In ein paar Monaten steht alljährlich wieder der Winter ins Haus und damit auch das lästige Kratzen der vereisten Autoscheiben. Das Thema ist in vielerlei Hinsicht ein Ärgernis. Unzählige Autofahrer müssen eine frühere Weckzeit am kalten Morgen in Kauf nehmen, um durch das Enteisen der Autoscheiben nicht zu spät zur Arbeit zu kommen. Das „Schaben“ kann zu Kratzern im Glas und damit kosmetischen Macken am Fahrzeug führen. Ein weiterer Aspekt ist die Verkehrsgefährdung durch die beeinträchtigte Sicht der zugefrorenen Scheiben.
Eine Gruppe Wissenschaftler vom Frauenhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik will nun eine Scheibe entwickelt haben, die auch bei minus 18 Grad nicht vereist. Die Entwicklung sei schon so weit vorangeschritten, dass sie die Marktreife erlangt habe. Der Effekt ist dadurch möglich, dass eine hauchdünne transparente Schicht Indiumzinnoxid auf das Glas aufgetragen wird, die ein Auskühlen der Scheibe verhindert. Dadurch kann kein Wasser auf dem Glas gefrieren. Ein Nachrüsten bei älteren Fahrzeugen soll möglich sein.
Doch neben all der Euphorie gibt es auch Probleme mit der Technik. Durch die neuartige Schutzschicht wird der Handyempfang und die GPS-Navigation eingeschränkt. Dafür gibt es derzeit noch keine Lösung.
Die Wissenschaftler arbeiten zudem an Scheiben, die sich ähnlich dem Lotus-Effekt selbst reinigen können oder Kratzer selbstständig verschwinden lassen.