Erst gestern haben wir einen Blick auf die mittelfristigen Anforderungen an die Automobil-Ingenieure der Zukunft geworfen. Auf dem Automotive-Blog von T-Systems hat Dr. Thomas Brandt (in der Industry Line Automotive bei T-Systems verantwortlich für Consulting im Umfeld Engineering und PLM) einen etwas weiteren Blick in die Zukunft der Automobilentwicklung geworfen. Um genau zu sein: Dr. Brandt hat einen Ausblick auf das Jahr 2030 gewagt. Das Wichtigste vorweg: das Auto wird auch 2030 noch unangefochten die Nummer Eins der Mobilitätsträger bleiben.
Die Entwicklung von Autos wird sich 2030 an ganz anderen Randbedingungen orientieren. Dazu zählt:
- das Auto der Zukunft besitzt ganz andere Antriebskonzepte
- Autos im Jahre 2030 haben völlig andere Interaktionssysteme
- es kommen völlig neue Materialien und Materialkonzepte zum Einsatz
- es gibt, aus globaler Marktsicht betrachtet, völlig andere Kundenkreise: das 21. Jahrhundert ist geprägt durch die asiatischen Märkte
- Autos werden anders gefertigt: in vielen hochflexiblen, kleineren, hochautomatisierten, lokal angesiedelten Fabriken anstelle der heutigen “Dinosaurier”-Standorte
- die Diversifizierung des Produktes Auto nimmt ungebremst zu: entweder hoch modularisiert oder hoch derivatisiert
- das Bedürfnis nach Individualisierung nimmt nicht ab sondern zu (wer einmal in den asiatischen Mega-Metropolen von Neu Dehli über Kuala Lumpur bis Shanghai war, weiss, dass alle Taxifahrer dort mit teilweise liebenswerten Details unter hohem Aufwand ihre Autos zu ihren Autos machen)
- es wird eine noch stärkere Trennung in zwei unterschiedliche Fahrzeug-Segmente geben: zum einen low-function/low-budget Autos und zum anderen Premiummarken wie Audi, BMW, Mercedes
- die Fahrzeugentwicklung erfolgt vollständig an virtuellen Modellen bis zur Serienreife
- es wird viele kleine global verteilte Teams anstelle großer Entwicklungsstandorte geben, hoch vernetzt und integriert über Collaboration
- temporäre Projektorganisation ist an die Stelle starrer, technologisch motivierter Aufbauorganisation getreten
Noch mehr Gedanken und Thesen gibt es auf dem T-System Automotive-Blog.