Dass das Ziel, sagen wir mal, sehr ambitioniert war, wusste wohl jeder, der die Entwicklung der Branche auch nur halbwegs beobachtet hatte und nun glaubt selbst Angela Merkel nicht mehr daran, dass eine Million Elektroautos bis 2020 auf deutschen Straßen rollen werden. Die Bundeskanzlerin selbst hält nun das erklärte Elektroauto-Ziel der Bundesregierung für nicht mehr erreichbar. Die Kritik an der Politik der großen Koalition ließ natürlich nicht lange auf sich warten.
Lange hielt die Bundesregierung am selbst ausgegebenen Ziel, eine Million Elektroautos bis 2020 (rein batteriebetriebene Fahrzeug und Hybride) auf deutsche Straßen zu bringen, fest, aber nun glaubt selbst die Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht mehr daran, dass das zu schaffen sei. Auf einem gestern stattfindenden Arbeitnehmerkongresses der Unionsfraktion sagte sie: „So wie es im Augenblick aussieht, werden wir dieses Ziel nicht erreichen.“ Mit einer Prämie von derzeit bis zu 4.000 Euro wollte man die Autofahrer zum Umdenken und zum Investieren in die moderne Technik bewegen, aber das zieht bisher nicht, denn aktuell sollen gerade einmal rund 80.000 E-Mobile und Plug-in-Hybride in Deutschland zugelassen sein und bis Ende April 2017 wurden nur knapp 18.000 Anträge auf Förderung gestellt.
Kritik ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sagte am Dienstag laut der Deutschen Presse-Agentur: Die Aufgabe des Ziels sei eine „klima- und industriepolitische Bankrotterklärung“. Auch wenn die Bundeskanzlerin am Beispiel der Smartphones erläuterte, dass sich bestimmte technische Entwicklungen ab einem bestimmten Punkt „plötzlich exponentiell“ verbreiteten können, so glaubt wohl niemand mehr ernsthaft daran, dass der Durchbruch der Elektroautos nur noch eine Frage von zwei bis drei Jahren sein wird.
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