Der neue Nissan GT-R soll ein sehr interessantes / besorgniserregendes Sicherheitsfeature eingebaut haben. Die Neuigkeit, die von GTChannel.com stammt, habe ich mehrfach lesen müssen, denn ich wollte den Inhalt nicht glauben. Doch es hilft nichts: Der neue GT-R erkennt wo er sich gerade befindet, mit Hilfe des Global Positioning System (GPS). Dies ist nicht weiter aufregend, denn prinzipiell hat jedes Fahrzeug mit Navigationssystem eine GPS Ortung an Bord. Bei BMW verküpft man dies mit einem automatischen Hilferuf, dem eCall, der bei einem Unfall abgesetzt wird. So können auch Crash-Test Dummies von der Feuerwehr gerettet werden, wenn man vergisst das System abzuschalten. Aber der Nissan GT-R nutzt die GPS Ortung auf eine ganz andere Weise.Denn die Höchstgeschwindigkeit des GT-R wird in Japan automatisch begrenzt. Befinden sich Fahrzeug und Fahrer auf normalen Strassen, so fährt der GT-R maximal 180 km/h. Erst wenn man sich auf einer offiziellen Rennstrecke bewegt, wird diese Beschränkung aufgehoben. Wo das ist, entscheidet Nissan. In den USA wird die Maximalgeschwindigkeit durchgehend auf 250 km/h begrenzt sein. Da die Geschwindigkeitsbegrenzung direkt von der Motorsteuerung (ECU) gesteuert wird, hat Nissan besonderen Wert auf die Verschlüsselung gelegt. Nur wenige Leute sollen in der Lage sein diese zu knacken.
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So wird der Fahrer vor sich selbst geschützt. Der Hersteller sorgt sich um seine Kunden. Sehr löblich. Oder man spricht den Kunden eines solchen Fahrzeuges einfach jegliches Verantwortungsbewusstsein ab. Vielleicht aus Erfahrung? Weil man als Hersteller auch eine gesellschaftliche Verantwortung hat? Mehr Elektronik im Fahrzeug = mehr Sicherheit = mehr Bevormundung. Von möglichen Fehlerquellen und aufwändigen Reparaturkosten mal ganz zu schweigen. Diesen Eingriff in die persönliche Entscheidungsfreiheit des Fahrers halte ich für ein starkes Stück. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir eine vollständige GPS Überwachung sämtlicher Fahrzeuge haben und automatisch der Strafzettel auf dem Infodisplay im Auto angezeigt wird. Oder es werden direkt Flensburger Punkte gesammelt, wie in „Das fünfte Element„.
Diese technische Innovation im GT-R kann mich gar nicht begeistern.