Bei Daimler wird mal wieder über die Entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie nachgedacht und dieses Mal so ernsthaft, dass man mit der Studie Mercedes-Benz Concept Sprinter F-CELL auch gleich ein mit Wasserstoff angetriebenes Wohnmobil als Ass aus dem Ärmel zaubert. Neben den ebenfalls präsentierten Elektro-Transportern eVito und eSprinter könnte die Brennstoffzelle das Reisen über lange Strecken tatsächlich praxistauglich machen. Der Wasserstoff-Power angetriebene Wohntransporter soll dank Zusatztank im Heckbereich auf bis zu 530 Kilometer Reichweite kommen.
Die Nutzfahrzeuge bei Daimler sollen bald mit einem elektrischen Antrieb unterwegs sein. Noch in diesem Jahr soll der eVito an den Start gehen, der dann 2019 vom eSprinter ergänzt wird. Da das aber alles nur lokal begrenzt emissionsfrei funktionieren kann, weil die Reichweiten von maximal 150 Kilometern ziemlich gering sind, setzt man für die reisefreudige Kundschaft auf die Brennstoffzelle.
Die Stuttgarter präsentieren dafür auf der IAA Nutzfahrzeuge (20. – 27.09.2018) auch die Studie Mercedes-Benz Concept Sprinter F-CELL, mit der mindestens 300 Kilometer und maximal sogar 530 Kilometer mit einer Tankfüllung drin sein sollen. Das mit Wasserstoff angetriebene Wohnmobil kommt auf eine maximale elektrische Leistung von etwa 147 kW (200 PS) und ein Drehmoment von 350 Newtonmeter. Die drei unter dem Fahrzeug angebrachten Tanks können 4,5 Kilogramm Wasserstoff speichern, womit eine Reichweite von rund 300 Kilometern erreicht werden kann. Wer mehr Reichweite braucht, kann sich im Heckbereich einen weiteren Tank einbauen lassen.
Im Grund funktioniert das Ganze wie eine Art Plug-In-Hybrid, denn genau wie beim Elektroauto auch, können die Akkus vor Fahrtantritt zusätzlich noch per Kabel voll aufgeladen werden, was rund 30 Kilometer zusätzlich bringt. Die Kapazität für die Batterie geben die Schwaben mit 9,2 kWh an. Damit lässt sich das Fahrzeug noch ein Stück weit bewegen, wenn der Tank für die aus 412 Zellen bestehende Brennstoffzelle gerade nicht gefüllt werden kann. Das ist in Deutschland nämlich derzeit auch noch gar nicht so einfach, denn immerhin gibt es im Bundesgebiet aktuell lediglich 43 H2-Tankstellen. Doch deren Netz soll weiter ausgebaut werden, so dass es 2019 schon an die 100 Stück sein sollen. Zu einem konkreten Erscheinungsdatum, geschweige denn zu einem Preis äußert man sich in der Konzernzentrale bislang nicht. Doch so viel kann man, ohne ein Prophet zu sein, schon einmal sagen: Ein Schnäppchen wird die ganze Sache sicher nicht.
Bilder: © Daimler AG