Am Freitag rief General Motors etwa 1,6 Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstätten, was mit defekten Zündschlössern, möglichen Bränden durch Mängel an Getriebekühler-Leitungen und möglichen Achsbrüchen begründet wurde. Doch es kommt noch dicker… in den USA laufen aktuell Zivilklagen, die den gebeutelten US-Autokonzern arg zu schaffen machen könnten. Hier kommt ein kurzer Überblick.
Die aktuelle Rückrufaktion betrifft auch die Verwandtschaft des Opel GT Roadster, wobei zunächst nur die Modellreihe aus dem Jahr 2007 betroffen war. Nun werden aber auch die Jahre 2008 bis 2010 zurückgerufen. In Europa betrifft das 7450 Roadster. Andere Opel-Modelle seien aber nicht betroffen, versicherte man.
Schon vor über 10 Jahren registrierten Ingenieure bei GM fehlerhafte Zündungen. Berichten zufolge sind seither 13 Menschen aufgrund daraus resultierender Unfälle gestorben, Verbraucherschützer schätzen die Zahl der Opfer auf über 300. Bei hohem Tempo kann die Zündung in einem Modus springen, in dem sich der Motor und die Elektrik abschalten und selbst die Airbags nicht mehr funktionieren. Die Angehörigen der Verstorbenen meldeten sich nun in einer Reportage des US-Fernsehsenders CBS zu Wort:
Interessant ist auch der Werdegang der Mängel und Rückrufe, die bereits seit einigen Jahren bei General Motors bekannt sind – und nicht bzw. unzureichend behoben wurden. Die momentan aufgekommenen Mängel und der Rückruf könnten dem in 2009 in Insolvenz gegangenen Konzern nochmal ordentlich zusetzen. Eine Kalifornierin klagte auf mindestens 350 Millionen Dollar Schadenersatz. Der Vorwurf: GM habe bereits seit 2001 von den Problemen gewusst und dennoch jahrelang defekte Fahrzeuge gebaut. Auch die Hinterbliebenen zweier Todesopfer, mit denen bereits vor einigen Jahren eine Einigung getroffen wurde, planen laut ihren rechtlichen Vertretern eine Anfechtung.
Auch die Behörden könnten GM nun zu schaffen machen. General Motors will sein angeschlagenes Image hingegen wieder aufwerten und neben dem Rückruf zu einer lückenlosen Aufklärung beitragen. Zumindest GM-Chefin Mary Barra hat sich nun öffentlich für die Pannenserie entschuldigt.