Um neue Märkte und Kundensegmente zu erobern, geht man nun auch bei Maserati mit dem Ghibli den eigentlich unbeliebten Weg des Downsizings. Aber wenn man bedenkt, dass die Autos der Italiener vorher schon nicht gerade klein waren, fällt das einem bei dem neuen Schätzchen der Edel-Schmiede auch gar nicht gleich auf den ersten Blick auf. Bei der Ferrari-Verwandtschaft hat man mit dem Ghibli laut eigenen Aussagen eher eine Kompaktlimousine auf die Räder gestellt, die sich mit dem 5er BMW oder einer E-Klasse von Mercedes messen will.
Auf der Shanghai Motorshow Ende April wird der Ghibli erstmals vorgestellt. Mit seinen geschwungenen Linien erinnert er schon stark an die Luxus-Limousine Quattroporte aus dem Hause Maserati. Die vorderen Kotflügel wirken sehr weit nach oben gezogen, währen die Motorhaube steil nach unten abtaucht. Geblieben ist die Maserati-typische Form des Lufteinlasses. Für die nötige Aggressivität sorgen die böse dreinblickenden Scheinwerfer des flotten Wagens aus Modena. Und für den Vortrieb ist ein 3,0l-V6-Turbo verantwortlich. Die Schaltung übernimmt eine Achtgang-Automatik, welche die Kraft entweder wahlweise nur auf die Hinterräder überträgt oder gleich auf alle vier Räder. Ein Novum in der Firmengeschichte: Erstmals soll auch ein Diesel-Motor angeboten werden. Dabei wird ebenfalls ein Dreiliter-Turbo mit 6 Zylindern zum Einsatz kommen. Über die Leistungswerte der beiden Aggregate schweigt man sich bislang noch aus, aber man kann wohl von einem Wert von um die 300 PS ausgehen.
Kleine Ghibli-Kunde am Rande: Der Name des Gefährts tauchte bislang schon zwei Mal in der Historie der italienischen Nobel-Marke auf. Einmal als hochgezüchteter Supersportwagen mit einem 4,7 l-Achtzylinder, der 310 PS leistete und von 1966 bis 1973 hergestellt wurde. Und dann noch einmal als Ableger der Biturbo-Familie, der von 1992 bis 1997 produziert wurde und nichts mehr mit seinem älteren Bruder gemein hatte. Der aktuelle Ghibli tritt also in historische Fußstapfen, die er aber durch seine schöne Formgebung und die im Innern arbeitende Technik durchaus ausfüllen könnte.
Bilder: ©Maserati