„Das ist wirklich eine bodenlose Unverschämtheit, sofort werde ich das dem Weingutsbüro melden“. So ging unser Shooting mit dem Jeep Grand Cherokee SRT8 los. Wir bekommen oft viele schöne Komplimente, aber das ist wirklich etwas besonderes. Übrigens war der Inhaber des Weingutes inklusive Teich natürlich unterrichtet und hoch erfreut über unsere Anwesenheit. Wir standen nämlich noch vor den Toren. Soviel dazu. Zurück zur Unverschämtheit SRT8.
Dem Naturliebhaber ist es nicht zu verdenken, ein solches Urteil zu fällen. Schon im Stand sieht der kantige SUV einfach anders aus. Grosse Räder, knappe Radhäuser, eine geschwollene Karosserie und wirklich ofendicke Rohre fallen selbst auch dem ungeübten Betrachter sofort auf. Das Geheimnis sind mal wieder 3 Buchstaben und Kürzel welche in diesem Fall die Spreu vom Weizen trennen.
SRT steht für Street and Racing Technology, eine Tuningschmiede im Chryslerkonzern verschmolzen. Somit haben 8 Zylinder jeweils 800 Kubikzentimeter Raum sich zu entfalten. Und glaubt mir, das machen sie auch in bester amerikanischer Manier.
Den Startknopf im Carbon und Leder gefassten Armaturenbrett kurz drücken und das 6,4L Hubraum Triebwerk wird regelrecht angeschossen und verfällt sofort in einen ruhigen Leerlauf. Also Automatik in D und Gaspedal schubartig und unkontrolliert schnell nach unten drücken. Was dann folgt, grenzt an Überwindung der Physik. Die Alcantara Sitze saugen etwaigen Schweiss sofort auf und haben einen guten Seitenhalt. Der Grand Cherokee schnellt nach vorne wie ein wildgewordener Büffel in der Prärie und hört sich auch so an. 4,8 Sekunden auf 100 ist die Werksangabe, gefühlt noch viel schneller. Der Jeep ballert nach vorne als würde er den gesamten wilden Westen erobern wollen, die 4 angetrieben Walzen versuchen den Asphalt aufzureissen. In der Fahrstellung Track sollte man das Lenkrad gut festhalten, da er versucht in alle Richtungen zu gieren. Wie es sich eben gehört für einem wilden Indianer. Sehr schnelle Kurven und V-Max Experimente haben wir bewusst unterlassen, da wir dank des bezaubernden Frühlings noch winterberreift unterwegs sind. Jedoch hat uns das Kurvenverhalten bis jetzt für einen amerikanischen SUV mehr als überzeugt. Kein böses Nicken und Wanken, berechnend lassen sich schnelle Bahnen ziehen.
Obwohl er eher ein Asphaltcowboy ist, haben wir uns doch für Natur und Einsamkeit bei unserem Shooting entschieden. Denn Einsam macht der Jeep Grand Cherokee allemal, ausser einem Daumen nach oben von einem abgehängtem Cayennefahrer, gibt es eher gemischte Gefühle für den SRT8. Fragen, was das für ein Konzept ist, wofür warum, usw etc pp. Die ganzen langweiligen, vielleicht auch stimmigen Einwände gegen einen Geländewagen mit 468 PS. Und bei den Spritpreisen in Europa wird der rote Teppich an der Tanke ausgerollt. Egal. Das interessiert uns gar nicht, bestimmt auch die Käufer hierzulande nicht. Er will anders sein. Stark. Dick. Mächtig. Frech. Laut. Und erobern muss er lange nicht mehr. Er steht einfach da. Unverschämt eben. Beim Starten und Fahren wird das ganze noch bodenlos impertinent. Das gefällt uns. Sehr sogar. (DM, AutoEmotionenTV)
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