Mit dem „Concept IAA“ hat Mercedes nicht nur einen Namensvetter der Auto-Show in Frankfurt auf die Räder gestellt. Die Studie mit den drei Buchstaben (IAA steht für „Intelligent Aerodynamic Automobile“) soll außerdem mit einem cw-Wert von 0,19 einen Aerodynamik-Weltrekord aufstellen und mit einem unwiderstehlichen Design begeistern.
Spannend ist beim Mercedes Concept IAA die automatische Verwandlung der Karosserie: Die Studie schaltet ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h automatisch vom Design-Modus in den Aerodynamik-Modus und verändert durch zahlreiche aktive Aerodynamik-Maßnahmen ihre Gestalt.
Am Heck fahren acht Segmente aus und verlängern dieses um bis zu 390 Millimeter; Frontflaps im vorderen Stoßfänger fahren 25 mm nach außen und 20 mm nach hinten und verbessern die Umströmung des Bugs und der vorderen Radhäuser; die Aktiven Felgen verändern ihre Schüsselung von 55 mm auf null; und die Lamelle im vorderen Stoßfänger fährt 60 mm nach hinten und soll die Strömung am Unterboden verbessern.
„Der Kern von Mercedes-Benz sind faszinierende und technisch anspruchsvolle Autos. Mit intelligenten Innovationen löst das ‚Concept IAA‘ den Zielkonflikt von Funktion und Ästhetik und zeigt, dass uns die Ideen zur weiteren Steigerung der Effizienz noch lange nicht ausgehen“, sagt Prof. Dr. Thomas Weber, Daimler-Vorstand für Konzernforschung und Leiter Mercedes-Benz Cars Entwicklung.
Design und aerodynamische Formgebung des „Concept IAA“ wären ohne konsequente digitale Vernetzung verschiedener Fachbereiche nicht möglich gewesen. Die Designer bedienten sich neuester algorithmischer Entwurfsmethoden, um die komplexe geometrische Gestaltung zu bewältigen. Die individuell angepasste Software erlaubt es, dynamisch im dreidimensionalen Raum zu gestalten. Diese dynamische Modellierung macht es möglich, verschiedene Zustände simultan anzuzeigen und zu gestalten. Die so entstandenen hochkomplexen Geometrien wurden mit Hilfe neuartiger Fertigungstechniken (Rapid Prototyping) in die Realität umgesetzt.
Parallel wurde die weltmeisterliche Aerodynamik mit Hilfe der numerischen Strömungssimulation entwickelt. In rund einer Million CPU-Stunden simulierten die Aerodynamik-Experten von Mercedes-Benz den Strömungsverlauf und rechneten dabei rund 300 Varianten durch. Dieser Aufwand entspricht in etwa der Entwicklung eines Serienmodells.
Einen Blick in die Zukunft bietet das „Concept IAA“ auch in Bereichen, die nicht sofort ins Auge fallen. So verfügt die Studie über die Car-to-X-Technologie, mit der das Fahrzeug mit anderen Fahrzeugen oder anderen Informationsquellen kommunizieren kann. Ein wesentlicher Schritt in Richtung Unfallvermeidung, denn so können auch Hindernisse oder Ereignisse erfasst werden, die für das Fahrzeug selbst noch unsichtbar sind – das „Concept IAA“ kann sozusagen um die Ecke schauen. Damit sowie mit seinem Interieur und Bedienkonzept gibt das „Concept IAA“ zugleich einen Ausblick auf eine Businesslimousine der nahen Zukunft.
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