Regierung und Wirtschaft halten an E10 fest

Die Posse geht weiter: Der umstrittene Bio-Kraftstoff E10 bleibt am Markt. Mit dieser Kernaussage traten die heute in Berlin zum Benzin-Gipfel zusammengetroffenen Vertreter von Politik, Automobil- und Mineralölindustrie sowie Autobilklubs und anderen Verbänden vor die Presse. Alle an dieser Runde Beteiligten (so die offizielle Sprachregelung) hätten Verständnis für die Verunsicherung und die Verwirrung rund um die Einführung von E10, räumte Umweltminister Norbert Röttgen ein. Das hörte sich in den letzten offiziellen Äußerungen zum „leidigen“ Thema E10 allerdings etwas anders an, herrschte doch Unverständnis für die ach so uninformierten Autofahrer. [Weiterlesen…]

E10 für 99% aller deutschen Autos zugelassen

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Ätz-Thema E10. Jetzt melden sich die, die es verbockt haben, zu Wort.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) setzt auf den von der Bundesregierung einberufenen „Benzin-Gipfel“, der von Bundeswirtschaftsminister Brüderle einberaumt wurde. Die derzeitige Situation sei „paradox“, so seien „99% aller Fahrzeuge deutscher Hersteller tauglich für den neuen Kraftstoff E10“. Insgesamt beläuft sich die Summe auf 93% aller in Deutschland zugelassener Fahrzeuge. Dennoch seien die Verbraucher verunsichert und drei von vier tankten einen anderen Kraftstoff.

Die Verunsicherung unter den Autofahrern sei unverständlich, so der VDA, denn seit Monaten existiere eine entsprechende Liste, anhand dieser jeder Autofahrer einsehen kann, ob sein Fahrzeug für den neuen Kraftstoff E10 tauglich ist. Diese Liste wurde von der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) herausgegeben. Der VDA und der Importeursverband VDIK haben daran mitgearbeitet. Die entsprechende Liste ist im Internet unter www.vda.de und www.dat.de abrufbar. Auch auf dem Internetportal des ADAC, www.adac.de, kann das Dokument eingesehen werden. Da stellt sich natürlich die Frage nach Hol- oder Bringschuld. Die (schlichte) Existenz einer solchen Liste in allen Ehren. Eine offensive Kommunikation von Risiken und Vorteilen (gibt es welche) sieht anders aus.

Weiterhin können Verbraucher an den Tankstellen einen Flyer erhalten, welcher entsprechende Informationen enthält und vom Bundesumweltministerium in Zusammenarbeit mit dem VDA herausgegeben wurde. Weitere Möglichkeiten der Information bieten die Service-Telefone der Fahrzeug-Hersteller und die jeweiligen Autohändler vor Ort.

(Foto: Allianz)