Winter-Special in Zusammenarbeit mit MICHELIN
Manchmal genügen kleine praktische Experimente, um nachhaltig mit Vorurteilen aufzuräumen. So geschehen etwa bei der Michelin Winter Experience 2014 in Finnland. Die Versuchsanordnung sah wie folgt aus: rechts ein sommerbereifter VW Touareg. Links ein VW Touareg mit Winterreifen (Michelin Latitude Alpin LA2). Die Aufgaben: auf Schnee und Eis maximal zu beschleunigen, sowie einen Slalom-Kurs zu durchfahren und das 3-Tonnen-Ungetüm wieder zum Stillstand zu bringen. Das wenig überraschende Fazit: der „winterbereifte“ Touareg konnte jede Disziplin für sich entscheiden. Das dann doch etwas überraschende Ergebnis des Experiments: wie viel besser das VW-SUV mit Winterreifen auf Eis und Schnee funktionierte.
Ganz anders als die Winterreifen bauten die Sommerreifen auf diesem wirklich rutschigen Untergrund keine nennenswerte Seitenführung auf und selbst in Längsrichtung waren sie heillos überfordert. Übersetzt man die Erfahrungen der Michelin Winter Experience in die harte Realität, so dürfte jedem Autofahrer deutlich werden, dass Sommerreifen bei Eis und Schnee ein unverantwortliches Risiko darstellen.
Winterreifen funktionieren auch bei Nässe und trockenen Straßen
Doch nicht nur auf Eis und Schnee funktionieren Winterreifen deutlich besser als Sommer- oder Allwetterreifen: Sobald die Temperaturen in den einstelligen Bereich fallen, sind Winterreifen dank ihrer auf niedrige Temperaturen zugeschnittenen Gummimischungen besser auf die Straßenverhältnisse abgestimmt als Sommerreifen. Winterreifen wie der neue Michelin Alpin 5 bieten mittlerweile nicht nur maximale Sicherheiten bei Schnee und Eis, sondern zeigen zudem hervorragende Fahreigenschaften auf nassen und trockenen Straßen.
Wie bereite ich mich auf den Winter vor?
Vorbereitung ist alles! Rechtzeitig sollten Winterreifen aufgezogen sein. Bestenfalls noch im Oktober, um vor einem plötzlichen Wintereinbruch gewappnet zu sein. Unumgänglich ist auch ausreichender Frostschutz. Sowohl in die Kühlflüssigkeit als auch ins Wischwasser für die Scheibenwischanlage gehören ausreichend geeignete Frostschutzmittel. Nur so lassen sich Kühlerschäden oder eingefrorene Waschanlagen vermeiden.
Gerade in der dunklen Jahreszeit muss auch die Beleuchtung am Fahrzeug in Ordnung sein. Defekte Lampen sollten sofort ausgetauscht werden. Verdreckte Scheiben verschlechtern die Sicht oft noch zusätzlich. Deshalb sollten neben verschmutzten Scheinwerfern und Rücklichtern auch Front- und Heckscheibe und die Seitenfenster regelmäßig gereinigt werden.
Wie fahre ich sicher Auto im Winter?
Frühe Dunkelheit und wechselhafte Witterung erfordern generell eine erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr. Bei Nebel gilt grundsätzlich die Regel, nicht schneller zu fahren, als die Sicht in Metern beträgt. Wenn die Sicht beispielsweise lediglich 50 Meter beträgt, sollte man nicht schneller als 50 km/h fahren. Prinzipiell gilt bei rutschigen Bedingungen, sprich bei Eis, Schnee oder Nässe: runter vom Gas, scharfes Bremsen möglichst vermeiden und keine plötzlichen Lenkbewegungen machen.
Bei geschlossener Schneedecke und bei vereisten Straßen heiß es, einen kühlen (!) Kopf zu bewahren und das Tempo anzupassen und den Sicherheitsabstand zu erhöhen. Schließlich ist mit geringerer Traktion und schlechterer Seitenführung zu rechnen. Auch hier gilt wieder: kein heftiges Gasgeben oder Bremsen, keine wilden Lenkbewegungen.
In Kurven sollte grundsätzlich langsam hinein und sicher wieder herausgefahren werden. Frontgetriebene Fahrzeuge neigen bei Kurvenfahrten zum Untersteuern, das heißt, sie schieben beim Erreichen der Haftgrenze über die Vorderachse zum Kurvenaußenrand. Wenn das Auto über die Vorderräder schiebt, heißt es: Kupplung treten und so die maximal übertragbare Kraft der Lenkung überlassen. Eventuell die Lenkung ein klein wenig zurücknehmen, um damit den Schräglaufwinkel an den Vorderrädern zu verringern.
Autos mit Heckantrieb neigen zum Übersteuern – das heißt, das Heck drängt in zu schnell gefahrenen Kurven nach außen. Wer in dieser Situation weiter Gas gibt, riskiert einen Abflug. Besser: Gas wegnehmen oder Kupplung treten und vorsichtig gegenlenken.
Allradler reagieren bei geringerer Traktion eher neutral und schieben bei entsprechender Fahrwerksauslegung über alle vier Räder zum Kurvenaußenrand. Tendenziell hat sich aber auch hier eine untersteuernde Abstimmung durchgesetzt.
Wissenswerte Fakten zum Autofahren im Winter
- es drohen 20 Euro Bußgeld bei „ungeeigneter“ Bereifung
- und sogar 40 Euro Bußgeld + 1 Punkt in Flensburg bei Behinderung
- das Problem: die entsprechende Auslegung ist nicht einheitlich und oftmals unklar
- bei Unfällen kann es sein, dass Versicherungen eine Teilschuld unterstellen
- im Schnitt gibt es ca. 185 Tage im Jahr mit Winterreifenwetter