Die alteingesessenen Navigationsgeräte-Hersteller und Kartenanbieter haben es zurzeit seit ein paar Jahren verdammt schwer: vor allem Google setzt den Traditionalisten arg zu und hat mit dem auch mobil verfügbaren Dienst Google Maps, sowie Streetview zwei kostenlose Dienste im Programm, die den Navigationsspezialisten das Leben schwer machen. Aber zumindest TomTom scheint aufgewacht und gibt sich umtriebig. Nach einer Kooperation mit Apple, scheinen sich Gerüchte um einen Streetview-Konkurrenten des niederländischen Unternehmens zu bewahrheiten.
Jetzt ist uns ein TomTom-Fahrzeug mit durchaus oppulentem – und Google-Streetview-ähnlichem – Dachaufbau in der Metropole Bochum vor die iPhone-Linse gefahren – schon beeindruckend, was da seit Ende letzten Jahres vermehrt durch Deutschland, Frankreich und Belgien kurvt.
Nachdem erste Fotos von Aufnahme-Fahrzeugen, die den Streetview-Autos von Google nicht unähnlich sind, im Netz die Runde machten, mühte sich TomTom, eiligst zu dementieren. Laut Pocketnavigation.de sammelt TomTom demnach bereits seit 2004 „mit den gesichteten Fahrzeugen Bilder, nutzt diese jedoch nur für interne Zwecke, nicht aber für kommerzielle Vorhaben. Das auf diesem Wege durchgeführte mobile Mapping soll TomTom dabei helfen Daten effizienter erfassen zu können. Mit den Bildern überprüft, pflegt und korrigiert TomTom seinen Kartenbestand.“
Und mal ganz ehrlich: kann sich jemand ernsthaft vorstellen, dass TomTom die geschossenen Bilder wirklich nur für „interne Zwecke“ verwenden will/wird? Ich meine, je nach tatsächlicher Straßenabdeckung: dieses Daten- und Fotomaterial ist doch ein echter Schatz. Wir dürfen nicht vergessen: TomTom muss nachziehen und mit neuen Innovationen glänzen. Und schließlich ist TomTom nach wie vor auch Anbieter von Geodaten. Dass ein solches Datenmaterial nicht in irgendeiner Form kommerziell genutzt wird, ist deshalb aus meiner Sicht (aber ich bin kein Navigationsprofi!) kaum vorstellbar.