[nggallery id=276]
Vor wenigen Tagen präsentierte Mercedes-Benz die neue Version des Kult-Roadster SL. Jetzt wird es Zeit, sich das Design der sechsten SL-Generation einmal genauer anzusehen.
Neue SL-Frontpartie polarisiert
Selten hat eine neue Sportwagen-Generation so sehr polarisiert wie der neue SL. Insbesondere die komplett neu gestaltete Front erfreut sich nur bedingt zügelloser Beliebtheit. Der sehr steile Grill nach Vorbild des SLS AMG in Verbindung mit sehr dominant, doch wenig scharf gezeichneten Scheinwerfern wirkt vielen Zeitgenossen zu plump, zu wenig Roadster-like – es fallen gar kreative Verbalinjurien wie „Nasenbär“, „Botox-Opfer“, die den Schwaben nicht gefallen können. Dabei war Mercedes doch so stolz auf die neue im SLS manifestierte Designsprache. Während die steile Nase sicherlich Geschmackssache ist, so müssen wir festhalten, dass die Scheinwerfer eher an kastenförmiges Automobil-Leuchtelement-Design der 80er Jahre erinnern. Sogar der neue SLK darf dynamischer wirkende Frontscheinwerfer spazieren fahren.
Ansonsten unaufgeregtes Roadster-Feeling
An der Seitenlinie bleibt nicht viel auszusetzen: der Roadster-typischen langen Motorhaube folgt eine angenehm geduckt, trotzdem gestreckt wirkende Dachlinie, die in ein Heck übergeht, das keine Revolution, vielmehr Evolution sein soll: die Ähnlichkeit zum SL R230 ist augenscheinlich. Die erhoffte gesteigerte Bulligkeit und eine hintere Annäherung der Karosserie an den Asphalt entfällt somit. Schade.
Die optional erhältliche rot akzentuierte Interieurgestaltung im Stile seliger Früh-90er Jahre im D&W-Stil sollte sich sparen, wer etwas auf sich hält.
In Summe ist der SL keine Katastrophe geworden, wie hier und da kolportiert wird. Frischer ist er geworden, der neue 2012-er SL, das ja, eine Ikone hingegen nicht. Insgesamt wirkt der neue Mercedes-Roadster unaufgeregt – vielleicht ein wenig zu unaufgeregt. Es reicht aber immerhin zu vier von fünf Style-Punkten im Automobil-Blog Score.
Und sonst?
Unter der Haube verspricht das Herzstück des SL Power ohne Ende: Beim SL 350 kommt ein V6 mit 306 PS, beim SL 500 ein Biturbo-V8 mit 435 PS zum Einsatz. In 0 auf 100 sprintet man in 5,9 bzw. 4,6 Sekunden und doch hat man sich laut Werksangaben beim Verbrauch teilweise um fast 30 Prozent im Vergleich zu den Vorgängern verbessert. Der SL 350 soll lediglich 6,8 Liter, der SL 500 ca. 9 Liter schlucken.
Preislich siedelt man sich gewohnt gehoben bei 93.534 € für den SL 350 und 117.096 € für den SL 500 an. Wer noch etwas Geld übrig hat, für den wird es auch noch einen SL 600 mit V12-Motor geben. Außerdem wird AMG wieder die Modelle SL 63 und SL 65 auf den Markt bringen.
[Fotos: Mercedes-Benz]