115 PS, 135 Stundenkilometer maximal – das klingt eher nicht nach einem Golf. Ist aber so: Volkswagen hat sich daran erinnert, dass derzeit eine Vielzahl alternativer Antriebe auf den Markt kommt und muss nun zusehen, dass der Wolfsburger Automobilbauer nicht den Anschluss verpasst. Und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass oben genannte Werte für einen Elektro-Golf, nämlich den Golf VI Blue-E-Motion gelten, sind diese Werte gar nicht so übel.
Das Elektroauto, das die Wolfsburger 2013 in Serienreife produzieren möchten, hat dabei den üblichen Nachteil von Elektromobilen: die Reichweite. In ersten Tests war nach schonenden 150 Kilometern Schluss, bei rustikalerer Gangart und eingeschalteten Zusatzkomponenten wie Klimaanlage ist bereits nach rund 100 Kilometern Aufladen angesagt. Für Kurzstrecken ist das vollkommen ausreichend, für weite Fahrten sicherlich noch unzureichend. Einen entscheidenden Vorteil bietet der Motor allerdings: der liefert das maximale Drehmoment konstant – aus dem Start heraus.
Der Fahrer kann einstellen, wie stark der Akku während der Fahrt beim Abbremsen aufgeladen werden soll: in der höchsten Stufe wird der Akku mit voller Kraft geladen, allerdings entsteht durch den Generator, der sich dabei einklinkt, auch eine unsanfte Bremsung. Bei geringeren Stufen setzt die Verzögerung etwas sanfter ein, resultiert aber in einer weniger starken Akkuladung – die beim Bremsen freigesetzte Energie wird nicht gänzlich zur Ladung der Batterien eingesetzt. Der Range Plus-Modus erhöht die Reichweite um einige Kilometer – allerdings stehen dann auch nur 68 PS an. In jedem Fall scheint Volkswagen intensiv über alternative Antriebe nachzudenken, und auch die Entwicklung von elektrischen Speichern geht voran – der erste Ansatz wirkt vielversprechend.