Zum ersten Mal bin ich auf Stefan Bogner und sein Magazin „Curves“ vor über einem Jahr aufmerksam geworden. Das Konzept gefiel mir sofort: ein Auto-Magazin – zumindest im weitesten Sinne. Mit der klitzekleinen Besonderheit, keine Autos zu zeigen. Dafür oppulente Fotos, oppulente Aufmachung und ein zugegebenermaßnen oppulenter Preis. Mit 15 Euro gesellt sich Curves im Kioskregal zur genauso hoch bepreisten „Ramp„.
Nicht nur der Preis positioniert Curves als Nischenprodukt. Curves zeigt, wie der Name vermuten lässt, Kurven, nichts als Kurven. Ein paar Miniatur-Aufnahmen von Hotels sind nicht mehr als nette Randnotizen.
Curves lässt vermutlich das Gros gewöhnlicher Auto-Magazin-Leser ratlos zurück, so sie denn die 1,60 Euro Copypreis ihrer „Auto Bild“ gegen das zehnfache der Curves tauschen. Die Genussfahrer unter uns, sozusagen die Kurven-Connaisseure jedoch entdecken mit Curves ein nicht verschreibungspflichtiges Stimulans: selten haben Fotos mehr Bock auf Alpenpässe, Serpentinen, Haarnadelkurven und pures Autofahren gemacht.
In der seit 8. Oktober hoffentlich im Laufe des Oktobers wieder im Handel erhältlichen, zweiten Curves-Ausgabe „Borders – Entlang der Schweiz – Italienischen Grenze“ schildert Stefan Bogner ein vergnügliches Rennen unter Freunden über diverse Alpenpässe zwischen der Schweiz und Italien. Dieser „Roadmovie“ liest sich flott runter, macht Spaß, bleibt allerdings nur schmückendes Beiwerk zwischen fantastischen Fotos. Einmalige Aufnahmen aus einem Hubschrauber heraus lassen die Pässe wie Kunstwerke erscheinen.
Auf 224 Seiten gibt´s Höhen & Streckenprofile der Gesamtetappe und fünf Tagesetappen (u.a. mit dem Stilfser Joch und dem Gotthardpass) mit MairDumont- (Marco Polo)-Kartenmaterial und über 150 Abbildungen.
Mehr zum mittlerweile mit Preisen überhäuften Curves-Magazin finden sich auf der Curves-Webseite.
[Foto: Curves/Delius Klasing-Verlag]