Gestern unterhielt ich mich mit einem Jungspund (als mittlerweile ü30 muss ich das wohl so sagen) über eines meiner Lieblingsthemen: Motorsport. Irgendwann kamen wir zur Marke Opel. Und plötzlich wurde mein Gegenüber blass. Nach kurzer Erholung die Reaktion, Tenor: ‚Opel und Motorsport – schließt sich das nicht aus?‘. Es bedurfte also etwas Nachhilfe.
Opel und Motorsport: … das ist Walter Röhrl.
Opel und Motorsport: … das ist Manuel Reuter.
Opel und Motorsport: … das ist Uwe Alzen.
Zugegeben, die Qualität der Aufnahmen zeigt: das Ganze ist ein paar Jahre her. Dennoch: Opel und Motorsport – zwei Begriffe, die eigentlich zusammen gehören. „Eigentlich“ deshalb, weil sich Opel seiner großen Motorsport-Historie natürlich bewusst ist, diese Tradition allerdings zwischendurch immer wieder mal zu vergessen scheint. So geschehen nach dem DTM-Ausstieg 2005, bis die Rüsselsheimer mit dem formidablen Format „OPC Race Camp“ erst 2007 wieder Gas geben sollten.
DamalsTM schrieb ich begeistert, Opel würde mit seinem Rennfahrer-Casting auf einen Schlag seine „vernachlässigte, traditionell vorhandene Opel-Motorsport-Fan-Community“ reanimieren. Der Plan ging auf: jedes Jahr bewarben sich tausende potenzielle Rennfahrer, um beim OPC Race Camp dabei sein zu dürfen. Opels Motorsport-Engagement erzielte, wie man heute so schön sagen würde, richtig viel Buzz, sowohl Online als auch in gedruckten Publikationen. Nach drei Jahren Race Camp war dann Ende, das Format hatte erwartungsgemäß an Reiz verloren.
Wieder zogen einige Jahre ins Land, bis Opel Ende 2012 verkündete, in 2013 wieder anzugreifen. Mit dem Opel Astra OPC im Rundstreckensport und einem eigenen Rallye-Cup mit dem neuen Opel Adam forcieren die Hessen ein Motorsport-Programm, das mit seiner Fokussierung auf den Breitensport ideal zur Marke passt.
Der neue starke Mann bei Opel, Dr. Thomas Sedran hat schnell gelernt, wenn er sagt, der Breitensport sei ein tragendes Element im Markenprofil und der strategischen Neuausrichtung der Marke Opel. Opel will sowohl eine bezahlbare Grundlage für ambitionierte Nachwuchsfahrer etablieren, als auch hohes technisches Niveau bieten.
Für die VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring hat Opel-Motorsport den neuen Astra OPC technisch optimiert. Auf der ausschließlich auf dem Nürburgring gefahrenen Meisterschaft wird es mit dem „Astra OPC Cup“ eine eigene Klasse geben, deren Saisonhöhepunkt das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife werden wird.
Insbesondere der Rallye-Sport steht bei Opel wieder hoch im Kurs, hat man das in Rest-Europa vorhandene Rallye-Interesse doch endlich wahrgenommen. Und auch in Deutschland dürfte das Interesse nach dem Einstieg von Volkswagen in die Rallye-WM kontinuierlich weiter steigen.
In Kooperation mit dem ADAC wurde der ADAC Opel Rallye-Cup gegründet – ein nationaler Opel-Markenpokal, der im Rahmen der ADAC Rallye Masters ausgetragen werden wird. Einen ersten Erfolg können die Macher bereits 22 Tage nach der offiziellen Vorstellung des neuen Markenpokals verkünden: so hat der ADAC unter den 66 Bewerbern schon jetzt alle 24 Startplätze vergeben.
Den jungen Fahrern winken dabei attraktive Prämien und eine spezielle Förderung in der nachfolgenden Saison: ein maßgeschneidertes Aufbauprogramm soll den Talenten weitere Erfolge ermöglichen. Nach dem Opel Adam will man für den Rallyesport auch die nächste Generation des Corsa fit machen. Und der dürfte sich nicht mit Auftritten auf nationalem Parkett Schotter begnügen…
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