Im Sommer 2010 will Mercedes-Benz das erste Serien-Auto mit emissionsfreiem Brennstoffzellenantrieb auf den Markt bringen. Eine erste Kleinserienproduktion soll mit der B-Klasse F-CELL Anfang 2010 starten.
Dazu wurde die Mercedes B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb nun am Polarkreis in Nordschweden ausgiebig getestet. Bei zweistelligen Minusgraden wurde beispielsweise das Kaltstartverhalten auf Herz und Nieren geprüft. Während die Daimler-Forschung die Startfähigkeit der Brennstoffzelle bis -25 Grad Celsius bereits technisch gelöst hat, lag der Fokus der Ingenieure jetzt offenbar auf dem Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten unter realen, winterlichen Bedingungen.
Viel Wert wurde außerdem auf fahrdynamische Untersuchungen gelegt. Dazu gehörte beispielsweise die Anpassung des Elektronischen Stabilitäts-Programms „ESP“ an die besonderen Anforderungen in einem Brennstoffzellenfahrzeug.
Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG und verantwortlich für Forschung und Entwicklung bei Mercedes zeigt sich zufrieden:
„Die Ergebnisse der Wintererprobung sind ein Beweis dafür, dass wir mit diesem innovativen Antriebskonzept auf dem richtigen Weg sind und einen weiteren Schritt hin zur Serienreife gemacht haben. Analog zu den üblichen Testprogrammen bei konventionellen Fahrzeugen, werden wir die B-Klasse F-CELL in den nächsten Monaten weiteren intensiven Untersuchungen unterziehen.“
In der F-CELL B-Klasse kommt ein, im Vergleich zum 2005 vorgestellten Brennstoffzellen-System im Forschungsfahrzeug „F 600 HYGENIUS“, noch kompakteres und zugleich leistungsfähigeres Antriebssystem zum Einsatz. Der neue Elektromotor soll eine Maximalleistung von durchaus praktikablen 136 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmeter generieren. Trotzdem soll der emissionsfreie Brennstoffzellen-Antrieb der Mercedes F-Cell B-Klasse umgerechnet nur 2,9 Liter Kraftstoff (Diesel-Äquivalent) je 100 Kilometer verbrauchen – und dies mit Null Emissionen. Inwieweit dies in der Praxis machbar ist und wie die Energiebilanz unterm Strich wirklich aussehen wird, wird sich in den nächsten Jahren zeigen…