Lamborghini erlaubt heute erstmals einen umfassenden Blick auf seinen Murciélago-Nachfolger. Wie erwartet trumpft die Studie „Sesto Elemento“ (der Name leitet sich aus dem Periodensystem ab: als sechstes Element wird dort Kohlenstoff geführt) des Lamborghini Jota mit einem radikalen Konzept auf.
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Dank fortschrittlichster Kohlefaser-Technologie erreicht der Lamborghini Sesto Elemento ein Leergewicht von gerade mal 999 Kilogramm – samt V10-Triebwerk und permanentem Allradantrieb. Mit seiner faszinierenden Leistung von 570 PS, seinem sensationell günstigen Leistungsgewicht von nur 1,75 Kilogramm pro PS und einer Beschleunigung auf Tempo 100 in durchaus zügigen 2,5 Sekunden dürfte der Lamborghini Sesto Elemento die würdige Basis für den aus dem Leben scheidenen Murcielago darstellen. Dass die Höchstgeschwindigkeit sehr deutlich über 300 km/h liegt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Der 5,2 Liter große V10 erreicht eine spezifische Leistung von 80,5 kW (109,6 PS) pro Liter Hubraum. Zu den Besonderheiten des Langhubers mit dem Aluminium-Kurbelgehäuse zählen eine Trockensumpfschmierung und der Zylinderwinkel von 90 Grad. Beide Lösungen dienen dem konsequenten Leichtbau, zudem senken sie den Schwerpunkt ab und schärfen damit die Fahrdynamik.
Karbon überall: Der Sesto Elemento ist mit einem neuartigen, matt-schimmernden Klarlack lackiert, die CFRP-Struktur (kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe „carbon fiber reinforced plastics“) bleibt allenthalben erkennbar. Dennoch ist der Sesto Elemento nicht nur schwarz: Für die Endfertigung der Kohlefaserterteile wurde eine spezielle Lackierung entwickelt und patentiert. Nano-Technologie ermöglicht das Beimischen von feinen Kristallen, die rot schimmern. Oberflächen, die so lackiert sind, leuchten rot – das schafft eine besondere Ästhetik.
Auch das Fahrwerk und das Motorumfeld sind in konsequentem Leichtbau optimiert. Neben Aluminium-Teilen kommen Querlenker aus Kohlefaser zum Einsatz. Auch für diese hochbelasteten Bauteile eignet sich die innovative Forged Composite-Technologie bestens. Diese Bauteile sind noch mal um etwa 30 Prozent leichter als vergleichbare Aluminiumteile. Auch die Kardanwelle ist aus CFRP hergestellt, in der so genannten Wrapping Technologie. So konnte die Technische Entwicklung von Lamborghini auf das zentrale Gelenk verzichten und damit weiteres Gewicht einsparen. Die Felgen sind ebenfalls aus CFRP, die Bremsscheiben aus Carbon-Keramik-Verbundwerkstoff. Ein ähnliches Composite-Material wird für die Endrohre der Abgasanlage genutzt: Die Beimischung von Keramikpulver im Kunstharz macht Pyrosic, einen fortschrittlichen Glas-Keramik-Verbundstoff, hitzefest für sehr hohe Temperaturen von über 900 Grad.
Der Lamborghini Sesto Elemento wird morgen auf dem Autosalon Paris vorgestellt.
[Fotos: Lamborghini]