Vor nunmehr 60 Jahren startete die Winterreifen-Produktion bei Continental. Und wie es sich für ein zünftiges Jubiläum gehört, wurde natürlich gefeiert. Und zwar da, wo sich Winterreifen maximal bewähren müssen: in den Alpen. Mit dabei: Mercedes C-Klasse, Audi TT-RS, Mini Cooper und als Highlight der „Weltkugel“-Ford.
Seit dem ersten Winterreifen von Continental (wohlklingende Bezeichnung „M+S 14“) sind die Anforderungen natürlich gestiegen. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts fuhren die wenigsten Autos bei winterlichen Straßenbedingungen eher auf losem Schnee. Der Continental M+S 14 wurde aufgrund seiner grobstolligen Profilstruktur noch als „Schneeprofil“ bezeichnet – heutige Winterreifen haben dagegen eine sehr filigrane Profilierung, die ihnen hilft, sich auch mit festgefahrenem Schnee zu verzahnen.
Und so ging es mit neuem und alten Material auf den zwischen 1827 und 1830 erbauten Gotthardpass.
In den Schweizer Alpen wurde dann getestet und gefahren was das Zeug hielt; Vergleich Off-Road-Premium-Winterreifen gegen günstige Reifen aus Fernost, bei dem die Billigreifen merklich schlechter davon kamen. Auch im 340 PS starken Audi TT-RS wurde getestet. Hier ging es bei doppelten Spurwechseln, sowohl gebremst als auch ungebremst auf nassem Asphalt wieder um das Duell Premium gegen Billig. Sieger? Na wer wohl.
Interessant bei der Fahrt mit den aktuellen Modellen war vor allem das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Antriebskonzepten (Frontantrieb vs. Heckantrieb vs. Allradantrieb), unterschiedlichen Schneebeschaffenheiten und eben den Winterreifen. Die als direkte Verbindung zwischen Auto und Straße mächtig zu tun hatten.
Das Highlight allerdings war die Fahrt mit längst vergessener Technik im Ford Taunus 12 M/15 M. Rein zufällig feierte auch diese Exemplar historischer Automobilkunst jüngst seinen 60. Geburtstag. Und rein zufällig war der Weltkugel-Ford 1952 der erste (mit Conti-Winterreifen bestückte) PKW, der den St-Gotthard-Pass überquerte. Der 1952 erschienene Zweitürer war die erste Nachkriegsentwicklung der deutschen Tochter des US-Konzerns und verkörperte für Ford in Deutschland einen Neuanfang und den Aufbruch in die Moderne. Als erster deutscher Hersteller spendierte Ford dem Neuling 13 Zoll kleine Felgen, was den Schwerpunkt senkt und für mehr Innen- und Gepäckraum sorgt. Diese kurvenwilligeren Räder sind an der Vorderachse per Einzelradaufhängung an Doppel-Querlenkern geführt. Hellorange leuchtende Blinker vorn statt der überkommenen Winker und Türen mit einem doppelt sicheren Sternschloss stellten damals moderne Sicherheitsmerkmale dar. Unter der Haube arbeitete ein 38 PS starke 1,2-Liter-Reihenvierzylinder, der Fahrten auf dem Pass nach oben bemüht eher gemächlich anging.
Alles in allem ein schönes Event und ein würdiger Geburtstag für die Marke Continental. In diesem Sinne schließen wir uns auch hier den Glückwünschen, heben das Glas und sagen: „Auf die nächsten 60 Jahre“…