Sommerreifen sind für Straßenverhältnisse ohne Schnee und grob auf die klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa von Mai bis Oktober abgestimmt. Sie verfügen über eine spezielle Laufflächenmischung sowie eine für den Sommerbetrieb und Nässe ausgelegte Profilgestaltung, die eine gute Wasserableitung und optimale Haftung garantieren sollen. Gleichzeitig soll durch die spezielle Gummimischung vermieden werden, dass der Sommerreifen bei hohen Temperaturen zu weich wird und somit stärker abnutzt.
Sommerreifen vs. Winterreifen
Bei winterlichen Rahmenbedingungen verlieren Sommerreifen gegenüber Winterreifen allerdings erheblich an Leistungsfähigkeit, da sie aus einer hitzeresistenten Gummimischung bestehen, die bei Kälte hart, spröde und unelastisch wird. Der für die Bodenhaftung so wichtige Kraftschluss zwischen Reifen und Straße, der sogenannte „Grip“ nimmt ab. Weniger Grip führt zu längeren Bremswegen auf nasser und trockener Fahrbahn – mit entsprechenden Einbußen bei der Sicherheit.
Sommerreifen: weitere Anforderungen
Autofahrer erwarten zusätzlich zu einem hohen Maß an Sicherheit hohen Komfort, das heißt leises Abrollen der Sommerreifen bei gleichzeitig angenehmer Dämpfungswirkung.
In den letzten Jahren hat die Reifenindustrie darüber hinaus hohe Aufwände betrieben, um ihren Beitrag zum Umweltschutz und geringeren Verbräuchen zu leisten. Heutzutage ist durch rollwiderstandsoptimierte Reifen zum Teil ein Gesamtminderverbrauch im Bereich eines kleinen zweistelligen Prozentwertes möglich.
Der Aufbau von Sommerreifen
Der Sommerreifen besteht aus den Hauptbauteilen
- Lauffläche
- Karkasse
- Gürtel
- Reifenwulst
Die Karkasse, oder Gewebeunterbau genannt, bestimmt die eigentliche Tragfähigkeit und Festigkeit des Sommerreifens, die benötigte Steifigkeit wird durch die auf der Karkasse liegende Gürtelkonstruktion erreicht. Der Reifenwulst hingegen gewährleistet den festen Sitz des Sommerreifens auf der Felge. Die Lauffläche bewirkt den Kontakt, oder genauer den Kraftschluss mit der Straße. Um Aquaplaning zu vermeiden, soll das Profil Nässe zur Seite ableiten.
[Quellen: Vieweg Handbuch der Kraftfahrzeugtechnik, Tabellenbuch Fahrzeugtechnik, Wikipedia.de, Goodyear / Fotos: GTÜ, Goodyear]