Eigentlich sollte man meinen, dass Käufer von umweltfreundlichen Elektro-Autos weniger Steuern zahlen sollten und somit auch die Politik einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet. Aber in den USA gibt es jetzt erste Überlegungen, Besitzer von Elektromobilen mit einer Sondersteuer zur Kasse zu bitten. Damit sollen fehlende Einnahmen aus der Benzinsteuer abgefedert werden.
Elektro-Autos sind gut fürs Klima, aber offenbar schlecht für die Staatskasse. Wenn immer mehr Käufer zu Neuwagen mit Hybrid- oder Vollelektro-Antrieb greifen, dann gehen dem amerikanischen Staat Millionen an Beinzinsteuer durch die Lappen. Im US-Bundesstaat New Jersey schlug Senator James Whelan laut „USA Today“ nun vor, eine Kilometerpauschale für E-Mobile von 0,004 Cent einzuführen. Das klingt erst einmal nicht viel, aber wenn man diesen Betrag mal mit 19.000 km, der Durchschnittstrecke, die ein Amerikaner im Jahr zurücklegt, multipliziert, kommt man immerhin auf 76 Euro pro Jahr. Ein ähnliches Fahrzeug mit Benzinmotor wird dahingegen nur mit 53 Euro belastet. Allerdings ist unklar, ob dieser Gesetzesentwurf das Parlament passieren wird.
Und auch in Virginia knöpft man Besitzern von Hybrid- und Elektroautos jetzt schon jährlich einen Straßenwartungs-Beitrag von knapp 50 Euro ab. Im US-Bundesstaat Washington sind es sogar schon 76 Euro. Ob man nun alleine die steigende Zahl der umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel für die Ausfälle verantwortlich machen kann ist fraglich, denn deren Anteil betrug nur 53.000 Einheiten im Jahr 2012 bei einem Gesamtabsatz von 14,4 Millionen Neuwagen. Mittlerweile werden die konventionell angetriebenen Fahrzeuge auch in den USA immer sparsamer. Ob es nun auch in Deutschland Überlegungen geben könnte, Fahrer von klimaschonenden Autos zur Kasse zu bitten, muss man abwarten. Sollte es aber zu hohen Steuerausfällen kommen, wird dem Staat sicher auch hierzulande etwas einfallen, um dieses Minus zu kompensieren.
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