Potzblitz! Da startet man ganz gemächlich in den März, ohne sich auch nur ansatzweise motorsportliche Gedanken zu machen. Und dann haut uns Seat eine Medlung um die Ohren, die sich gewaschen hat. Der brandneue Seat Leon Cupra 280 umrundete im semi-kalten Februar die Nordschleife des Nürburgrings in unter 8 Minuten. Am Steuer des 280 PS-Krawallmachers saß der Spanier Jordi Gené, der für Seat von 2003 bis 2010 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC startete und auch das Entwicklungs- und Abstimmungsprogramm für den Leon Cupra auf dem Nürburgring begleitete.
Somit verbesserte der Cupra nach Seat-Angaben die bisherige Bestzeit für Straßenfahrzeuge mit Frontantrieb um rund zehn Sekunden und dürfte damit die Kollegen von Renault, VW, Opel und Ford aus dem Winterschlaf gerissen haben. Die Durchschnittgeschwindigkeit betrug dabei 155 Km/h, als Spitzentempo wurden im Bereich „Tiergarten“ 242 km/h erreicht. Die Strecke war trocken, die Lufttemperatur lag bei 10 Grad, die Asphalttemperatur betrug 8 Grad.
Dass der neue Seat Leon Cupra zwar durchaus schnell unterwegs sein dürfte, damit hatte ich schon gerechnet. Aber dass er tatsächlich Renault Mégane RS (danke für den Hinweis, Sebastian!), VW Golf R oder Opel Astra OPC gefährlich werden könnte, das hatte ich so nicht erwartet.
Die Rekordzeit wurde mit einem serienmäßigen Leon Cupra 280 mit Handschaltung (natürlich!) und Performance Pack gefahren. Zu diesem Paket, das voraussichtlich ab Sommer als Sonderausstattung bestellbar sein wird, gehören eine Hochleistungs-Bremsanlage von Brembo und 19-Zoll-Leichtmetallräder im speziellen Design. Im Sommer steht dann auch der neue Sportreifen Michelin Pilot Sport Cup 2 als Zubehörumfang zur Verfügung. Die Zutatenliste liest sich tatsächlich sehr, sehr gut!
Die Nürburgring-Nordschleife spielte auch eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung des neuen Seat Leon Cupra. So wurde während der rund 90 Tage dauernden und über 450 Runden mit 9.000 Rennstrecken-Kilometern führenden Abstimmungsarbeit auf der Eifelstrecke der Modus Cupra im Drive Profile für die Anforderungen der Strecke optimiert: In diesem Fahrprogramm ist die Gasannahme besonders sensibel, das optionale DSG-Getriebe arbeitet im sportlichsten Schaltmodus, der Soundaktor unterstützt den vollen Klang des Turbomotors zusätzlich. Die Fahrwerksregelung DCC, die Progressivlenkung und die Vorderachs-Differentialsperre arbeiten im jeweils sportlichsten Bereich und schließlich erlaubt der Sportmodus des ESP-Systems größere Gierwinkel. Zusätzlich lässt es sich völlig abschalten.
[Bilder: Seat]