Ein Entwurf aus dem Umweltministerium sieht vor, das ab 2009 der Bio-Spritanteil im Kraftstoff von 5 Prozent (E5) auf 10% (E10) erhöht wird. Als einziger Lebenssaft der automobilen Nation soll SuperPlus bei 5% Beimischung bleiben. Jedoch geben nicht alle Hersteller ihre Motoren für die Verwendung von E10 Krafstoff frei, bzw. prüfen gerade die Freigabemöglichkeit. Eine Zusammenfassung der Stellungsnahmen der Autobauer findet man in Heft 3 / 09.01.2008 von Autostrassenverkehr.
Bei einer ungünstigen Kombination von Werkstoff und Krafstoff können Dichtungen ihre Funkion verlieren und Leitungen porös werden und somit zu aufwändigen Reparaturen führen. Bei der Verbrennung können z.B. Essig- und Ameisensäure entstehen, mit der Folge von Korrosionsschäden am Abgassystem.
Hat ein Hersteller bei der Entwicklung E10 Kraftstoff nicht mit einbezogen, wird dieser verständlicherweise die Verwendung nicht freigeben. So bliebe dem Fahrer solcher Autos nur die Lösung SuperPlus, um eventuelle Gewährleistungsansprüche nicht zu verlieren, mit der entsprechenden finanziellen Mehrbelastung. Er darf also das ursprüngliche Differenzierungsmerkmal der unterschiedlichen Kraftstoffsorten – die Klopffestigkeit (Oktanzahl) – mitbezahlen, obwohl diese technisch nicht zwingend erforderlich ist.
Jedoch halte ich die Warnung vor kapitalen Motorschäden für Panikmache, wenn der Ethanolanteil so gering ist.
Bio-Ethanol bleibt auch weiterhin in der Kritik: „Das Getreide, das nötig ist, um den 120 Liter fassenden Tank eines Geländewagens mit Ethanol zu füllen, reicht aus, um einen Menschen ein Jahr lang zu ernähren.“ – SPON
Eine Bio-Schnaps Idee? Wenn schon Bio-Ethanol, dann doch bitte richtig in Form von E85 und entsprechender staatlicher Förderung. Oder noch besser: Das Erdgas bei der Gewinnung von Erdöl nicht direkt abfackeln, sondern in Autos abbrennen. Das ist zwar keine langfristige Lösung, jedoch ein effizienterer Umgang mit fossilen Brennstoffen.