Schon gefahren: den neuen SLS AMG Black Series 2013

Einen Mercedes SLS kann man mögen oder lassen, lieben oder hassen und eigentlich, ja eigentlich wäre eine optische oder gar die Motor technische Veränderung gar nicht von Nöten gewesen. Doch es gibt sie, diese spitz definierte Zielgruppe, die es gerne höher, schneller, weiter und vermutlich auch teurer mag und für diese Zielgruppe bietet Mercedes-AMG nun das geeignete Suchtmittel: Das SLS AMG Coupé in der Black Series Edition.

Der Flügeltürer bekommt 631 PS unter die lange Haube, bis zu 70 kg Gewicht konnte durch den konsequenten Leichtbau (Titan, Carbon, Aluminium) eingespart werden und durch optische Veränderungen wurde auch die Aerodynamik verbessert. Wenn man an der Leistung schraubt, da sollte man auch den Abtrieb verbessern, dafür sorgt mit Sicherheit auch der Heckspoiler der ebenfalls aus dem Rennsport-Traumstoff Carbon besteht. Wer später bremst ist länger schnell, damit man später bremsen kann setzt Mercedes-AMG auf bissigere Bremsen und dank der abgestimmten Doppelkupplungs-Automatik fallen die Beschleunigungswerte auch äußerst zufriedenstellend aus.

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Nach dem Druck auf den Startknopf, blubbert der 6,2 Liter V8 im Standgas, drückt der Fahrer nun das Fahrpedal zum Bodenblech rebelliert der Magen, die Augen weiten sich und eine Gänsehaut bildet sich bis hin zu den Oberarmen. Der Klang vom Motor, der durch die Titan-Auspuffanlage noch einmal verstärkt wird, leistet ganze Arbeit. In 3,6 Sekunden beschleunigt der SLS AMG Black Series (den es übrigens auch in weiß gibt) auf Tempo 100. Schluss mit Lustig ist bei Tempo 315 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit wird der Vortrieb begrenzt doch bis dahin ist der Fahrspaß ungetrübt.

Vom Rennsport auf die Straße: Breitere Kotflügel, Carbon Spoiler, Seitenschweller, Frontsplitter… ein Traum auf 4 Räder? „Der SLS AMG Coupé Black Series ist wie geschaffen für schnelle Runden und hoch-emotionale Fahrerlebnisse“, erklärte Ola Källenius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH und Tobias Moers (Bereichsleiter Entwicklung Gesamtfahrzeug AMG) geht noch einen Schritt weiter: „Der dynamischste Flügeltürer für den Straßenverkehr heißt SLS AMG Coupé Black Series.“ Die beiden Herren müssen wissen wovon sie sprechen, schließlich ist der SLS AMG Black Series bereits das fünfte Fahrzeug die den Black Series Stempel bekommen haben.

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Mit 249.990 Euro geht das Fahrzeug an den Verkaufstart, doch wo liegen die Unterschiede zu einem „normalen SLS“? Ich habe mich bei der Fahrvorstellung auf die Suche nach Unterschieden gemacht und auch ein paar gefunden: Leistungstechnisch haben wir nun ca. 10% mehr Leistung unter der Haube, nennenswert ist aber auch, dass die Maximaldrehzahl nun bei 8000 U/min liegt. Realisiert wurde das durch einen Hochdrehzahl-Ventiltrieb und geänderten Nockenwellen. Die Ansaugluft durchströmt nun andere Kanäle, doch auch das Öl musste sich neue Wege suchen. Die neu gelagerte Kurbelwelle bekam neue Ölbohrungen, so wurde die Ölkühlung vom Motor zusätzlich noch einmal optimiert. Das AMG Speedshift DCT 7-Gang Getriebe hatte ich ja oben schon erwähnt, bei dem Black Series Modell wurden die Fahrprogramme angepasst, das Sperrdifferenzial an der Hinterachse (elektronisch) ist ebenfalls neu entwickelt, genauso wie das AMG Ride Control Fahrwerk. In den Radkästen drehen sich Michelin Pilot Sport Cup 2 Reifen, vorne auf 19″ und hinten auf 20″ Felgen. Wer durch die mattschwarzen AMG Schmiederäder schaut, wird die hochwertige AMG Keramik-Hochleistungs-Bremsanlage erkennen die in dem Fahrzeug serienmäßig verbaut wird und für die notwendige Verzögerung sorgt. Verbaut war auch noch ein Bang & Olufsen BeoSound AMG High-End Surround-Soundsystem, doch ich darf gestehen, dass ich den Motorsound vorgezogen habe.

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Nach einigen Runden auf der Rennstrecke habe ich mich sehr wohl gefühlt, das ESP lässt das Heck gerne auch mal leicht ausbrechen und regelt „sportlich ambitioniert“, wer das ESP ausschaltet (sollte man wahrlich nur auf einer Rennstrecke tun), der kann Quer-Dynamik ganz anders kennen lernen. Die 325/30 20″ Reifen auf der Hinterachse wollen bei der entsprechenden Gaspedalstellung dann irgendwie immer zur Seite.

Machen wir es kurz: Das Fahrzeug kann man als Traumfahrzeug bezeichnen und dank dem Preis wird es auch für viele ein Traum bleiben, ein schöner, lauter Traum. Kritikpunkt? Fehlender Getränkehalter! Irgendwas muss man ja kritisieren ;)…

Fotos: Jens Stratmann / Text: Jens Stratmann / weitere Beiträge:

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