Für den siebten Saisonlauf im Opel Astra OPC Cup hatte sich Mario Merten mit dem amtierenden VLN-Meister Ullrich Andree wieder Verstärkung ins Cockpit geholt. Hinter den beiden TKS-Piloten Jannik Olivo und Elmar Jurek (beide Berlin) belegte der Bonk Motorsport-Pilot Merten vor dem Rennwochenende Rang zwei im Cup. Die Strategie für den 45. ADAC Barbarossapreis auf dem Nürburgring war also klar: maximale Attacke.
Auf der Pole standen am Samstag allerdings die Tabellenführenden Elmar Jurek und Jannik Olivo. Die beiden Berliner dominierten das Renngeschehen im Cup dann auch von Anfang an. Kurz vor Ablauf der vierstündigen Renndistanz musste der Opel Astra OPC von Jurek und Olivo allerdings noch einmal die Box ansteuern um nachzutanken. Damit war der Weg für Mario Merten frei, der nach dem Grenzlandrennen vor zwei Wochen somit den zweiten Sieg in Folge herausfahren konnte. Für Routinier Merten war es schon der 70. Klassensieg in der VLN. Jurek / Olivo überquerten mit 23,340 Sekunden Rückstand auf dem Opel Astra OPC mit der Startnummer 350 die Ziellinie.
„Mit Blick auf die Meisterschaft war das ein sehr wichtiger Sieg“, sagte Merten nach der Siegerehrung. „Noch ist der Astra OPC Cup nicht entschieden, denn zwei Rennen liegen noch vor uns.“
Den Opel-Fans rund um die Nürburgring Nordschleife lieferten die beiden Erstplatzierten über dreieinhalb Stunden einen packenden Kampf um den Sieg. „Das Duell um Platz eins hat viel Spaß gemacht und war sehr fair“, lobte Andree die Konkurrenz – und die gab das Lob gerne zurück. „Der Kampf war klasse. Wir haben uns bei den mehrmaligen Überholmanövern gegenseitig immer genug Platz gelassen.“ Den möglichen Sieg verpassten Jurek / Olivo erst in der Schlussphase des Rennens. „Wir sind kurz vor Rennende nochmal zum Tanken an die Box gekommen. Ein Sicherheitsstopp – es war nicht klar, ob wir noch eine weitere Runde schaffen würden“, erklärte Jannik Olivo. Eine taktisch kluge Entscheidung des Teams, denn in dem hart umkämpften Cup zählt jeder Punkt.
Seine Premiere im Opel Astra OPC Cup feierte Thomas Gerling (Uchte), der im Astra mit der Startnummer 344 kurzfristig den verhinderten Michael Brüggenkamp (Gersheim) vertrat. Gemeinsam mit Thorsten Wolter (Berlin) fuhr Gerling bei seinem Debüt im Cup auf den dritten Rang. Entsprechend groß war die Freude im Ziel: „Das ist absolut spitze“, sagte der 46-Jährige. „Natürlich musste ich mich erst mit dem 300 PS-starken Astra vertraut machen, aber er gab mir schnell das Gefühl, sicher und zügig unterwegs zu sein.“ Vom vierten Startplatz in das Rennen gestartet konnten Gerling / Wolter frühzeitig Platz drei in der Klasse übernehmen – und gaben diesen bis zum Ende nicht mehr ab. „Wir sind ein sicheres und unauffälliges Rennen gefahren – vielleicht war das heute der Schlüssel zum Erfolg. Unser Ziel, den dritten Platz gegen die hinter uns drückenden Finnen zu verteidigen, haben wir erreicht.“
In der Meisterschaft liegen nach sieben von neun Saisonrennen Jannik Olivo und Elmar Jurek mit 147 Punkten auf Platz eins. 22 Punkte dahinter rangiert zwei Rennen vor Schluss Mario Merten (125 Punkte) auf dem zweiten Rang. Thorsten Wolter und Michael Brüggenkamp (108,5 Punkte) haben mit dem dritten Platz in diesem Rennen auch den dritten Rang in der Meisterschaft übernommen.
Bereits in zwei Wochen geht der Kampf um die Meisterschaft in die heiße Phase. Beim achten Saisonrennen im Opel Astra OPC Cup am 12. Oktober 2013 geht es erneut über die Distanz von vier Stunden – eine vorzeitige Entscheidung um den Meister-Titel im Premierenjahr des Opel Astra OPC Cups kann noch nicht fallen, aber sowohl Mario Merten als auch Elmar Jurek und Jannik Olivo können die Weichen zum Titelgewinn stellen.
[Fotos: Jan Brucke]