In wenigen Tagen wird in Dresden in der Gläsernen Manufaktur der letzte VW Phaeton vom Band rollen. Waren die Erwartungen in den Oberklasse-Boliden anfangs noch ganz groß, so konnte er diese leider nie ganz erfüllen. Was neben dem Abgasskandal noch zum Aus beigetragen hat und was die Zukunft für das kleine Dresdner Werk bringen könnte, das erklären wir in diesem Beitrag.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt war er aufgrund seines hohen Wertverlusts ein echter Geheimtipp – jetzt rollt der letzte VW Phaeton vom Band. Die Wolfsburger hatten mit der Oberklasse-Limousine Made in Sachsen ambitionierte Ziele, die sich leider nie ganz erfüllen ließen und so kommt jetzt das Aus für den Edel-Volkswagen. Und obwohl das Fahrzeug Premium-Ansprüche erfüllen sollte, hatte es eigentlich nie eine Premiummarge. Nachdem die Anlagen alle abgeschrieben waren, machte man wenigstens keinen Verlust mehr, aber dennoch tat sich das Produkt gegen die starke Konkurrenz à la Audi A8, BMW 7er und Mercedes-Benz S-Klasse immer schwer. Ein Luxusauto mit VW-Logo auf dem Kühlergrill ließ sich eben nur ganz schwer verkaufen.
In der 15-jährigen Produktionsgeschichte wurden insgesamt rund 84.000 Phaeton gebaut. Die meisten davon gingen nach China. Hätten sich die Kunden aus Fernost nicht für den in Handarbeit hergestellten Luxusschlitten interessiert, wäre das Aus wohl schon vor dem VW-Abgasskandal gekommen, der dem Phaeton nun endgültig das Genick gebrochen hat. Von den knapp 500 Mitarbeitern werden nur rund 100 in der sächsischen Landeshauptstadt bleiben. Für den Rest heißt es erst mal pendeln – ins rund 115 Kilometer entfernte VW-Werk in Mosel bei Zwickau. Die ganze Hoffnung der Belegschaft ruht jetzt auf einem E-Phaeton. Das größte Problem hierbei: So ein großer Wagen verbraucht eine Menge Strom und dafür braucht es starke Akkus. Nur leider sind die Stromspeicher derzeit noch nicht so weit und so dürfte dieses Projekt, wenn überhaupt, nicht vor 2020 realisiert werden. Bis es soweit ist, wird die Manufaktur ab April in den kommenden 18 Monaten umgebaut. Hier lauten die Schlüsselbegriffe „Flexibilisierung der Manufakturfertigung“. Zwar möchte man nach dem Ende dieser Umbauphase und bis zum möglichen Start eines E-Phaeton auch weiter Autos bauen, nur welche das sein sollen, steht noch nicht fest. Im Dezember hatte VW-Markenchef Herbert Diess die Top-Modelle der Marken Porsche, Bentley und Audi ins Spiel gebracht.
Bilder: © Volkswagen
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