Die Techno Classica in Essen ist die wohl entspannteste, gleichzeitig aufregendste Automesse weltweit. Während auf anderen Messen eine – bösartig formuliert – rundgelutschte Neuheit die andere jagt, ist auf der Techno Classica Exklusivität und einzigartiges Design Trumpf. Als besonders einzigartig darf sicherlich das Design des legendären Lamborghini Countach gelten, der von 1974 bis 1990 gebaut wurde. Kein Wunder also, dass der Kampfstier von Jens Stratmann als eines DER Highlights auserkoren wurde.
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Was stelle ich dem Lamborghini Countach im Rahmen unseres kleinen Battles zur Techno Classica entgegen? In Sachen Bekanntheitsgrad wird´s schwierig, einen passenden Herausforderer dieser Epoche zu benennen. Trotzdem bin ich fündig geworden: ähnlich polarisierend wirkte in den 70ern der De Tomaso Pantera. Ähnlich scharf, keilförmig und kantig gezeichnet, sollte der zwischen 1971 und 1993 gebaute De Tomaso Pantera den US-Markt erobern.
Den Vertrieb in den USA übernahm damals Ford. Nach einem erfolgreichen Start mit über 4.000 produzierten Einheiten in den ersten zwei Jahren beendete Ford angesichts der Energiekrise die Zusammenarbeit. Die Produktion brach auf ein Minimum zusammen.
Der Pantera wurde von Designer Tom Tjaarda vom italienischen Karosseriebauer Ghia entworfen. Rundungen waren dem keilförmigen Sportwagen völlig fremd – und damit sah der De Tomaso Pantera völlig anders aus als die bekannten Sportwagen seiner Zeit.
Der Pantera war in unterschiedlichen Leistungsstufen verfügbar: 1971 gab es den De Tomaso Pantera in den USA mit 243, 228 oder 206 kW (330, 310 oder 280 PS). 1972 war die Auswahl wegen neuer Abgasvorschriften auf 209 oder 196 kW (285 oder 266 PS) reduziert worden. 1973 und 1974 war nur noch die 196-kW-Version (266 PS) zu haben.
Die von uns in Essen aufgestöberte Version ist ein US-Import, Baujahr 1972 und zwar ein Gruppe 4-Modell. Von diesen Werksrennwagen wurden lediglich 100 Einheiten produziert. Um die dicken Walzen unterbringen zu können, wurden die Kotflügel der Gruppe 4-Pantera maximal verbreitert. Die Karosserie liegt zudem tiefer auf dem Asphalt und wirkt somit noch brutaler.
Jens‘ Trumpf: ein Verkaufspreis von gewaltigen 500.000 Euro (so ungefähr). Da kann ich mit den rund 55.000 Euro, den der De Tomaso Pantera erlösen soll, wohl einpacken.