Flotter Lademeister: Opel Astra Sports Tourer im Fahrbericht

Mit dem neuen Astra fährt Opel auf der Erfolgsspur. Seit der Markteinführung des Fünftürigen Kompaktwagens im letzten Herbst wurden bereits 130.000 Fahrzeuge bestellt. Neben den vielen Kunden überzeugte er auch internationale Jurys. In elf Ländern wurde der neue zum Car oft he Year gewählt und in neun bekam er das Goldene Lenkrad. Nun endlich kommt mit dem Sports Tourer eine weitere Karosserie-Variante auf den Markt. Modern und praktisch aber keinesfalls unsportlich möchte der Rüsselsheimer wirken. Neben jeder Menge Oberklasse-Innovationen steckt nun auch ein neuer Dieselmotor mit zweistufiger Turbo-Aufladung und rund 160 PS unter der Haube. Wir sind den neuen starken Kombi gefahren.

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Kombis haben bei Opel eine lange Tradition – länger als man zunächst denkt. Den Anfang machte der Opel Kadett A aus dem Jahre 1963. Der Caravan war damals vor allem bei Handwerkern beliebt. Doch mit der Zeit entwickelten sich die Kompaktklasse-Kombis von Opel zu Lifestyle-Fahrzeugen. Und so wechselte die Bezeichnung mit der Vorgängerversion des aktuellen Astra im Jahr 2010 zu Sports Tourer. Gerade auf dem deutschen Markt ist dieser sehr gefragt. Bisher lag der Anteil beim Astra Sports Tourer mit über 60 Prozent sogar höher als die fünftürige Hatchback-Variante.

Bereits im Herbst letzten Jahres konnten wir den Fünftürer testen (siehe Fahrbericht). Der kompakte Rüsselsheimer hat uns da bereits dort positiv überrascht. Vieles schlecht hat sich beim Astra, der sich mittlerweile in der zehnten Modellgeneration befindet, zum Guten gewendet. Die Karosserie wurde leichter, der Innenraum aufgeräumter und der Nutzwert höher. Zudem hat sich bei den Motoren eine Menge getan.

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Dynamisches Design mit Wiedererkennungswert

Der Sports Tourer zeigt, dass auch Kombis nicht langweilig aussehen müssen. Schon die Front sieht sportlich schlank aus, genau wie die Scheinwerfer mit serienmäßigem LED-Tagfahrlicht. Das dynamische Außendesign wird von der scharfkantigen Seitenlinie unterstrichen. Und ähnlich wie die kleineren Modelle Adam und Corsa trägt auch der neue Astra eine moderne Dachsignatur. Eine breiter werdende Chromleiste, oberhalb der Seitenfenster, schwingt sich elegant bis zur breiten D-Säule, wo sie am Heckfenster endet und das Dach optisch hervorhebt.

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Durchdachtes Interieurdesign

Hier wird der Sprung zum Vorgänger am deutlichsten. Das häufig kritisierte Bedienkonzept des Vorgängermodells mit den vielen Tasten hat ausgedient.  Stattdessen findet sich ein modern designtes Cockpit mit aufgeräumter Mittelkonsole. Diese lässt sich optisch in drei Bereiche unterteilen: ganz oben fällt sofort das zentrale Display mit Bedientasten ins Auge. Über das bis zu 8 Zoll große Touchdisplay lassen sich viele Funktionen steuern und anzeigen. In der Mitte lassen sich Klimaeinstellungen vornehmen. Die 2-Zonen-Klimaanlage wird über Drehknöpfe bedient, die gelichzeitig die voreingestellte Temperatur anzeigen. Daneben gibt es Schalter für Sitzheizung- und -belüftung. Im untersten Bereich finden sich Tasten für die Fahrerassistenzsysteme.  Hier findet man sich schnell und intuitiv zurecht.

Armaturenbrett

Fortschrittliche Konnektivität

Mit dem Online- und Service-Assistent Opel OnStar kommt Internet für bis zu sieben Endgeräte mit LTE-Geschwindigkeit ins Auto und das sogar Europaweit ohne zusätzliche Roaming-Kosten. Darüber hinaus lassen sich Inhalte ausgewählter Apps vom eigenen Smartphone bequem via Apple CarPlay und Android Auto auf dem Touchdisplay in der Mittelkonsole darstellen und über Sprachbefehle steuern.

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AGR-Sitze – bequem und ergonomisch

Wer seinem Rücken was Gutes tun möchte, sei ein Sitz-Upgrate zu empfehlen. Der Sitzkomfort ist forbildlich. Neben der tollen Ergonomie und den vielfältigen Verstellmöglichkeiten bieten die optionalen AGR-Sitze einige Komfort-Features, die man eher in höheren Fahrzeugkategorien erwartet. Neben einer dreistufigen Sitzheizung gibt es sogar eine Massagefunktion für die Rückenlehne, die besonders bei längeren Fahrten für etwas Entspannung sorgt. Wem lieber nach einer frischen Abkühlung zumute ist, kann auf Knopfdruck die Sitzflächen durch die perforierten Polster belüften lassen – ebenfalls in drei Stufen. Die Seitenwangen in der Rückenlehne lassen sich elektrisch anpassen und sorgen so für ein angenehmes Sitzgefühl und guten Seitenhalt.  AGR

hinten-USB

Familienfreundlicher Tourer

Neben einem großen Kofferraum gibt es zudem auch in reichlich Platz auf der Rückbank. Die äußeren beiden Sitze lassen sich sogar beheizen. Und wer den Sports Tourer als Familienauto nutzen möchte, dem bietet Opel Features, die vor allem mitreisenden Kindern auf der Rückbank erfreuen werden. So gibt es zwei USB-Steckplätze zum Aufladen. Über den Integrierten WLAN-Hotspot von Opel OnStar kann mit LTE-Geschwindigkeit im Internet surfen. So vergeht jede Fahrt wie im Flug.

Flexibler Innenraum mit hohem Nutzwert

Mit 540 Litern ist das Ladevolumen des Astra Sports Tourer genau so groß, wie beim größeren Bruder dem Insignia Sports Tourer. Beim Beladen zeigt sich die sensorgesteuerte Heckklappe als ein durchaus praktisches Extra. Ein kurzer „Kick“ unter die Heckstoßstange genügt und der Laderaum öffnet sich von selbst.

Mit der Rücksitzbank, die sich im Verhältnis 40/2040 teilen lässt, ist man besonders flexibel und erreicht im umgeklappten Zustand ein maximales Ladevolumen von 1.630 Litern und somit mehr als beim Insignia (1.530 Liter). Für mehr Ordnung im Laderaum empfiehlt sich das optionale FlexOrganizer-Paket. Mit den seitlich angebrachten Schienen, zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten und ein Trennnetz lässt sich Gepäck sicher und rutschfest verstauen. Ganz besonders praktisch ist der Wendeboden mit einer abwaschbaren Seite.

Kofferraum1

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Assistenzsysteme – mehr Komfort und Sicherheit

IntelliLux

Ein ebenfalls empfehlenswertes Extra ist das IntelliLux Matrix LED Licht. Rund 21 Prozent Prozent aller Kunden, die sich bisher für den neuen Astra entschieden haben, entschieden sich für ein für die adaptiven Matrix-LED-Scheinwerfer. Neben einer besonders gute Ausleuchtung bieten sie die Möglichkeit mit Dauerfernlicht zu fahren ohne dabei den Gegenverkehr zu blenden. Eine Frontkamera, die sich im Bereich des Rückspiegels befindet, erkennt entgegenkommenden Verkehr und schaltet einzelne Leuchtmodule des Scheinwerfers aus, so dass dieser nicht geblendet wird. Zudem wird der Leuchtbereich der Geschwindigkeit angepasst. Der Leuchtkegel deckt etwa den Fahrbahnrand besser ab, so dass Fußgänger oder Verkehrsschilder schneller erkannt werden. Bei letzterem hilft auch der zuverlässig arbeitende Verkehrsschild-Assistent, der über die Frontkamera Verkehrszeichen wie Tempolimit oder Überholverbotsschilder erkennt und im Tacho darstellt. Des Weiteren beinhaltet die Opel Eye Frontkamera eine einem Frontkollisionswarner mit Notbremsfunktion sowie einen Spurhalteassistenten. Verlässt man ungewollt die Fahrspur, greift das System durch einen leichten Lenkeingriff ein und bringt das Fahrzeug wieder zurück in die Spur.  Ein Toter-Winkel-Warner erkennt Fahrzeuge und warnt den Fahrer durch ein aufleuchtendes LED-Signal in den Außenspiegeln.

Bereits ab der zweitniedrigsten Ausstattungsvariante Edition gibt es für den Astra einen serienmäßigen Geschwindigkeitsregler und -begrenzer. Einen adaptiven Tempomaten, also einen Abstandsregeltempomaten (oder ACC – Adaptive Cruise Control),  gibt es leider derzeit auch gegen Aufpreis nicht.

Motor

Sportlich-effizienter Antrieb

Mit dem Sports Tourer bringt Opel auch einen neuen, leistungsstärkeren Diesel-Motor an den Start. Doch neben der höheren Leistung unterscheidet sich vor allem die zweistufige Turboaufladung von den anderen Motoren. Der neue Bi-Turbo kompensiert das sonst so bekannte Turbo-Loch anderer Motoren im niedrigen Drehzahlbereich. Ein weiterer, kleinerer VTG-Turbolader, unterstützt den Motor in niedrigen Drehzahlbereichen, so dass der 1.6 BiTurbo CDTI ecoFLEX mit 118 kW (160 PS) bereits ab 1.250 Umdrehungen ein Drehmoment von  320 Newtonmeter entwickelt. Ab 1.500 Umdrehungen stehen dann die vollen 350 Newtonmeter zur Verfügung. Das breite Drehzahlband hält in ausreichend Leistungsreserven bereit, so dass der Motor stets auf spontane Gasannahme reagiert aber auch schaltfaules Fahren ermöglicht.

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Und auch beim Kraftstoffverbrauch überrascht der neue Antrieb. Laut Bordcomputer lag dieser bei etwa 5,5 Litern auf 100 Kilometern und das bei durchaus sportlich-flotter Fahrweise auf der kurvenreichen Testroute. Bei gemächlicher Fahrt lassen sich auch ohne Probleme Werte unter 5 Liter realisieren. Angegeben ist ein Durchschnittsverbrauch nach NEFZ von 4,2 Litern.

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Die guten Verbrauchswerte erreicht der Astra neben den modernen Motoren auch durch Gewichtsreduzierung. Im Vergleich zum doch sehr schweren Vorgänger ist das neue Modell mindestens 110 und je nach Konfiguration sogar bis zu 190 Kilogramm leichter.

Eine ebenso wichtige Rolle spielt eine gute Aerodynamik. Mit einem cw-Wert von 0,272 ist der Astra Sports Tourer sogar Klassenbester!

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Preise

Die Preise für den geräumigen Sports Tourer, der ab dem 9. April zu den deutschen Opel-Händlern rollt, beginnen bei 18.260 Euro und liegen 1.000 Euro über der fünftürigen Hatchback-Version. Dafür bekommt man einen 1.4 Vierzylinder Saugmotor mit 74 kW (100 PS) in der Ausstattungslinie Selection. Die günstigste Dieselmotorisierung hat mit 70 kW (95 PS) und kostet mit 21.260 Euro rund 3.000 Euro mehr als der Einstiegsbenziner.

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Bereits in der Grundversion gehört eine Klimaanlage zur Serienausstattung. Genauso wie ISOFIX-Halterungen, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber vorne und hinten sowie LED-Tagfahrlicht.

Der von uns getestete stärkste Diesel mit dem 1.6 BiTurbo CDTI und 118 kW (160 PS) ist ausschließlich in den beiden höheren Ausstattungslinien Dynamic und INNOVATION verfügbar und startet bei 28.310 Euro bzw. 29.110 Euro.

New Opel Astra Sports Tourer - FOR EDITORIAL PURPOSE ONLY

Fazit

Innovativ, vielseitig, sportlich – der neue Astra Sports Tourer schafft den Spagat zwischen Praktikabilität und Eleganz. Der Rüsselsheimer Neuzugang wird vor allem diejenigen erfreuen, die Platz brauchen. Ob Hobby oder Familie – der Sports Tourer macht eine gute Figur. Vor allem die zahlreichen Technik- und  Luxus-Features sowie der spritzige Antrieb bringen jede Menge Fahrspaß. Effizenz und Preise stimmen, ebenso wie Qualität und Materialauswahl, die in der zehnten Generation einen guten Klassenstandard erreicht haben.

Empfehlungen

Opel Astra K kommt 2016 mit 200 PSBereits im letzten Herbst haben wir in zwei ausführlichen Tests den Opel Astra K in der fünftürigen Karosserievariante vorgestellt. Neben dem sportlichen Benziner mit dem leistungsstarken  1.6 ECOTEC Direct Injection Turbo und 147 kW (200 PS) sind wir auch den 1.4 ECOTEC Direct Injection Turbo ecoFLEX mit 110 kW (150 PS) gefahren.

Wenn ihr mehr über den praktischen Sports Tourer wissen wollt, schaut gerne mal bei Jens von rad-ab.com vorbei, der ein schönes Video-Review gedreht hat. Genau so wie Larissa und Fabian von Autophorie.de. Und wem das alles noch nicht ausführlich genug war, der sollte bei Jan von Ausfahrt.TV vorbei schauen. Seine Videos sind in der Regel etwas länger. Dafür seht ihr wirklich jeden Winkel des Autos.

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Kofferraum

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New Opel Astra Sports Tourer - FOR EDITORIAL PURPOSE ONLY

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Fotos: Louis Viegas, Opel, Daniel Przygoda

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