BMW steigt mit dem Elektroauto i3 in die bislang noch als Nischenmarkt geltende Elektromobilität ein. Auch wenn man sich mit dem genauen Preis für so viel Umweltfreundlichkeit noch ausschweigt, so hat man schon verraten, dass es den Stromer für „unter 40.000 Euro“ geben wird. Seine Premiere feiert das E-Mobil auf der IAA im Herbst, nachdem das Concept-Car schon im März in Genf seinen ersten Auftritt in Europa hatte.
Auch wenn im letzten Jahr weltweit nur etwa 150.000 Elektroautos abgesetzt wurden, wächst dieser Markt und die noch geringen, aber in Zukunft sicher wichtigen Marktanteile will man sich bei BMW nicht entgehen lassen. Die Münchener bringen im Herbst den Stromer i3 auf den Markt. Der elektrische Kleinwagen kann mit einer Batterieladung aus den 200 Kilo schweren Lithium-Ionen-Zellen 130 bis 160 km weit fahren. Auch wenn die Fahrgastzelle komplett aus Karbon besteht, wiegt der Wagen damit immer noch 1.195 kg. Für ein Elektro-Mobil sicher mit den schweren Akkus kein schlechter Wert, aber ein um 20 Zentimeter längerer Serien-Golf wiegt nicht viel mehr.
Besonderheit bei den Türen: Die hinteren Türen öffnen sich entgegen der Fahrtrichtung und dank des fehlenden Türpfostens sollte das Einsteigen sehr bequem sein. Dadurch entsteht in Verbindung mit dem schlanken Mobiliar im Innenraum ein großzügiges Raumgefühl. Wer sich ans Steuer setzt, glaubt ein Raumschiff zu steuern. Das Lenkrad scheint vor den futuristischen LED-Instrumenten zu schweben.
Für Vortrieb sorgt ein 170 PS leistender Elektromotor, der seine bis zu 250 Nm BMW-typisch auf die Hinterachse überträgt. Damit ist der BMW-Pilot auch hier wie gewohnt sicher der Sieger an jeder Ampel. In 3,7 s zischt das E-Mobil von 0 auf 60 km/h. Nach insgesamt 7,2 Sekunden durchbricht man die 100 km/h-Grenze. Allerdings regelt die Bordelektronik auch schon bei 150 km/h ab-schneller geht’s mit dem Elektro-BMW zugunsten der Reichweite nicht. Wer diese noch weiter erhöhen will, drückt auf die Eco-Pro-Taste und spart damit zusätzlich Strom ein-leider auf Kosten der Fahrdynamik. Aber immerhin sollten 130 bis 160 km Reichweite realistisch sein. Reicht zwar nicht für die Fahrt nach Südfrankreich, aber im Stadtverkehr und auf Kurzstrecken kommt man damit allemal hin.
Wer dann das Glück hat, eine Schnellladesäule zu finden, der kann in 30 Minuten die Akkukapazität wieder auf 80 Prozent hochtrimmen. An der heimischen Steckdose dauert ein Ladezyklus gemütliche acht Stunden. Wer weiter fahren will, den bauen die Herrschaften bei BMW einen Range Extender ein. Dieser Zweizylinder aus der Motorradsparte treibt dann einen Dynamo an, mit dem sich die Reichweite auf bis zu 300 km erhöhen lässt. Der könnte aber mit mehreren tausend Euro ziemlich teuer werden. Auch wenn man sich bei BMW noch über genaue Zahlen ausschweigt. Mit einem Preis „unter 40.000 Euro“ ist der Wagen nicht gerade ein Schnäppchen, aber das erwartet man ja auch nicht unbedingt von einem BMW.
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