[inspic=50,left,,thumb]Der amerikanische Automobilhersteller Chrysler hört künftig verstärkt auf seine Kunden, was Produktentwicklung und Marketing angeht. Unter dem Motto „You Talk. We listen.“ startet Chrysler einen innovativen Ansatz, der auf echten Dialog, fernab von Call Centern und Direct Mailings, setzt.
Im sogenannten „Customer Advisory Board“ (entwickelt von der US-Firma „Passenger“) auf www.ChryslerListens.com sollen insgesamt 5.000 ausgewählte Konsumenten und potenzielle Kunden eine Art Insider-Status bekommen und sich aktiv an Unternehmensentscheidungen beteiligen können. Dieses Board wird eine geschlossene Online-Community sein, in der mittels Foren, Umfragen, Social Networking und weiterer, nicht näher erläuterten Tools, Meinungen und Anregungen gesammelt und zusammen mit Chrysler-Verantwortlichen diskutiert werden sollen. Die so entwickelten Ansätze sollen mehr oder weniger unmittelbar in die Produktentwicklung und weitere Unternehmensprozesse einfließen.
Chrysler will somit sowohl seine „Kunden besser verstehen“ und das Wissen der Massen nutzen, die tagtäglich mit den Produkten und Services (also Finanzierung, Leasing, Versicherung, Werkstatt, Kauf etc.) zu tun haben, als auch neue Marketingmöglichkeiten anstoßen. Justin Cooper, Co-Founder und „Chief Innovation and Marketing“ bei Passenger:
„Involving customers in the process promotes active participation and those customers who feel more informed have the ability to share more favorable opinions about Chrysler with their peers, the truest form of advocacy.“
Auf gut deutsch heißt das also, dass Kunden, die mehr Informationen als andere erhalten („Insiderwissen“) und die aktiv in Unternehmensprozesse eingebunden werden, ihre Meinungen mit Freunden und Bekannten teilen, nach Cooper also bereitwillig Mundpropaganda und Empfehlungsmarketing für die Marke betreiben. – Im Prinzip ist das der gleiche Ansatz, mit der die deutsche „Word-Of-Mouth“-Agentur trnd arbeitet. Offenbar übrigens mit Erfolg, wie die Referenzenliste verrät: bisher arbeitete trnd schon mit Schwergewichten wie Opel, smart, Sony oder Nintendo zusammen.
Eine spannende Sache, die Chrysler da ab Ende März für den amerikanischen Markt (es werden nur Bewerbungen aus den USA akzeptiert!) plant. Wenn Chrysler´s Customer Advisory Board jedoch ein Erfolg wird, dürfte der ein oder andere deutsche Hersteller mit Sicherheit auch ins Grübeln geraten…