Für alle R8-Freaks hat Audi ab sofort ein noch heißeres Eisen im Feuer: den neuen Audi R8 GT. Der hält zusätzliche 35 PS bereit und hat dank zahlreicher Carbonteile 100 Kilogramm abgespeckt.
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Die limitierte Variante des Hochleistungssportwagens vertraut auf den leistungsgesteigerten 5,2 Liter-V10 mit 560 PS. Leistung gesteigert, das Gewicht liegt nun bei nur noch 1.525 kg. Genug um den R8 GT in 3,6 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Topspeed: granatenmäßige 320 km/h!
Die Windschutzscheibe des R8 GT besteht aus dünnerem Glas, die Trennscheibe zwischen Passagierzelle und Motorraum sowie die Scheibe in der Heckklappe aus leichtem und stabilem Polycarbonat. Diese drei Änderungen bringen neun Kilogramm Ersparnis. Der starre Heckflügel ist für weitere 1,2 Kilogramm gut, bei der Aluminium-Klappe über dem 100 Liter fassenden Gepäckraum im Bug ließen sich durch dünneres Blech und zusätzliche Ausschnitte 2,6 Kilogramm sparen.
Die lange Heckklappe ist aus Kohlefaser-verstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt – ein Vorteil von 6,6 Kilogramm. Weitere 5,2 beziehungsweise 1,5 Kilogramm steuern der Heckstoßfänger und die Sideblades bei, die aus demselben Material bestehen. Mit seinem minimalen Gewicht und der extrem hohen Festigkeit ist CFK der ideale Werkstoff für einen Hochleistungssportwagen, Audi besitzt bei seiner Verwendung breit gelagerte Kompetenz.
Auch bei den Technik-Komponenten des R8 kämpften die Ingenieure um jedes Gramm Gewicht. Beim Bremskraftverstärker holten sie 1 Kilogramm, bei den Aluminium-Töpfen der Bremsscheiben vier Kilogramm und bei der Batterie 9,4 Kilogramm. Beim Modul für die Luftansaugung fanden sie 2,3 Kilogramm und bei der Dämmung des Motorraums 2,8 Kilogramm.
Im Innenraum gab es ebenfalls erhebliche Gewichts-Potenziale zu heben. Der neue, leichte Bodenteppich geht mit 7,9 Kilogramm in die Bilanz ein, die Schalensitze, deren Chassis aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt ist, mit 31,5 Kilogramm. Dazu kamen viele weitere Detailmaßnahmen im Interieur, im Exterieur und an der Technik – beispielsweise hochwertiger, leichter Stahl für die Endrohre der Abgasanlage.
Ein Highlight des R8 GT sind die serienmäßigen LED-Scheinwerfer, die alle Funktionen mit Leuchtdioden realisieren. Ihr Licht ist hell und homogen, ihre Lebensdauer hoch und ihr Energieverbrauch niedrig. Auch optisch wirken die Scheinwerfer attraktiv und markant. Das Tagfahrlicht, aus je 24 LEDs bestehend, erscheint als durchgängiges Band; die Reflektoren erinnern an geöffnete Muschelschalen.
Der überarbeitete V10 mit seinen rot lackierten Zylinderkopfhauben verleiht dem Audi R8 GT atemberaubende Performance. Der Spurt aus dem Stand auf Landstraßen-Tempo ist in 3,6 Sekunden abgehakt, von null auf 200 km/h lautet der Wert auf 10,8 Sekunden. Und auch danach hält der machtvolle Vortrieb an – bis zum Topspeed von 320 km/h.
Änderungen in der Motorelektronik pushen die Leistung des Zehnzylinders, der aus 5.204 cm3 Hubraum schöpft, um 26 kW auf 412 kW (560 PS). Die Drehmomentkurve gipfelt in 540 Nm bei 6500 Touren, 10 Nm mehr als bei der Serienversion. Der V10 erzielt eine spezifische Leistung von 79,2 kW (107,6 PS) pro Liter Hubraum. Sein Leistungsgewicht beträgt 3,70 Kilogramm pro kW, gleich 2,72 Kilogramm pro PS, die Höchstdrehzahl liegt bei 8.700 1/min.
Der Langhuber (Bohrung x Hub 84,5 x 92,8 Millimeter), der im ungarischen Werk Györ von Hand gebaut wird, hat ein Kurbelgehäuse aus einer leichten und zugleich hochfesten Aluminium-Silizium-Legierung. Eine Bedplate – ein Rahmen für die unteren Lagerbrücken der Kurbelwelle – erhöht seine Steifigkeit weiter. Der komplette Motor wiegt nur 258 Kilogramm. Zu seinen Charakteristika gehören der Zylinderwinkel von 90 Grad und die Trockensumpfschmierung, die mit einem hocheffizienten Ölpumpenmodul arbeitet. Beide Lösungen senken den Schwerpunkt ab und steigern damit die Fahrdynamik.
Die Kurbelwelle ist als Common-Pin-Welle konzipiert: Die Pleuel der gegenüberliegenden Kolben greifen an einem gemeinsamen Hubzapfen an; dadurch ergeben sich wechselweise Zündabstände von 54 und 90 Grad. Dieser ganz eigene Rhythmus verleiht dem V10 seinen faszinierenden Sound – eine große technische Musik, fast wie im Motorsport. Zwei Klappen im Auspuff modulieren ihre Lautstärke und Klangfarbe je nach Last und Drehzahl.
Auf 100 km verbraucht der Saugmotor im Mittel 13,7 Liter Kraftstoff – eine hohe Effizienz angesichts der immensen Power. Die Benzindirekteinspritzung FSI injiziert den Kraftstoff mit bis zu 120 bar Druck in die Brennräume. Das verwirbelnde Gemisch kühlt die Zylinderwände und ermöglicht dadurch eine Verdichtung 12,5 : 1. Ein Schaltsaugrohr und die kontinuierliche Verstellung der Ketten-getriebenen Nockenwellen sorgen für satte Füllung der Brennräume. Klappen in den Ansaugkanälen unterstützen die Gemischbildung, indem sie die einströmende Luft in eine walzenförmige Bewegung versetzen.
Das Fahrwerk folgt der klassischen Bauweise aus dem Motorsport – doppelte Dreiecksquerlenker, aus Aluminium gefertigt, führen die Räder. Die hydraulische Servo-Zahnstangenlenkung ist mit 16,3 : 1 direkt übersetzt, sie verbindet den Fahrer feinfühlig und eng mit der Straße. Ein manuell einstellbares Gewindefahrwerk ist Serie – es legt die Karosserie um bis zu 10 Millimeter tiefer. Erhöhte Sturzwerte an Vorder- und Hinterrädern machen das Handling noch eine Spur agiler als im Serienmodell.
Die 19 Zoll-Schmiederäder haben das Format 8,5 J x 19 vorn und 11 J x 19 hinten; sie sind mit Reifen im Format 235/35 beziehungsweise 295/30 bezogen. Auf Wunsch montiert Audi an der Hinterachse auch die Dimension 305/30, zusammen mit optionalen Felgen. Für Motorsportfreunde stehen Cup-Reifen bereit – sie bieten auf trockener Fahrbahn ultimative Performance.
[Fotos: Audi]