Für die Entwickler der Nissan-Motorsportabteilung „Nismo“ war es Ehrensache, der 370Z-Speerspitze mit dem verheißungsvollen gleichnamigen Appendix nicht nur eine schärfere Optik zu verpassen, sondern vor allem auch die fahrdynamisch relevante Komponenten zu optimieren. So kitzelten die Japaner 16 PS und acht Nm mehr aus dem 3,7-Liter V6. Zudem sorgen aus dem 307 bekannte Gimmicks wie VVEL oder Synchro Rev Control im Nissan 370Z Nismo für höchste Performance.
Die 328 PS des gewöhnlichen Nissan 370Z des Modelljahres 2013 dürften bereits als recht standesgemäß gelten. Die Spezialisten der hauseigenen Motorsportabteilung „Nismo“ wollten den potenten 3,7-Liter-V6-Motor des Nissan 370Z Nismo dennoch nicht unbearbeitet lassen und nahmen sich das Auspuffsystem und die Motorsteuerung vor. Performance-Ehre sozusagen.
Mehr PS, mehr Drehmoment im 370Z Nismo
Das überarbeitete Abgassystem weist in der optimierten Version nun einen geringeren Gegendruck auf. Zusammen mit der umprogrammierten Motorsteuerung leistet der 370Z aus dem Hause Nismo nun krawallige 344 PS. Parallel dazu stieg das maximale Drehmoment um acht Nm von 363 auf 371 Nm. Vor allem im unteren und mittleren Drehzahlbereich soll der mit rotlackierten Zylinderkopfdeckeln glänzende Motor nun noch bissiger zupacken. Für den Standardsprint von null auf hundert Sachen gibt Nissan einen Wert 5,2 Sekunden an. Eine Verbesserung gegenüber dem zivilen Bruder von immerhin 0,1 Sekunden.
Motor hängt dank VVEL-System besser am Gas und verbraucht weniger
Wie auch im neuen Nissan 370Z kommt im Motor des 370Z Nismo das sogenannte VVEL-System („Variable Valve Event and Lift“) zum Einsatz. Dieses System regelt die Dosierung der Ansaugluft nicht über eine Drosselklappe, sondern allein über den Hub der Einlassventile. Dank variabler Verstellung des Ventilhubs in Kombination mit einer situationsgerechten Öffnungszeit kann der Motor die exakt benötigte Frischluftmenge fast widerstandsfrei ansaugen. Das Triebwerk hängt dadurch sowohl in unteren als auch oberen Drehzahlen spürbar besser „am Gas“ und verbraucht – vor allem bei langsamer Fahrt – weniger Benzin.
Ein weiterer Vorteil des Systems liegt in der schnelleren Aufheizung der Katalysatoren. Effekt: Dank optimierter Verbrennung sinken schon bei kaltem Motor die Emissionen, speziell jene von HC (unverbrannte Kohlenwasserstoffe). Dabei baut das VVEL-System recht kompakt und kommt mit weniger beweglichen Teilen im Vergleich zu anderen vergleichbaren Systemen aus. Laut Nissan sollen Gaspedalbefehle deshalb um bis zu 32 Prozent schneller umgesetzt werden.
„Synchro Rev Control“: Sechsgang-Handschaltung mit automatischer Zwischengas-Funktion
Über eine leichte und hochfeste Kardanwelle aus Kohlefaser werden die 344 PS auf die Hinterräder übertragen. Geschaltet wird im Nissan 370Z Nismo per Sechsgang-Handschaltung. Beim Hoch- und Herunterschalten wird die Drehzahl mithilfe der elektronischen Drehzahlsynchronisation „Synchro Rev Control“ (SRC) automatisch angepasst. Die oldschoolige Zwischengas-Technik „Spitze-Hacke“ darf also entfallen.
Und so funktioniert es: Sensoren an der Kupplung und am Schalthebel überwachen alle Manöver des Fahrers. Schaltet er herunter, wird kurz Zwischengas gegeben, schaltet er hoch, wird ebenfalls die Drehzahl automatisch angepasst. Sobald die Fühler eine Betätigung der Kupplung ausmachen, wird das SRC-System aktiviert. Erfolgt dann zusätzlich eine Bewegung am Schalthebel, wird es voll wirksam. Dabei wird eine zuvor berechnete Zieldrehzahl des Motors angepeilt, die sich aus der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und dem neu eingelegten Gang errechnet. Durch eine Vernetzung dieser Informationen erkennt SRC auch, ob der Fahrer gerade eine Kurve anbremst oder auf die nächste Gerade beschleunigt.
Nissan betont, dass bei Testfahrten keiner der gestandenen Nissan-Testfahrer in der Lage war, die Gänge so konstant schnell zu wechseln wie die Synchro Rev Control. Performance-Ehre halt…
Mehr zum neuen Nissan 370Z Nismo gibt´s auf Nissan.de!