Da stand Manhattan für ein paar Augenblicke still, als James Bond-Darsteller Daniel Craig gestern Abend mit dem neuen Range Rover Sport durch die Häuserschluchten über die abgesperrten Straßen zur New York Auto Show fuhr. Dann stieg 007 aus, blieb lässig und ganz agenten-like ziemlich verschwiegen. Eben immer in geheimer Mission im Dienste ihrer Majestät. Die Queen hatte zu diesem Anlass auch ihre Enkelin Zara Phillips geschickt, die zufällig auch noch Range Rover-Botschafterin ist.
Und der Ort der Premiere war gut gewählt, denn laut der Zeitschrift „Die Welt“ sagte Land-Rover-Chef John Edwards: “ Wir verkaufen mehr Range Rover Sport in New York City als in jeder anderen Stadt der Welt.“ Dabei will der neue Geländewagen doch eigentlich alles andere sein, als ein biederes Stadtauto. Und mit 4,85 m Länge passt er nun auch nicht wirklich in jede New Yorker Parklücke-vorausgesetzt, man findet überhaupt eine. Und die Top-Motorisierung mit einem 5,0-Liter-V8-Kompresserbenziner mit 510 PS kann nun auch nicht unbedingt als Ausrüstung für einen kleinen Eckenflitzer herhalten. Aber zum Glück gibt es ja neben diesem Motor auch noch die kleineren V6-Diesel: der 258 PS starke TDV6 und der SDV6 mit 292 PS. Im Laufe des Jahres sollen dann noch ein Hochleistungs-SDV8-Diesel mit 4,4 Litern Hubraum und 339 PS und eine Diesel-Hybrid-Variante folgen. Alle angebotenen Motoren übertragen ihre Kraft mit einer elektronisch gesteuerten Acht-Stufen-Automatik und verfügen über ein spritsparendes Stopp-Start-System. Das verhilft dem, im Gegensatz zum Vorgänger, um 420 kg abgespeckten Geländewagen zu einem Verbrauch von lediglich 7,3 l Diesel auf 100 km. In knappen 5,3 Sekunden soll der Wagen die 100 km/h Schallmauer durchbrechen. Der V8 bringt es beim Topspeed sogar erstmals auf über 250 km/h.
Obwohl in der Fahrzeug-Länge nur um 6 cm angewachsen, bringt der um 18 Zentimeter verlängerte Radstand nun auch einen Nutzen für die Fondpassagiere. Sie haben in der zweiten Reihe deutlich mehr Platz, um ihre Beine schmerzfrei unterzubringen. Nun gibt es im Range Rover Sport auch auf Wunsch zum ersten Mal eine dritte Sitzreihe zu ordern. Dank dieser finden dann sieben Personen in dem Wagen Platz. Auch wenn die hinterste Sitzbank wohl nur für Kinder gedacht sein wird, so lässt sie sich trotzdem stilgemäß per Knopfdruck und ohne großen Aufwand im Wagenboden versenken. Dadurch soll sich auch das Kofferraumvolumen vergrößert haben. Ein genauer Wert für die Größe des Gepäckraumes steht leider noch nicht fest. Auch wenn der Range Rover eigentlich ein Geländewagen sein will und auch mit Allrad daherkommt, so hat man bei der Entwicklung nun doch schon etwas an seinen Geländeeigenschaften eingespart. Eine extra für schweres Gelände gedachte Getriebe-Untersetzung muss zum Beispiel gegen Aufpreis dazugebucht werden. Wie die Kunden, die ja eigentlich ein Offroad-Fahrzeug kaufen wollen, diese Entscheidung akzeptieren werden, wird sich zeigen. Mit dem kleinsten Diesel soll der Range Rover jedenfalls schon mal um die 60.000 Euro kosten.
Bilder: ©Land Rover