Mit neuen frischen Außenfarben, die jetzt insgesamt 85 Farbkombinationen erlauben, mit den neuen Dachfarben Rot und Blau, mit neuen Materialien und Farben innen, einer neuen Armaturentafel, neuen Rädern und optionalem LED-Tagfahrlicht geht der Smart Fortwo im Herbst in seinen letzten Lebensabschnitt.
Die Modellpflege umfasst unter anderem auch eine neue Infotainment-Einheit mit vielen zielgruppengerechten Möglichkeiten bis hin zur Integration des „iPhones“ und der Verwendung spezielles iPhone-Apps. Bei der Präsentation des Facelifts rund um die Zeche Zollverein wurde uns vor jeder Ampel in einem Smart Fortwo Brabus Cabrio rasch klar, warum Cabrios im Süden so wenig verkauft werden. Für die nächste Runde durch Bottrop und Essen wählten wir dann bei der prallen Sonne dieser Tage dann doch lieber ein Coupé – mit Klimaanlage. Dennoch – wir wollten den Brabus zeigen.
Es gibt zwar schon lange den Brabus als Topversion mit inzwischen 75 kW / 102 PS und dicken Puschen. Dennoch zeigt sich in dem Smart aus Bottrop ein Trend, den der Smart zur Zeit gern fördert: Der Smart wird zum ganz persönlich gestalteten Edel-Cityauto, das ruhig richtig viel Geld kosten darf. „Beim Brabus gibt es keinen Sozialneid“, begründet Marc Langenbrinck, Managing Director Smart Brand und Head of Marketing an Sales den Effekt. Man akzeptiert den Kleinen auch dann, wenn er offensichtlich teuer veredelt wurde. Deswegen verspricht man sich bei Smart und bei Brabus viel von der neuen Produktlinie „Brabus tailor made“, bei der man sich seinen Smart schneidern lassen kann.
Einer der Gründe für die Akzeptanz dürfte in seiner offensichtlichen Sparsamkeit liegen. Ab sofort liegen alle Smart-Motoren bei weniger als 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer, zwei sogar unter 100 g/km – und dem Smart Elektrodrive rechnet das Team um Langenbrinck unter der Berücksichtigung des deutschen Kraftwerksmixes um die 60 g/km zu. Smart ist damit die Marke mit dem kleinsten Flottenverbrauch.
Die Themen Umwelt und Elektro haben in den 90-ger Jahren das Konzept hervorgebracht. Damals ging es allerdings nicht um Kohlendioxid, sondern um die Kohlenwasserstoff-Emissionen, die zum Beispiel Kalifornien ausmerzen wollte. So entwickelte der kürzlich gestorbene Nicolas G. Hayek seinen Smart als Elektroauto. Seit 1998 wurde der im elsässischen Hambach – allerdings der fehlenden Batterien wegen als Benziner – produziert und fiel später Mercedes-Benz in den Schoß.
Nach zwölf Jahren Smart und 1,2 Millionen verkauften Exemplaren kehrt dieser zu seinen Ursprüngen zurück als Smart Electric Drive. Mit der Hilfe der neuen Lithiumionen-Technologie und einer Batterie nach Art des Hauses Tesla schafft der Elektro-Smart eine Reichweite von 135 km, genug für einen normalen Tag im Stadtverkehr. Über Nacht kann er wieder vollständig in der eigenen Garage wieder aufgeladen werden.
Zur selbstgestellten Aufgabe als Stadtfahrzeug passt auch die Beschleunigung. Bei unserem ersten Ausritt mit dem E-Smart hatten wir uns schon einen Spaß daraus gemacht, an der Ampel beim Wechsel auf Grün den PS-Protzen davonzufahren, die uns an der Haltelinie noch mitleidig belächelt hatten.
Der Smart und seine Fahrer kennen dieses Lächeln schon aus den Anfangsjahren des Smart, als sich der Erfolg nicht einstellen wollte und sich hartnäckig das Gerücht hielt, Mercedes wolle die Hambacher wieder loswerden. Davon spricht heute niemand mehr. Dafür wartet die Szene gespannt darauf, wie es weitergeht.
Inzwischen ist dem Smart-Management das Kunststück gelungen, den Smart über lange Jahre als Trendsetter und Lifestyle-Produkt darzustellen. Das schafft niemand nur mit Worten und Bildern. Taten müssen folgen. Smart hat sich als Marke mit dem neuen Mobilitätskonzept „Car2Go“ in Ulm einen Namen gemacht. In Ulm können registrierte Teilnehmer irgendwo in der Stadt ein leeren Smart besteigen und danach sicher sein, dass am Ende nur die wirklich gefahrenen Kilometer auf der Monatsrechnung auftauchen. Inzwischen läuft in Austin im US-Bundesstaat Texas ein ähnlicher Versuch an.
Auch sonst kümmert man sich um das Leben in den metropolen Regionen von Morgen. Das war wohl auch einer der Gründe, den neuen Smart Fortwo und alle seine Versionen auf der Zeche Zollverein zu präsentieren. Keine Region in Deutschland steht mehr für den Wandel als das Ruhrgebiet mit seinen Denkmälern einer untergegangenen Industrie und der überall sichtbaren Erneuerung.
Das ist dann auch mal ein Sondermodell wert: So startet der nächste Smart auch gleich als „Smart Fortwo Edition Lightshine“. Das limitierte Modell basiert auf der Ausstattungsvariante Passion. Es ist in den Außenfarben Hellgrün matt (Wieso hat Smart dafür mal keinen englischen Namen gewählt?) oder Hellblau Metallic als Coupé oder Cabrio mit den beiden Benzineren (52 KW oder 62 kW) oder dem 40 kW-Diesel erhältlich. Zusätzliche Ausstattungen wie eine Klimaanlage und das stoffbespannte Armaturenbrett erhöhen den Basispreis um 2065 Euro (Metallic) oder 2220 Euro (Mattlack). Die Preisspanne für den Smart reicht von 9990 Euro bis 19 9910 Euro für das Brabus Cabrio.
[Quelle: Auto-Medienportal.net, Foto: Smart]