Bisher haben wir nichts über den Tesla Roadster geschrieben. Das lag vor allem daran, dass wir uns nicht an der oberflächlichen und zumeist unkritischen Berichterstattung anderer Medien beteiligen wollten, die größtenteils auf Pressemitteilungen aus dem Unternehmen selbst vertrauten. Nun ist es jedoch so, dass das amerikanische Wunder- und Elektro-Auto der Elektro-Sportwagen nach Europa kommen soll. Das zumindest verkündete unlängst Tesla Motors-CEO Ze’ev Drori der englischen Online-Ausgabe der Financial Times.
Ich wäre der Letzte, der sich nicht für einen emissionslosen, batteriebetriebenen, spurtstarken (von null auf hundert in ca. 4,0 Sekunden!) und auf der Lotus-Elise-Plattform aufbauenden Öko-Sportwagen erwärmen könnte. Nun ist es jedoch so, dass der Produktionsstart immer und immer wieder verschoben wurde, und Führungskräfte spontan ausgetauscht wurden.
Im Herbst 2007 dann teilte Tesla der verblüfften Auto-Welt mit, noch im selben Jahr 600 Fahrzeuge ausliefern zu wollen. Ganz so viele waren es dann doch nicht: die Zahl der ausgelieferten Einheiten ging eher – und leider ziemlich genau – gegen null.
Ich stehe übrigens sehr auf das „David-Goliath-Prinzip“, das – vereinfacht gesagt – die Tatsache beschreibt, dass Kleine nicht zwangsläufig vermeintlich Größeren unterlegen sind. Als skeptischer kritischer Mensch stelle ich mir jedoch die Frage, inwieweit es realistisch ist, dass ausgerechnet ein kleines Start-Up-Unternehmen den Elektro-Auto-Durchbruch schafft und Giganten wie GM („Volt“) und Toyota, die Milliarden in die Forschung und Entwicklung der Elektrotechnik investieren, lächerlich macht.
Tesla meldete zwar kürzlich, dass die Produktion ihres Roadsters endlich angelaufen sei, ob die Sportwagen dann jedoch auch ohne Probleme laufen werden ist nicht überliefert. Ebenso nicht, wann die ersten E-Boliden die Hallen verlassen sollen. Eine „kontrollierte Produktion“ mit 100 Einheiten pro Monat ist jedenfalls erst für Anfang 2009 geplant…
Aber immerhin kann man bei Tesla jetzt schon emsig Merchandise-Artikel bestellen.
[Weitere Quellen: Spiegel.de, Tesla-Motors]
Nachtrag, 11.04.2008:
Nachdem ich gestern Abend den Film „Who Killed The Electric Car“ gesehen habe, kann ich an dieser Stelle sagen: wenn Konzerne wie GM und Toyota ihre jahrelang gesammelten Erfahrungen bezüglich Elektro-Autos für – sagen wir – andere „Interessen“, weggeworfen haben, dann könnten kleine Unternehmen wie Tesla, Venturi oder Fisker tatsächlich mindestens auf gleicher Entwicklungsstufe stehen…
Wer sich für diesen interessanten bis schockierenden Film interessiert, hier gibt´s einen Trailer: Youtube-Link.