Auf dem akutell stattfindenen Bundesparteitag der SPD in Hamburg, wurde der Einführung eines generellen Tempolimits von 130 km/h auf deutschen Autobahnen zugestimmt.
Was früher noch undekbar war „Freie Fahrt für freie Bürger“, ist mittlerweile salonfähig geworden. Klimaschutz und Verkehrssicherheit sind die beiden großen Pros für ein generelles Tempolimit. Eine Mehrheit der Bundesbürger soll mittlerweile auch ein Tempolimit befürworten (Mehr Informationen: http://n-tv.de/867514.html ). Theoretisch könnte man dann Fahrzeuge konsequent auf diese maximale Geschwindigkeit auslegen. Kurze Übersetzungen in den ersten Gängen für akzeptable Beschleunigung trotz niedriger Motorleistung und einen sehr sehr langen letzten Gang für niedrige Drehzahlen bei V-Max.
Mein erstes Auto, ein Fiesta MK1 von 1978 mit 1 Liter Hubraum, 40 PS und einem cw Wert wie ein Kühlschrank war damals schon serienmäßig auf 120 km/h beschränkt. Es war oftmals sehr nervig nicht schneller fahren zu können. Das war allerdings vor 10 Jahren.
Aktuell pendele ich zweimal in der Woche zwischen Frankfurt und dem Ruhrgebiet (knapp 265 km). Und ich brauche jedesmal für die Strecke 2 1/2 Stunden. Die Varianz ist dabei sehr gering. Mein Fahrzeug ist eine Honda VFR, mit V-Max deutlich über 200 und verfügt mit einem Leistungsgewicht mit Fahrer von unter 3,5kg/PS auch über genügend Beschleunigungsreserven. Es geht einfach nicht schneller, denn sowohl Baustellen, Tempolimits und nicht zuletzt der dichte Verkehr lassen eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit gar nicht zu. Und selbst ich komme zu dem Ergebnis, dass eine Reisegeschwindigkeit von ca. 130km/h praxisgerecht ist. Verkehrte Welt. Früher wollte ich schneller fahren und ich konnte es aufgrund des Materials nicht, heute könnte ich es, aber es geht aufgrund des Verkehrs nicht.
Wenn die SPD nun also als erste große Partei dem allgemeinen Tempolimit zustimmt, wird es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die besondere Bedeutung von „German Autobahn“ im Ausland verloren geht.
Früher gab es den „autofreien Sonntag“. Vielleicht ist es nötig frühzeitig eine Initiative für den „tempolimitfreien Sonntag“ zu gründen.
Aber ob und wann es wirklich so weit sein wird steht noch gar nicht fest, ohne den Koalitionspartner CDU wird so schnell nichts geändert. Es sei denn Greenpeace stellt eigenmächtig Schilder auf.