Rallye-Talent Fabian Kreim hat beim ersten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft/ADAC Rallye Masters für einen Paukenschlag gesorgt. Der Youngster, der noch vor zwei in einem Opel Adam Cup-Auto unterwegs war und in der letzten Saison noch einen Opel Adam R2 pilotierte, konnte in seinem neuen Auto den Gesamtsieg bei der ADAC Saarland-Pfalz-Rallye holen. Beim Werks-Comeback von Skoda übernahm er mit Beifahrer Frank Christian früh die Führung und lag nach 135,32 Bestzeit-Kilometern auf zwölf Wertungsprüfungen im Fabia S2000 des Skoda-Werksteams am Ende 2:24,8 Min. vor dem Zweitplatzierten Frank Färber. Nach längerer Meisterschaftsabstinenz bewies dieser mit Co-Pilot Peter Schaaf im Peugeot 207 S2000, dass er nichts verlernt hat. Dritter wurde der Schweizer Gaststarter Urs Hunziker (Mini John Cooper Works), der für die DRM nicht punktberechtigt ist.
Im stark besetzten Feld sorgte Fabian Kreim mit seinem Auftaktsieg für den bestmöglichen Einstand der Skoda-Werksmannschaft in der Meisterschaft. Der 22-jährige Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport startet gerade erst in sein drittes Rallye-Jahr und staunte selbst: „Dass wir von Beginn an einen so hohen Speed haben würde, hätte ich nicht erwartet.“ Um so größer war die Freude bei Fahrer und Team, zumal für Kreim praktisch jedes Detail des Einsatzes neu war. Er fuhr im Vorjahr noch einen Opel Adam R2 des ADAC Opel Rallye Junior Teams und empfahl sich mit guter Performance für einen Werksvertrag von DRM-Rückkehrer Skoda im wesentlich leistungsstärkeren Fabia S2000. „MIt diesem Start hatten wir nicht gerechnet, wir sind mehr als happy“, strahlt er im Ziel. Aufsehen erregte auch sein letztjähriger Teamkollege im ADAC Opel Rallye Junior Team: Marijan Griebel (Hahnweiler) holte bei seiner Heimrallye im Opel Adam R2 einen umjubelten vierten Gesamtrang und liegt damit nun auf dem dritten Platz in der DRM. „Der Einsatz ist ein Test für unsere nächsten Aufgaben in der Junior-EM“, berichtet der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport. „Meine Konzentration gilt in dieser Saison dem internationalen Programm. DRM-Starts sind da wohl leider nur sporadisch drin.“ Ebenfalls stark war der Saisoneinstand von Philipp Knof (Wülfrath). Der ebenfalls von der ADAC Stiftung Sport geförderte Youngster holte im Citroën DS3 R3T den fünften Gesamtrang und ist damit Vierter in der DRM-Tabelle.
Über einen nahezu perfekten Einstand freute sich auch Frank Färber. Der DRM-Rückkehrer tritt 2015 im Peugeot 207 S2000 an. „Ein Wahnsinnsauto“, freute sich der Rallye-Routinier nach der Premiere. „Ich hätte nie gedacht, dass wir auf Anhieb so erfolgreich sind. Unser 207 wurde erst spät fertig, sodass wir vor dem Saisonauftakt nur 40 Testkilometer fahren konnten. Entsprechend vorsichtig waren wir unterwegs.“ Platz zwei beim Saisonauftakt und in der DRM-Tabelle freuten den langjährigen Beobachter der Szene ebenso, wie das starke Paket von ADAC Rallye Masters und DRM: „Das Format ist klasse geworden, der ADAC hat viel Arbeit investiert. So ein gutes Starterfeld gab es seit Jahren nicht mehr.“ Ein ähnliches Fazit zog auch der DRM-Champion von 2011, Sandro Wallenwein: „Wir haben einen Werkseinsatz von Skoda, gute Markenpokale und eine Menge Nachwuchsfahrer – mich freut sehr, wie sich dieses Rallyepaket entwickelt hat.“
Das sportliche Fazit Wallenweins dagegen fiel wesentlich schlechter aus – im Team der schwäbischen Rallye-Familie hatten gleich zwei favorisierte Fahrzeuge Schwierigkeiten. Sandro Wallenwein warfen Technikprobleme und ein Reifenschaden am Subaru Impreza R4 bis auf den siebten Platz zurück. Noch schlimmer traf es seinen Bruder Mark: Der Deutsche Rallye-Meister von 2012 hatte am Freitag noch die Bestzeit auf der ersten WP geholt und war anschließend der schärfste Verfolger des späteren Siegers Kreim. Doch ein Reifenschaden brachte ihm und Co-Pilot Stefan Kopczyk zur Rallye-Halbzeit über vier Minuten Rückstand ein. Ein technischer Defekt am Wallenborn-Skoda Fabia S2000 bedeuteten schließlich das vorzeitige Aus für ihn.
Julius Tannert und Jennifer Thielen gewinnen im ADAC Opel Rallye Cup
Im ADAC Opel Rallye Cup konnten Julius Tannert und seine Co-Pilotin Jennifer Thielen siegen. Tannert, schon letztes Jahr ein heißer Titel-Kandidat, fuhr in sieben der acht ersten Wertungsprüfungen Bestzeit und legte damit den Grundstein für einen letztlich souveränen ersten Saisonsieg vor dem Dänen Jacob Lund Madsen (20), der sich ebenfalls schon in der vergangenen Saison in die Siegerlisten von Europas stärkstem Rallye-Markenpokal hatte eintragen können. „Das war wirklich ein Saisonstart nach Maß“, strahlte Tannert mit seiner luxemburgischen Copilotin Jennifer Thielen (31) um die Wette. „Jacob war der erwartet starke Gegner. Wir haben in den ersten acht Wertungsprüfungen voll attackiert und dann versucht, unseren Vorsprung zu verwalten. Das ist sehr schwer, weil man weder unkonzentriert noch ängstlich werden darf, sondern einen gesunden Mittelweg finden muss. Ich bin froh, dass es uns so gut gelungen ist.“
Bis zum Schluss spürte Tannert den heißen Atem Madsens im Nacken. Letztlich konnte der Skandinavier mit Rang zwei hochzufrieden sein. Denn um ein Haar hätten Madsen und seine Beifahrerin Line Lykke Jensen nach einem Differenzialdefekt an ihrem ADAM am Freitagabend einpacken müssen. Dass seiner Mannschaft, mit Unterstützung zweier anderer Teams, das Kunststück gelang, in der zur Verfügung stehenden Zeit von nur 45 Minuten Differenzial und Getriebe zu wechseln, unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit effizient operierenden Servicepersonals im Rallyesport. Und es zeigt den besonderen Geist im ADAC Opel Rallye Cup – man bekämpft sich auf de Piste, man unterstützt sich abseits. „Das war wirklich haarscharf – zehn Sekunden vor Fristablauf sind wir in den Parc Fermé gerollt“, schilderte Madsen.
Dritte wurden am Ende die beiden Finnen Samuli Vuorisalo und Eetu-Pekka Hellsten, die bei ihrer ersten Asphalt-Rallye kontrolliert begannen und am zweiten Tag einige Kohlen nachlegten. „Es dauert einfach seine Zeit, das hohe Gripniveau auf Asphalt auszuloten, wenn man nur losen Untergrund gewohnt ist“, meinte der 21-jährige Vuorisalo. „Es wäre dumm gewesen, bei der ersten Rallye hohe Risiken einzugehen. Der dritte Platz ist für den Anfang ein tolles Ergebnis.“
Dagegen war Yannick Neuville am Samstagabend ziemlich frustriert. Nicht etwa wegen seines Tempos, denn das hatte ihm vier WP-Bestzeiten und die drei Bonuspunkte in der „Power Stage“ beschert. Vielmehr waren es gleich zwei Reifenschäden in der sechsten Wertungsprüfung, die dem 23-jährigen Belgier und seiner Beifahrerin Christina Kohl aufs Gemüt schlugen. Neuville musste den angepeilten Podestplatz abhaken und sich mit Rang sieben begnügen. „Immerhin waren wir schnell. Das ist eine gute Basis, auf der sich für die nächsten Rallyes aufbauen lässt“, so der jüngere Bruder von Rallye-WM-Star Thierry Neuville.
Einen positiven Eindruck hinterließen bei ihrem Cup-Debüt auch die Deutschen Moritz Neumann (19, Schwinge) und Kevin Müller (23, Kempenich) sowie der Pole Jerzy Tomaszczyk (27). Die drei Neulinge lieferten sich mit Cup-Routinier Timo Broda (23) einen harten Kampf um den vierten Rang, den der Hamburger und seine Beifahrerin Michele Danielsen mit einer starken Fahrt in der letzten Wertungsprüfung knapp für sich entschieden. Tomaszczyk und sein Co Lukasz Wloch wurden Fünfte, während Neumann durch einen Ausrutscher entscheidenden Boden einbüßte und Müller seinen ADAM in der drittletzten Prüfung sogar noch aufs Dach legte. Das Duell der beiden reinen Damenteams im Feld entschieden die Finninen Laura Suvanto (20) und Reeta Hämäläinen (26) kampflos für sich, nachdem Melanie Schulz (26, Drackenstein) und Bianca Lustig (31, Bielefeld) ausgeschieden waren.
[Bilder: ADAC Motorsport]
[…] Deutsche Rallye-Meisterschaft: Fabian Kreim siegt im Skoda Fabia S2000Rallye-Talent Fabian Kreim hat beim ersten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft/ADAC Rallye Masters für einen Paukenschlag gesorgt. Der Youngster, der noch vor zwei in einem Opel Adam Cup-Auto unterwegs war und in der letzten Saison noch einen Opel Adam R2 pilotierte, konnte in seinem neuen Auto den Gesamtsieg bei der ADAC Saarland-Pfalz-Rallye holen. Beim Werks-Comeback […] […]