Kein Kleinstwagen kann individueller, persönlicher gestaltet werden: Opel hat mit dem Adam (sprich: Ähdäm) die Jagd auf den Fiat 500 eröffnet, der bisher als Maßstab für das angepasste Auto in der der kleinen Klasse galt. Durch umfangreiche Möglichkeiten in der Farbwahl von Dach und Fahrzeug, Details wie einem Sternenhimmel oder Alufelgen, an denen sich Elemente anknipsen lassen, ergibt sich eine Variantenvielfalt von über 34.000.
Den Opelhändlern werden 10 fertig konfigurierte Modelle angeboten, die aus Sicht der Marketingabteilung am meisten Sinn ergeben. Wer jedoch mit dem Konfigurator des Opel Adam etwas spielt, der wird schnell merken, dass dies nichts für entscheidungsschwache Mitmenschen ist. Die Agentur MRM hat es geschafft, den Auswahlwahnsinn so zu kanalisieren, dass es sogar Spaß macht, sich durch die schier nicht enden wollende Vielfalt zu kämpfen. Auch wenn am Ende der Preis schnell gegen 17.000 Euro und mehr geht.
Deutliche Worte kommen von der Design Abteilung, welche Emotionen der kleine Adam wecken soll: “Haben wollen!”. Die etwas differenziertere Antwort kam nach einigem Nachfragen dennoch. Alles, nur kein Retro-Style. Nicht knudelig, erwachsen, maskulin, dynamisch, keck, frech, nicht niedlich, nicht weiblich, zugänglich und ansprechend. Damit dürfte auch klar sein, welche Zielgruppe der Wagen hat. Back Dir Deinen Traumbegleiter.
Während der Präsentation sorgte natürlich auch der Name für Gesprächsstoff und Verwirrung. Adam, wie in Adam Opel? Nein. Adam, wie in Adam und Eva? Eigentlich auch nicht. Der Wunsch, dass sich die Sprechweise “Ähdäm” in Deutschland durchsetzen wird, ist ambitioniert. Adam war eine Executive-Entscheidung, frisch und unbesetzt sei der Name. Jedenfalls passt der interne Opelwitz: “Gott schuf Adam, Adam schuf Opel” dazu.
Entwickelt wurde das Variantenmonster mit dem Zielmarkt Europa in Rüsselsheim. Es basiert auf keiner General Motors-weiten Plattform wie z.B. der Insignia. Gefertigt wird der Adam in Eisenach, dieses Werk hat die interne Ausschreibung gewonnen, da man bereits bei der Opel Corsa Line zeigen konnte, dass ein hoher Individualisierungsgrad bei den Fahrzeugen eine beherrschbare Herausforderung ist.
Der erste Eindruck des Fahrzeugs selbst: Die Verarbeitung der Innenausstattung ist wertig, das Innenraumdesign ist attraktiv, passt zu den oben genannten Eigenschaften und Ansprüchen. Ob riesige 18 Zoll Felgen passend für einen Stadtflitzer sind, darf bezweifelt werden, aber hier folgt die Funktion dem Design, ausschauen tut’s gut. Auch der bekannte ausziehbare Fahrradträger hat seinen Platz gefunden.
Bestellt werden kann Adam ab sofort, die ersten Auslieferungen kommen im ersten Quartal 2013.
[…] Robert von automobil-blog.de […]