Nach dem Ende der Abwrackprämie schlittert der deutsche Automarkt offenbar in die nächste heftige Krise. So könnte man zumindest das interpretieren, was am Freitag in manchen deutschen Gazetten zu lesen war. Denn der Autoabsatz hierzulande ist nach dem Ende der Umweltprämie massiv eingebrochen. Dies berichteten mehrere Medien am Freitag unter Berufung auf den Bundesverband freier KfZ-Händler. Allerdings haben die Blätter zumeist den Hinweis vergessen, dass nur jeder 20. Neuwagen in Deutschland von einem freien KfZ-Händler verkauft wird.
Ein absolutes Nachfrageloch besteht den Angaben des Verbandes vor allem bei kleinen und preiswerten Autos. Dieses Segment hatte logischerweise am stärksten von der staatlichen Subventionierung profitiert, die am 2. September 2009 abgelaufen ist. Auch der Zentralverband des Deutschen KfZ-Gewerbes bestätigte die Rückgänge im September 2009, bezeichnete den aktuellen Stand der Autoverkäufe jedoch als „Normalität“. Der Verkauf neuer Wagen soll im September um rund die Hälfte im Vergleich zum August abgenommen haben.
Da jedoch die meisten Neuwagen von den Marken-Autohäusern verkauft werden, ist die gegenwärtige Situation durchaus zu relativieren. Natürlich haben auch diese mit dem Ende der Abwrackprämie zu kämpfen und mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen, doch von einem massiven Einbruch ist hier nichts zu hören. Allerdings werden auch hier die Umsätze in den nächsten Wochen und Monaten einbrechen. Von daher dürfen sich vor allem Autokäufer schon jetzt auf das Jahr 2010 freuen. Denn aufgrund der Absatzrückgänge durch das Ende der Abwrackprämie werden sich die Autohändler im Jahr 2010 sicherlich mit Rabattaktion um Rabattaktion übertreffen wollen.