Die bisher nicht unbedingt für ihre Umweltfreundlichkeit bekannte Allrad-Legende Land Rover Defender wird nun zumindest in einer Kleinstauflage doch noch zum Saubermann. Auf dem Genfer Automobilsalon wird eines von sieben Elektro-Exemplaren vorgestellt, die im Rahmen des Forschungsprojektes „Electric Defender“ gebaut wurden. Die Geländegängigkeit, für die der Wagen berühmt wurde, soll dabei im vollen Umfang erhalten bleiben.
Ein 95 PS starker Elektromotor ersetzt das Dieselaggregat und das Getriebe. Der E-Motor bringt ein beachtliches Drehmoment von 330 Nm auf. Der Strom wird dann in einem 300-Volt-Lithiumionen-Akku mit einer Kapazität von 27 kWh gespeichert. Der 410 kg schwere Stromspeicher ist im Motorraum des Wagens verbaut. Eine Batterie-Ladung soll laut dem Hersteller im Betrieb auf der Straße für eine Distanz von 80 km reichen. Wenn man den Land Rover dann in sein eigentliches Betätigungsfeld, das Gelände, entlässt, wo ja oft deutlich langsamer als auf der Straße gefahren wird, soll so eine Akku-Ladung schon einmal für bis zu 8 h Fahrspaß sorgen. Mit einem 7 kW-Ladegerät dauert eine Schnellladung nur vier Stunden. Mit dem kleineren, mobilen 3 kW-Ladegerät ist diese Pflicht dann nach 10 h erledigt.
Der Allrad-Antrieb und eine weiterentwickelte Variante des Geländefahrsystems „Terrain Response“ sind mit an Bord. Wenn dann die Bergabfahrhilfe eingeschaltet wird, kann über das rekuperative Bremssystem bis zu 30 kW erzeugt werden. Dass man es mit der Geländetauglichkeit ziemlich genau nahm, zeigt schon allein die Tatsache, dass der Wagen einen 12-Tonnen schweren Anhänger über Stock und Stein und über eine 13-prozentige Rampe schleppen musste. Außerdem wurden 800 Millimeter tiefe Wasser-Durchfahrten in Angriff genommen und gemeistert. In Serie wird es diesen Wagen jedoch nicht geben. Er dient lediglich zum Sammeln von Erfahrungen für den Defender-Nachfolger, der 2015 auf den Markt kommen soll.
Bilder: ©Land Rover