Kürzlich haben wir Audi noch gescholten. Dafür, dass man es für den neuen A8 offensichtlich für überflüssig hielt, eine Hybridvariante zu planen. Dass „Hybrid“ nicht zwangsläufig das Allheilmittel sein muss, führen die Ingolstädter uns ausgerechnet mit dem neuen S4 vor. Die schlechte Nachricht: anstelle von 344 PS, bietet die neue S4-Generation nur noch 333 PS. Aber – und das ist die gute Nachricht – der neue Audi S4 soll ganze 3,4 Liter weniger (ein Viertel weniger!) verbrauchen – und das ganz ohne Hybrid. Gut, es sind immer noch 9,7 Liter. Das hat mein alter 2.2 Liter Opel Astra auch verbraucht, würde ich jetzt fast sagen. Aber der war auch etwas anders motorisiert: 147 PS gegenüber 333 PS, Frontantrieb gegenüber feinem quattro, Spurt von null auf hundert in 9,5 Sekunden gegenüber raketenartigen 5,1 Sekunden (S4 Avant in 5,2 Sekunden). Und, und, und. Insofern: Chapeau, Audi!
Kommen wir zu den Details: das Herz des neuen S4 (und S4 Avant) ist ein von Grund auf neu entwickelter Motor. Der 3.0 TFSI, das jüngste Mitglied der V-Motoren-Familie von Audi, demonstriert also wie Audi Leistung und Effizienz miteinander verbinden will.
Die Leistungsdaten hätten wir abgefrühstückt, kommen wir zur Verteilung der 333 Pferdestärken: eine Siebengang S tronic soll die Gänge blitzschnell sortieren, das neue Sportdifferenzial die Momente variabel zwischen den Hinterrädern verteilen.
Zum Design: wie eh und je versteht es Audi auch hier, Leistung im Überfluss dezent und doch formschön zu verpacken.
S4 und S4 Avant stehen satt und tief auf der Straße. Unter den Modifikationen am Außendesign fallen die speziellen Schürzen, die Außenspiegel in Aluminium-Optik, die 18-Zoll-Leichtmetallräder im S-Design, die seitlichen Schwellerleisten, die dezenten Spoiler am Heck und die Vierfach-Auspuffanlage direkt ins Auge. Xenon Plus-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht und Heckleuchten in LED-Technik setzen weitere Akzente.
Auch der Innenraum unterstreicht den Charakter „sportlicher Kompetenz“ (tolle Vokabel aus dem Audi-Pressetext, die ich unbedingt so übernehmen wollte!), der die beiden neuen S-Modelle prägt. Die Sportsitze haben elektrische Lordosenstützen und ausziehbare Oberschenkelauflagen, im Kombiinstrument liegen graue Zifferblätter mit weißen Zeigern. Sie tragen ebenso S4-Embleme wie das Multifunktions-Sport-Lederlenkrad und der Schlüssel. Das Interieur ist in Schwarz gehalten, die Dekoreinlagen in gebürstetem Aluminium. Neben Carbon und Birkenholz steht hier auch Edelstahlgewebe zur Wahl.
Den Preis hält Audi noch geheim, seine Publikumspremiere wird der neue Audi S4 beim Automobilsalon in Paris vom 2. bis 19. Oktober erleben.
[Fotos: Audi]
[…] Bild hat dem neuen Audi S4 schon auf den Zahn gefühlt. Herausgekommen ist ein ziemlich querer Fahrbericht, der alle wichtigen […]