Sinkende Absatzzahlen, große Verluste, Kurzarbeit, Entlassungen – das Bild der Automobilbauer hierzulande ist mitunter düster. Ganz anders hingegen im Reich der Mitte. In China boomt der Automarkt. Wie die letzten Tage zeigen, profitieren davon auch die deutschen Autobauer.
So will der VW-Konzern im Jahr 2010 sein Händlernetz im Reich der Mitte nahezu verdoppeln, um den Marktanteil in China von gegenwärtig 19 Prozent auszubauen. Im Jahr 2008 verkaufte VW in China 1,1 Millionen Fahrzeuge bei einem Umsatz von insgesamt 14 Milliarden Euro. In diesem Jahr soll die 20-Milliarden-Marke geknackt werden. Ähnliche Erfolgszahlen vermeldete dieser Tage auch Skoda. Die VW-Tochter hat in diesem Jahr erstmals die Marke von 100.000 verkauften Autos in China geknackt. Bis Ende Oktober waren es 95.679 Wagen. Damit konnten die Tschechen ein Plus von 92,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Im gleichen Zeitraum verkaufte Skoda in Deutschland – dem stärksten Markt des tschechischen Autobauers – 171.633 Fahrzeuge. Und BMW verkündete dieser Tage, ein zweites Werk in China ab 2012 zu bauen. Hierfür investiert der bayerische Autobauer 560 Millionen Euro.
Doch nicht nur die ausländischen Autobauer freuen sich über den Automarkt China. So wird China in diesem Jahr wohl die USA als weltweit größten Autohersteller ablösen. Im Oktober ist in China das zehn millionste Auto produziert worden, bis Ende des Jahres könnten es sogar über 12 Millionen sein. Steigend sind auch die Absatzzahlen in China. So wurden im September dieses Jahres zum ersten Mal mehr als eine Million Autos in nur einem Monat verkauft. Passend dazu plant das Reich der Mitte, die Exportzahlen bei Fahrzeugen enorm zu steigern. Dem chinesischen Finanzministerium zufolge soll der Wert der Exporte in den kommenden sechs Jahren auf 85 Milliarden US-Dollar steigen. Momentan beträgt dieser Wert noch 30 Milliarden US-Dollar.