Intro.
Ich kann mich noch gut an den dank jahrzehntelanger UV-Bestrahlung ausgebleichten, roten Fiat Panda der ersten Generation (gefühlt eine rollende Todesfalle) meines Kollegen Ingo erinnern. Während die frühen Abendstunden unserer Wochenenden der 90er Jahre in unserem Freundeskreis davon geprägt waren, mit beeindruckend glaubwürdigen Ausreden die anderen davon zu überzeugen, man selbst könne unmöglich den Taxifahrer für alle spielen, um sich in der örtlichen Stadt-Disco bestmöglich abzuschießen, bewirkten Ingos vereinzelten Angebote zu fahren immer das genaue Gegenteil: in maximaler Todesangst waren plötzlich alle bereit, sich in den Dienst der Gruppe zu stellen und ganz selbstlos mit dem eigenen Wagen alle anderen zu chauffieren. Aber das ist lange her. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Panda 1 mehrere Jahrzehnte das Straßenbild geprägt hat.
Irgendwie hat man das Gefühl, der Fiat Panda entspräche nach 31 Jahren mehr denn je dem aktuellen Zeitgeist. Wer Panda fährt, setzt andere Prioritäten, legt weniger Wert auf Statussymbole und definiert sich hauptsächlich über seinen Lebensstil – und über technische Gadgets und sein Smartphone. Da trifft es sich gut, dass der neue Fiat Panda des Modelljahres 2012 über praktische Gimmicks wie dem portablem Navigationssystem Blue&Me TomTom Live inklusiver zahlreicher Infotainment-Funktionen und ein HiFi-System mit MP3-fähigem CD-Player verfügt.
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Frisches Design und größere Dimensionen
Ganz trendbewusst vergrößerten die Italiener die Dimensionen des neuen Panda. So konnte die nunmehr dritte Panda-Generation bei der Länge um elf Zentimeter zulegen (jetzt 3,65 Meter). Außerdem baut sie jetzt einen Zentimeter höher (1,55 Meter) und steht mit einer Breite von 1,64 Meter immerhin fünf Zentimeter präsenter auf der Straße.
Die Formensprache des neuen Fiat Panda des Jahrgangs 2012 ist im Vergleich zur Vorgängergeneration insgesamt deutlich runder geworden und erinnert mit der frech und selbstbewusst gezeichneten Frontpartie an die des jüngst facegelifteten Renault Twingo. Auch Stoßfänger und Seitenschweller nehmen die weichere Linienführung auf, während die sichtbar ausgestellten Radausschnitte vom Fiat Panda Cross entliehen scheinen.
Benziner- und Diesel-Motoren zwischen 65 und 85 PS
Neu im Motorenprogramm des Fiat Panda 2012 sind zwei Versionen des TwinAir-Triebwerks. Der Zweizylinder-Benziner mit 900 Kubikzentimeter Hubraum steht in zwei Leistungsvarianten zur Wahl: mit Turboaufladung leistet das Aggregat 85 PS, als Saugmotor 65 PS. Beide Versionen sind mit Start-Stopp-Automatik ausgestattet. Außerdem im Programm: der bekannte, 69 PS starke – und somit im Prinzip überflüssige – 1.2-Liter Vierzylinder.
Zusätzlich steht für den neuen Fiat Panda ein moderner Turbodiesel zur Wahl. Der 75 PS starke Vierzylinder 1.3 Multijet II ist mit der zweiten Generation der Fiat-Multijet-Direkteinspritzung ausgerüstet und soll extrem geräuscharm arbeiten.
Alle Motoren übertragen ihre Kraft vorerst ausschließlich auf die Vorderräder, einen Fiat Panda 4×4 soll es allerdings auch in Zukunft wieder geben.
Zehn Karosseriefarben, drei Ausstattungsvarianten, vier Innendesigns, zwei Radkappen und zwei unterschiedliche Leichtmetallfelgen ermöglichen über 600 Modellvariationen des Fiat Panda.
2 Style-Punkte im Automobil-Blog-Score
Trotz seines komplett neuen und durchaus frischeren Designs reicht es für die dritte Generation des Fiat Panda nur zu einer durchschnittlichen Wertung im Automobil-Blog-Score: zwei von fünf möglichen Style-Punkten – schließlich will der Panda kein Statussymbol sein und setzt somit andere Prioritäten…
[…] Update 30.08.2011: Fiat präsentiert neuen Panda 2012! […]