Den Israeli Shai Agassi darf man getrost als Elektroauto-Pionier bezeichnen. Zusammen mit Renault-Nissan will er mit seiner Firma „Project Better Place“ in den Testmärkten Israel und Dänemark das Elektroauto zum Massenfortbewegungsmittel machen (wir berichteten). Nun veröffentlichte „Auto, Motor und Sport“ (17/2008) ein faszinierendes Interview mit dem „Elektroauto-Visionär“, das interessante Fakten, Pläne und Hintergründe zum „Project Better Place“ beleuchtet;
- Revolutionäres Geschäftsmodell: „Project Better Place“ will sich nicht in die Produktentwicklung einmischen, sondern nur das Geschäft organisieren, die Infrastruktur bereit stellen und die Preise festlegen. Laut Agassi könnte sich das Elektroauto-Geschäftsmodell an dem heutiger Handy-Tarife orientieren: „Wenn Sie mir für dieselbe Fahrstrecke, für die Sie heute einen Liter Benzin brauchen, ebenfalls 1,50 Euro geben und einen Vierjahresvertrag unterschreiben, dann schenken wir Ihnen das Elektroauto dazu (…). Das funktioniert wie bei einem Handyvertrag. Und nach vier Jahren bekommen Sie ein neues Elektroauto.“
- Zeitplan: dieses Jahr sollen noch 50 Elektroautos (Typ Renault Laguna) mit Lithium-Ionen-Batterien in Israel starten. 2009 sollen insgesamt 500 Elektroautos den Verkehr in Dänemark und Israel bereichern. 2011 soll es dann 500.000 Ladestationen in Israel geben.
- Technik: die Elektroautos können im Stillstand an den Ladestationen aufgeladen werden. Wenn es schneller gehen soll, kann die leere Batterie aber auch auch an Wechselstationen gewechselt werden: ähnlich einer Waschanlage wird das Auto in eine „Wechselanlage“ gezogen, in der ein hydraulischer Greifarm die leere gegen eine volle Batterie austauschen soll.
- Skurril: Agassi hat sich den Begriff „Drivetones“ schützen lassen: „so wie es Ringtones fürs Handy gibt, können Sie jeden Motorsound haben, den Sie wollen…“
Eine Zusammenfassung des Interviews gibt es auch online bei auto-motor-und-sport.de!
[Foto: Renault]
[…] Ausweg könnten alternative Modelle sein. Der Better Place-Boss Shai Agassi plant unter anderem zusammen mit der Renault-Nissan-Allianz beispielsweise mit […]