QamFree-System von Qoros: Das Aus für die Nockenwelle

Seit Jahrzehnten funktioniert der Ventiltrieb am Auto nach demselben Prinzip, doch jetzt droht das Aus für die Nockenwelle. Zahnriemen und Drosselklappe werden dann bei der Gelegenheit gleich mit abgeschafft. Doch erfunden hat es nicht etwa ein deutscher Autopionier, sondern Christian von Koenigsegg und der schwedische Zulieferer FreeValve, eine Tochterfirma von Koenigsegg, die das Ganze jetzt erst mal in einem Konzeptfahrzeug mit QamFree-System in einem Qoros auf der Auto China in Peking (25. bis 4. Mai 2016) gezeigt haben. Dort steht das Konzeptfahrzeug QamFree 3.

17 Jahre lang wurde getüftelt und probiert und am Ende stand wohlmöglich eine Revolution für den Motorenbau und damit für die Autoindustrie. Damit droht auch das Aus für die Nockenwelle. Die Rede ist von einer Technologie, die nockenwellenfrei arbeitet, bei der der Ventiltrieb durch ein elektrohydraulisches System gesteuert wird. Eingebaut ist das QamFree-System in das Forschungsfahrzeug Qoros QamFree 3, das jetzt erstmals in Peking auf der Automesse vorgestellt wurde.

Bei der FreeValve PHEA genannten Technik wird der Ventiltrieb elektrohydraulisch gesteuert und nicht mehr durch die Nockenwelle. Firmengründer Christian von Koenigsegg, der zusammen mit seinen Mitarbeitern 17 Jahre an diesem neuen System getüftelt hat, sagte: „Wir glauben, dass die Technik in naher Zukunft einen mindestens ähnlich großen oder gar größeren Schritt darstellen wird wie der Wechsel vom Vergaser zur Direkteinspritzung.“ Der große Vorteil der neuen Technologie: Jetzt ist die Ventilansteuerung nicht mehr von der Stellung der Nockenwelle abhängig, sondern das Motormanagement kann das Öffnen und Schließen jedes Ventils einzeln steuern. Deshalb spricht man bei den Schweden schon von einer „Art von Freiheit, von der Motorenentwickler bisher nur träumen konnten“. Im Ergebnis wird auch der Vor-KAT überflüssig. Das auf Basis des 1,6-Liter-Turbomotors von Qoros konstruierte Aggregat legt beim Drehmoment um 47 Prozent auf 330 Newtonmeter zu und die Leistung geht um 45 Prozent auf nun 231 PS nach oben. Trotz der Zusatzleistung soll der Verbrauch um 15 Prozent sinken, die Emissionen sogar um 30 %. Zudem kann der Motor nun wegen der fehlenden obenliegenden Welle auch um 50 Millimeter flacher ausgeführt werden.

Bilder: © Qoros