Die Politik drängt immer mehr auf die Senkung des CO2 Ausstosses der Automobilindustrie. Dies lässt sich für die Hersteller von Premiumfahrzeugen nicht in dem Maße realisieren wie von der Politik gewünscht. Die „Rettung“ wäre jedoch der Emissionshandel…
Wirtschafts-Staatssekretär Joachim Wuermeling sagte der Berliner Zeitung, dass die Bundesregierung derzeit ein neues Modell prüft. Es geht hierbei um die Einbeziehung der Kraftfahrzeuge in den Emissionshandel. In Kurzform bedeutet dies, dass sich jene Hersteller, die die Grenzwerte überschreiten, sich freikaufen können. Klingt etwas nach der Aufladung einer Payback Karte.
Gerade die Hersteller von großen Fahrzeugen und Sportwagen haben massive Schwierigkeiten eben diese Grenzwerte einzuhalten, müssen also nach Möglichkeiten suchen, wie sie sparsame Modelle in die Produktpalette einfügen. Da jedoch immer noch das Prinzip „höher, schneller, weiter“ regiert (Der neue Audi RS6 wird nur 580 PS haben) und der Kunde empfindlich auf eine Absenkung des gewöhnten Standards reagiert, sehe ich für die betroffenen OEMs keine realistische Lösung die Vorgaben der Politik zu erreichen.
Sicherheit (Airbags, Fahrdynamikregelsysteme) und Komfort (Klima, elektrische Helfer) erhöhen die Fahrzeugmasse. Und der Kunde erwartet auch Fahrleistungen (Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit), an die er sich gewöhnt hat. Wie würde mal also darauf reagieren, wenn ein Nachfolgermodell von z.B. der S-Klasse oder einem Porsche 911 nicht alles ein wenig besser als der Vorgänger kann?
Durch den Emissionshandel würden also gewisse Fahrzeuge teurer (Prof. Dudenhöffer spricht von 8000 Euro pro Porsche), andere günstiger (-600 Euro für einen Smart), wenn die Hersteller die Kosten aus dem Emissionshandel auf den Kunden umlegen würde. Dies hört sich nach einem fairen Prinzip an. Ist es jedoch wirklich ein Anreiz sparsamere Autos zu bauen? Und wie werden dann diese fiktiven 8000 Euro eingesetzt? Rettet also jeder verkaufte Porsche die Umwelt? Den Vorteil sehe ich zumindest darin, dass Sportwagenhersteller den Emissionshandel als Lösung nutzen könnten und nicht irgendwelche halbseidenen Lösungen erfinden müssen (Siehe Cayenne Hybrid, der auf der IAA in der hintersten Ecke des Standes steht, oder den X6 Hybrid).
Welche Folgen hätte denn die schlagartige Erhöhung der Kraftstoffkosten um 125% auf ca. 3 Euro/ Liter? Wie würde sich das Nachfrageverhalten ändern? Wie würde dann innhalb von kurzer Zeit die Modellpalette der Hersteller aussehen?
Allerdings ist das ganze Thema nicht neu. Bereits im Januar 2007 haben wir darüber berichtet: http://automobil-blog.de/2007/01/27/klimawandel…