Bei einem 24-Stunden-Rennen entscheiden bekanntermaßen viele Faktoren: eine fähige Fahrerpaarung, immer auch etwas Glück, ein gutes Auto – und nicht zuletzt: die Reifen. Ich spreche immer wieder mit Rennfahrern, Teammanagern und Renningenieuren – und wenn die Gespräche auf das Thema Reifen kommen, dann sind viele von ihnen voll des Lobes für Reifen der Marke Michelin. Insofern verwundert es nicht, dass mehr als die Hälfte des Starterfeldes des 24-Stunden-Rennens 2014 am Ring auf das schwarze Gold aus Clermont-Ferrand vertraute.
Am Sonntagnachmittag konnte Michelin einen Dreifacherfolg beim 2014er 24-Stunden-Rennen am Nürburgring vermelden. Nach 159 Runden überquerte der Michelin-bereifte Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing mit der Fahrerbesatzung Christopher Haase, Christian Mamerow, René Rast und Markus Winkelhock (großes Foto) als Erster den Zielstrich und stellte damit einen neuen Distanzrekord auf. Zwei Mercedes SLS AMG GT3 der Teams Black Falcon und Rowe Racing komplettierten das Podium und machten den Dreifacherfolg für Michelin perfekt.
Für die Franzosen bedeutete der Einsatz beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel natürlich einen wahnsinnigen Aufwand: Knapp 30 LKW karrten 7.000 (!) Reifen und einen respektablen Servicepark in die Eifel. In zwei verschiedenen mobilen Werkstätten – eine für die Top-Teams und eine für die Privat-Teams – wurde im wahrsten Wortsinn rund um die Uhr gearbeitet, Reifen auf Felgen aufgezogen, gewuchtet etc. In der Top-Team-Werkstatt arbeiteten 30 Leute: 10, die für das Montieren der Reifen verantwortlich zeichneten, sowie 20 weitere Techniker und Ingenieure. Für die Privat-Teams ein paar Meter weiter arbeiteten 40 Michelin-Männer.
Zudem ist es bei den Reifenherstellern üblich, bei großen Rennen die Top-Teams von einem eigenen Techniker persönlich zu begleiten. Ein wichtiger Part seiner Arbeit ist die Analyse der gefahrenen Reifen – unter anderem natürlich für Weiterentwicklung der Pneus. Nach jedem Reifenwechsel misst der für die Teams abgestellte Michelin-Techniker den Luftdruck und die Reifentemperatur an drei verschiedenen Stellen des Reifens. Zudem notiert er eventuelle Bemerkungen des Fahrers zu den Reifen. Alle Daten werden für die spätere Reifenanalyse aufgezeichnet.
War es bei Langstreckenrennen früher üblich rund ein Dutzend verschiedene Reifenmischungen anzubieten, waren es bei Michelin am Wochenende nur noch zwei verschiedene Slick-Mischungen, die jeweils in einem recht breiten Anfordernungskorridor funktionieren müssen.
Der Michelin Servicepark inmitten des Fahrerlagers glich am gesamten Wochenende einem Taubenschlag. Kaum eine Minute durchatmen, immer wieder kamen Reifen rein, gingen Reifen raus, beschrifteten Mechaniker Reifen, wuselten Ingenieure hektisch durch das bunte Treiben. Einen kleinen Eindruck geben euch unsere Fotos.