem Arrangement aus 5,2-Liter-Sauger und geöffneten Klappen der optional erhältlichen Sportabgasanlage mit einem Sound, der sämtliche Verkehrsteilnehmer und Straßencafé-Besucher in Entzückung versetzt.

Audi R8 V10 plus

Da reicht es dann schon bei Cruising-Tempo vom dritten in den zweiten Gang runter zu schalten. Die Quittung sind dutzendfach gereckte Daumen und Aufforderungen, das Gaspedal mal so richtig bis aufs Bodenblech durchzutreten. Angesichts einer Beschleunigung von null auf hundert Sachen in gerade einmal 3,2 Sekunden (beim Audi R8 V10 sind es 3,5 Sekunden) ist das zumindest in geschlossenen Ortschaften aus strafrechtlichen Gründen aber leider nicht drin. Also nichts wie raus auf die Landstraße, die uns zum Autódromo Internacional do Algarve bei Portimao führen soll.

Audi R8 V10 plus

Und dort zeigt sich, dass der V10 plus dem „gewöhnlichen“ V10 fahrdynamisch deutlich überlegen ist. Beide R8 sind dank quattro-Antrieb höchster Neutralität und höchstem Grip verpflichtet. Während der R8 V10 kaum aus der Ruhe zu kriegen ist, ist das Set-Up des mit einem festen Heckflügel aus CFK ausgerüsteten V10 plus deutlich schärfer. So mobilisiert das stärkere der beiden 5,2-Liter-Aggregate zum einem immerhin 20 Nm mehr an maximalem Drehmoment (540 Nm vs. 560 Nm). Zum anderen sorgen straffere Federn und Dämpfer für zusätzliche Steifigkeit. So sind im Dynamik-Modus des Fahrdynamiksystems „Audi Drive Select“ auch kontrollierte Drifts möglich. Im Modus „Auto“ hat hingegen maximale Traktion Vorrang.

Audi R8 V10 plus

Am schicken, (motor-)sportlichen Lenkrad können R8 V10 plus-Fahrer (optional im V10) zudem den „Performance-Modus“ aktivieren. Die Programme „Dry“, „Wet“ und „Snow“ ermöglichen noch fahrdynamischere Fahrleistungen und berücksichtigen die verschiedenen Reibwerte der Straße. „Audi Drive Select“ greift hier auch auf die Arbeitsweise des ESP zu: auf nasser und schneebedeckter Fahrbahn passt das elektronische Stabilitätsprogramm etwa die Schwellen der ASR- und ABS-Regelung an.

Moritz Nolte im Audi R8 V10 plus

An der Rennstrecke angekommen gibt´s erstmal einen Helm auf den Schädel – ein superleichter Jet-Helm aus CFK. Damit wirkt das Cockpit dann natürlich noch sportlicher. Beinahe wähnt man sich in einem echten Rennwagen, wobei Audi gottlob wieder auf ein edel-sportliches Interieur wert legte. Zentrales Element, wie sollte es anders sein, ist das (wieder einmal) sehr gelungene Sportlenkrad, das alle wesentlichen Funktionen per einmaligen Knopfdruck bereit hält. Das R8-Sportlederlenkrad mit Multifunktion plus, serienmäßig im R8 V10, integriert zwei Satellitentasten für Start und Stopp des Motors und für Audi drive select. Das R8-Performance-Lederlenkrad (hier im Bild) mit vier Bediensatelliten (Serie im V10 plus, Option im V10) bietet ergänzend eine Taste samt Drehrad für den Performance-Modus und eine weitere Taste – ganz wichtig! – für die Steuerung der Abgasanlage.

Audi R8 V10 plus

Das Cockpit im Audi R8 wirkt wie eine zweite Haut. Maßgeblich dafür verantwortlich: die neu konzipierten, tief montierten Sitze. Beim Audi R8 V10 plus sind Schalensitze mit besonders hohen Wangen Standard (Option beim V10).

Ein weiteres Highlight ist das „Audi virtual cockpit“. Eingerahmt in das Tachoelement, präsentiert der TFT-Monitor mit 12,3 Zoll Diagonale alle wichtigen Informationen in hoch aufgelösten Grafiken. Der Fahrer kann zwischen drei Ansichten wählen. In der Performance-Ansicht gruppieren sich um den Drehzahlmesser herum weitere Anzeigen – etwa über Drehmoment sowie Leistung, die Öl- und Reifentemperaturen, die g-Kräfte oder die Rundenzeiten auf der Rennstrecke. Der Fahrer kann dabei die Anzeigen um Tacho und Drehzahlmesser je nach Bedarf und Nutzung individuell konfigurieren.

Audi R8 V10 plus

Genug geguckt, ab auf den Track. Am Ende der Boxengasse wird durchgestartet. Und da isser wieder, dieser unnachahmliche Punch, der dich in 3,2 Sekunden von null auf hundert und in unter zehn Sekunden sogar auf 200 km/h beschleunigen kann. Da kommt man mit dem rechten Schaltpaddel kaum nach, vernünftig hochzuschalten!

Der R8 zeigt sich auch auf der Rennstrecke als absolutes Präzisionswerkzeug und filetiert Kurven wie ein Steakmesser aus Solingen. Der Mittelmotor-Sportwagen lenkt präzise und superdirekt ein, Wankbewegungen scheinen ihm komplett fremd zu sein. Dabei bleibt der Audi R8 V10 plus immer kontrollierbar – und trotz Allradantrieb überraschend neutral mit einer leichten Übersteuer-Tendenz.

Audi R8 V10 plus

Apropos Antrieb: Abhängig von Fahrsituation, Fahrerbefehlen und Umgebungsbedingungen ermittelt die intelligente Allradsoftware permanent die jeweils ideale Momentenverteilung. Die in das Vorderachsgetriebe integrierte elektrohydraulische Lamellenkupplung überträgt das berechnete Moment innerhalb weniger Millisekunden auf die Räder der Vorderachse. Anders als das Vorgänger-Bauteil kann die neue Kupplung die Momente vollvariabel zwischen den Achsen verteilen.

Durch das neue Laserlicht im 2015er-Audi R8 kann der Fahrer auch bei Dunkelheit noch sicherer (und – natürlich im Rahmen der StVO – noch zügiger) fahren. Denn der „Laserspot“ verdoppelt mal eben die Reichweite des Fernlichts: In jedem Scheinwerfer sitzt hier ein Modul mit je vier leistungsstarken Laserdioden, die einen blauen Laserstrahl generieren, der von einem Phosphorkonverter in weißes Licht umgewandelt wird. Eine intelligente Kamerasensorik erkennt andere Verkehrsteilnehmer und blendet entsprechend ab.

Soviel Technik und soviel Performance haben natürlich ihren Preis: Der Einstiegspreis für den Audi R8 V10 liegt bei 165.000 Euro, für die Top-Variante Audi R8 V10 plus werden mindestens 187.400 Euro fällig. Im Herbst 2015 sollen die Auslieferungen starten.

Der neue Skoda Superb Combi im Fahrbericht

Die erste Begegnung mit einem Auto, von dem man schon vorher weiß, dass es Maßstäbe setzen wird, ist schon etwas Besonderes. Und vor allem eine recht seltene Erfahrung. Das Rendez-Vous mit dem nagelneuen Skoda Superb Combi war so eine Begegung.

Am Flughafen München präsentierten sich die Testwagen pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages in bestem Lichte. Zum ersten Mal konnten wir die Kombi-Variante des superben Skoda-Flaggschiffs in freier Wildbahn begutachten. Genauso sachlich und Souveränität ausstrahlend wie die Limousine steht der Combi der neuen Superb-Generation da in unmittelbarer Nähe zu den Abflug-Gates des Flughafen „Franz Josef Strauß“.

Skoda Superb Combi

Optisch gefällt der Combi sogar noch eine Idee besser als die Limousine (siehe Fahrbericht Skoda Superb Limousine), weil das längere Kombi-Heck die dynamisch gezeichnete Linie des Superb perfekt verlängert. In dem ein oder anderen Gespräch mit anderen Autointeressierten habe ich immer wieder gehört, dass sie der neue Skoda Superb an die Modelle des konzerninternen Konkurrenten Audi erinnert. Und tatsächlich: Optisch wirkt der Skoda Superb Combi dem aktuellen Audi A6 Avant nicht unähnlich. Bemerkenswert, positioniert sich der Tscheche doch eigentlich immerhin eine Fahrzeugklasse tiefer – auch wenn die Skoda-Entwickler unter vorgehaltener Hand öfter das elektrisierende Wörtchen „Premium“ in den Mund nehmen.

Das Gepäck verschwindet einige Augenblicke später in den unendlichen Tiefen des 660 Liter fassenden Kofferraums (27 Liter mehr als im alten Superb Combi). Bord-Trolleys passen übrigens längs hintereinander in den Kofferraum – nur mal so nebenbei erwähnt. Mit umgeklappten Rücksitzen eignet sich der Superb Combi beinahe als Camper. Zumindest normalgewachsene Menschen können dann (zumindest theoretisch und der Länge nach) im Superb nächtigen.

Skoda Superb Combi

Ich starte in den Tag mit dem Superb Combi zunächst auf dem Beifahrersitz. Vor den eigenen Fahreindrücken gilt es erstmal ein Gefühl für allerlei Nebensächlichkeiten, etwa für das Interieur oder den Komfort, zu entwickeln, die man auf dem Fahrersitz vielleicht nicht so wahrnimmt. Die Tür öffnet mit einem satten „Ploppen“. Ein Detail, sicherlich. Aber eines, das zur empfundenen hohen Wertigkeit des tschechischen Kombis beiträgt.

Die Passagiere haben im Superb Combi wie in der Limousine richtig viel Platz. Möglich macht´s unter anderem der „Modulare Querbaukasten“ (MQB) aus dem VW-Konzernregal. Die Entwicklungsplattform ermöglicht einen längeren Radstand und eine breitere Spur. Dadurch ergibt sich mehr Platz im Innenraum. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Fahrer und Beifahrer haben fast vier Zentimeter mehr Ellenbogenbreite und mehr Kopffreiheit.

Skoda Superb Combi

Elena, Social Media-Verantwortliche im Presseteam von Skoda Deutschland scherzt von hinten, ich solle meinen Beifahrersitz doch mal nach vorne schieben, sie hätte hinten keinen Platz. Angesichts 16 Zentimetern Kniefreiheit im Fond glaube ich ihr nicht so recht. Einige Minuten später revidiert sie prompt ihre Forderung und bittet mich freundlich, doch bitte etwas nach hinten zu rücken. Sie könne ihr in der Tablet- und Smartphone-Halterung der Rückenlehne befindliches iPad so ja wohl kaum bedienen. Subtil, so auf die diversen Features des Tschechen hinzuweisen!

Apropos subtil: eine Innovation, die in vielen Fahrberichten gar nicht oder nicht genügend gewürdigt wird, sind die zahlreichen „Simply Clever“-Lösungen, die Skoda in seinen Autos anbietet. Dabei handelt es sich um oftmals einfache, aber in der Wirkung sehr smarte, praktische Lösungen. Im neuen Skoda Superb Combi sind es gar 31 kleine, sympathische Gimmicks.

Skoda Superb Combi

Da ist zum einen die praktische Einhandöffnung für PET-Flaschen: Der Boden des mittleren Flaschenhalters in der Mittelkonsole ist bei dieser Simply Clever-Lösung so konstruiert, dass er sich beim Drehen mit dem Flaschenboden handelsüblicher 0,5-Liter-PET-Flaschen verzahnt. Dadurch kann man die Flasche während der Fahrt mit einer Hand öffnen oder verschließen. Eine andere hilfreiche Lösung sind die Regenschirmfächer in den beiden vorderen Türen. Nicht zu vergessen: besagter Tablet-Halter. Hier besteht zudem übrigens die Möglichkeit, den Superb Combi mit einem zweiten USB-Anschluss und einer 230-Volt-Steckdose für den Fond auszustatten. Zudem befinden sich in der Mittelkonsole vorne erstmals ein USB- und ein Aux-In-Anschluss.

Eine neue Qualität erreicht (endlich) das Thema Connectivity bei Skoda: Die Infotainmentsysteme der neuesten Generation verbinden sich über SmartLink automatisch mit allen gängigen Smartphones (Standards MirrorLinkTM, Apple CarPlay und Android Auto). Der optionale Highspeed-Internetzugang machen den neue Superb Combi zum fahrenden Hotspot.

Irgendwann habe ich mich an all den Nebensächlichkeiten satt gesehen und wechsle auf den Fahrersitz. Wie die Limousine ist auch der Superb Combi ein wirklich gutes Reise-Auto. Besonders sportlich ist der Superb nicht, will er natürlich auch gar nicht sein. Aber dank des hervorragenden und auf maximalen Komfort ausgelegten Fahrwerks schluckt der Skoda Superb auch auf mäßigen Straßen etwaige Stöße weg wie nichts. Mit der adaptiven Fahrwerksregelung (Dynamic Chassis Control, DCC) inklusive Fahrprofilauswahl lässt sich das Fahrwerk zudem gemäß der eigenen Präferenzen einstellen.

Skoda Superb Combi

Zugute kommen dem Komfort dabei zahlreiche Sicherheitsfeatures. Serienmäßig ist der neue Superb mit Electronic Stability Control inklusive Multikollisionsbremse ausgestattet. Zudem sind Systeme wie Frontradarassistent mit City-Notbremsfunktion oder die elektronische Reifendruckkontrolle Serie.

Optional sind weitere Sicherheitssysteme für den neuen Superb erhältlich; Der Adaptive Abstandsassistent (Adaptive Cruise Control, ACC) hält das Fahrzeug bei einer vorgegebenen Geschwindigkeit in sicherem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Für stabiles Spurhalten auf Autobahnen und Landstraßen sorgt der Spurhalteassistent. Eigentlich schon ein Standard: Der neu entwickelte Spurwechselassistent (Blind Spot Detect) unterstützt den Fahrer beim Wechsel der Spur durch Warnung vor Fahrzeugen im Toten Winkel.

Skoda Superb Combi

Zur Wahl stehen derzeit die Ausstattungslinien Ambition, Style und L&K sowie drei Diesel- und fünf Benzintriebwerke. Alle Aggregate sind mit Start-Stopp-Automatik und einem System zur Bremsenergierückgewinnung ausgerüstet. Basismotorisierung ist der 1,4 TSI-Benziner mit 92 kW (125 PS). Der mit aktivem Zylindermanagement ausgestattete 1,4 TSI ACT leistet 110 kW (150 PS). Der 1,8 TSI leistet 132 kW (180 PS). Die 200 PS-Grenze wird mit dem 162 kW (220 PS) starken 2,0 TSI geknackt, der grundsätzlich mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kombiniert ist. Seit wenigen Tagen steht auch der neue 2,0 TSI-Topbenziner mit strammen 206 kW (280 PS) zur Wahl. Er ist ausschließlich mit DSG-Sechsganggetriebe und Allradantrieb erhältlich.

Die Dieselaggregate des neuen Skoda Superb Combi starten mit dem neuen 1,6 TDI und 88 kW (120 PS). Der 2,0 TDI mit 110 kW (150 PS) ist auch mit DSG erhältlich. Der Topdiesel 2,0 TDI SCR erzielt eine Leistung von 140 kW (190 PS). Er steht wahlweise mit manueller Sechsgangschaltung, mit Sechsgang-DSG sowie als DSG-Version mit 4×4-Allradantrieb bereit.

Im September 2015 feiert der neue Superb Combi seine weltweite Publikumspremiere auf der IAA in Frankfurt (17. bis 27. September 2015). Ab dem 26. September steht der neue Superb Combi dann bei den deutschen Skoda-Händlern. Vorbestellbar ist der neue Skoda Superb Combi bereits jetzt.