Eine der wichtigsten Weltpremieren auf dem Pariser Auto-Salon ist mit Sicherheit der neue VW Passat, von dem es seit heute erste offizielle Fotos gibt. VW stellt die 2011-Generation direkt als Limousine und als Variant vor. Dabei ist der neue Passat zwar immer noch eindeutig als Passat zu erkennen, hat aber deutlich an Dynamik und Style dazu gewonnen.
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Schon die fünfte und sechste Generation des Passat schlugen mit einer hohen Wertigkeit eine solide Brücke in das nächst höhere Segment. Diesen Weg setzt der siebte Passat mit Nachdruck fort. Für das Design wurde ein völlig neues Layout geschaffen, das im Frontbereich dem erst Mitte des Jahres neu gestalteten Phaeton folgt, gleichzeitig aber die hohe Eigenständigkeit des Passat in die Zukunft führt. Der fortan in den Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline lieferbare Passat bietet ab sofort dank einer Ausstattungsoptimierung mehr Gegenwert denn je. Zur Serienausstattung der Grundversion Trendline etwa gehören an Bord aller Turbodiesel-Modelle das Start-Stopp-System und die Energierückgewinnung. Alle anderen Benzin- und Erdgasmotoren verfügen ebenfalls über den Rekuperationsmodus. Im Fall des kleinsten Benziners stehen die Energierückgewinnung und das Start-Stopp-System zudem optional zur Verfügung.
Alle zehn Motoren (77 kW / 105 PS bis 220 kW / 300 PS) im Passat werden sparsamer – und zwar um bis zu 18 Prozent. Der kleinste Turbodiesel (1.6 TDI mit 105 PS und 250 Nm) soll nur noch 4,2 l/100 km verbrauchen. Downsizing und Technologien wie das Start-Stopp-System sorgen derweil auch im Bereich der Benziner für niedrigere Verbrauchswerte. Der 1.4 TSI mit 122 PS beispielsweise soll sich nach VW-Angaben in der BlueMotion Technology-Version mit 5,8 l/100 km begnügen.
Weitere Fortschritte realisierte VW im Bereich der Sicherheit. Bereits der Vorgänger erzielte souveräne fünf Punkte im EuroNCAP-Crashtest. Das neue Modell überzeugt darüber hinaus mit Sicherheitsfeatures wie einer automatischen City-Notbremsfunktion und einer ab Comfortline serienmäßigen Müdigkeitserkennung. Die Notbremsfunktion reagiert als Bestandteil der optionalen, automatischen Distanzregelung ACC im Bereich unterhalb 30 km/h im Fall der Fälle selbsttätig und kann so dazu beitragen, Auffahrunfälle zu vermeiden. Permanent aktiv ist die erstmals bei Volkswagen und in dieser Klasse eingesetzte Müdigkeitserkennung; sie registriert die nachlassende Konzentration des Fahrers und warnt ihn entsprechend mit einem akustischen Signal und einer optischen Pausenempfehlung im Kombiinstrument.
Neu an Bord des VW Passat ist zudem das maskierte Dauerfernlicht mit der Bezeichnung Dynamic Light Assist, wie es erstmals für den neuen Touareg vorgestellt wurde. Der optionale Dynamic Light Assist erlaubt in Verbindung mit Bi-Xenonscheinwerfern das permanente Fahren mit Fernlicht; via Kamera erkennt das System Gegenverkehr und vorausfahrende Autos und blendet nur die relevanten Bereiche automatisch ab. Folge: eine in nahezu allen Situationen verbesserte Ausleuchtung der Straße. Der Passat ist das erste Auto seiner Klasse mit diesem System. Für Fahrzeuge mit konventionellen Halogenscheinwerfern steht eine einfachere Variante der Fernlichtautomatik zur Verfügung: Light Assist. Hier erkennt ebenfalls eine Kamera zum Beispiel Gegenverkehr; das System schaltet daraufhin komplett von Fern- auf Abblendlicht um. Sobald kein Gegenverkehr mehr da ist, wird das Fernlicht wieder aktiviert.
Die Traktion in Kurven verbessert darüber hinaus das erstmals für den Golf GTI vorgestellte elektronische Quer-Sperrdifferential XDS. Parallel zum bereits im Vorgänger verfügbaren Lane Assist (Spurhalteassistent) gibt es fortan auch den sogenannten Side Assist, der via aufblinkender LEDs in den Außenspiegeln auf Fahrzeuge aufmerksam macht, die sich seitlich hinter beziehungsweise neben dem Passat befinden respektive von hinten schnell herannahen. Ein neues, direktmessendes Reifendruckkontrollsystem signalisiert indes spezifisch für jedes Rad einen eventuellen Druckverlust. Zudem kann der Luftdruck aller Reifen im Kombiinstrument angezeigt werden.
Andere neue Assistenzsysteme sind rein komfortorientiert und erleichtern signifikant den Alltag. Etwa Easy Open: Ist die neue Passat Limousine mit Keyless Access (automatisches Schließ- und Startsystem) ausgestattet, reicht eine gezielte Fußbewegung hinter dem Fahrzeug, und schon öffnet sich die Kofferraumhaube. Wer jemals mit beiden Händen beladen vor einem Auto stand weiß, wie hilfreich eine Funktion wie Easy Open sein kann. Selbstverständlich öffnet sich der Kofferraum nur demjenigen, der den entsprechenden Funkschlüssel des Passat bei sich trägt. Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist diesem Fall ein Sensor im Bereich des Stoßfängers.
Ebenfalls neu im Passat: Die vom Kofferraum aus entriegelbare Rücksitzanlage, eine auf Knopfdruck herausschwenkende Anhängerkupplung und Seitenscheiben in geräuschdämmendem Verbundsicherheitsglas. Wie der neue Sharan, wird nun zudem auch der Passat mit dem Parklenkassistent II angeboten, der nicht nur parallel zur Fahrbahn angeordnete Parkbuchten ansteuern kann, sondern auch den Weg in quer zur Fahrtrichtung angeordnete Stellplätze findet. Last but not least erkennt das Navigationssystem RNS 510 des Passat via Kamera Geschwindigkeitshinweise und überträgt sie auf den Touchscreen in der Mittelkonsole.
Bereits ab Mitte November wird die nunmehr siebte Passat-Generation auf den ersten europäischen Märkten erhältlich sein.
[Fotos: VW]